Teamviewer rockt die Börse
Was passiert, wenn ein ohnehin wachstumsstarkes Geschäftsmodell von einer Pandemie wie Corona einen zusätzlichen Schub erhält? Das lässt sich an den Q1-Zahlen von Teamviewer ablesen.
„Die vier gefährlichsten Worte beim Investieren sind: ‚Dieses Mal ist alles anders.‘“
Was passiert, wenn ein ohnehin wachstumsstarkes Geschäftsmodell von einer Pandemie wie Corona einen zusätzlichen Schub erhält? Das lässt sich an den Q1-Zahlen von Teamviewer ablesen.
Der HDAX als Benchmark und Marktfilter für die Aktien-Momentum-Strategie in unserem Derivate-Depot hat seine Erholung weiter fortgesetzt. Auf Wochensicht gelang dem Sammelindex eine Performance von rund 1,3%. Im Hoch lag das Plus sogar schon bei 4,6%, bevor es gestern und heute dann zu Rücksetzern kam.
Deutschland arbeitet aus dem Home Office. Wer kann, der reagiert mit Heimarbeit auf Ausgangsbeschränkungen und geschlossene Schulen und Kitas. Bislang erweist sich das Netz als tauglich, denn laut Branchenverband Bitkom haben inzwischen 90% der deutschen Haushalte für das Home Office ausreichende Anschlüsse mit 50 Megabit pro Sekunde.
Unsere MDAX Dispoliste (s. u.) hat sich im Ausverkauf der Märkte radikal geleert. Bei den meisten Titeln war der Kursrutsch riesig und die Stopps griffen rechtzeitig, so dass ein Großteil des Kapitals gesichert wurde.
Für Teamviewer ist vieles neu seit dem Börsengang im vergangenen September. Auch der richtige Umgang mit der Bilanz muss offenbar noch geübt werden. Am Dienstag (25.2.) überraschten die Göppinger den Kapitalmarkt jedenfalls mit der Ankündigung, dass der erst zwei Wochen zuvor gemeldete Konzerngewinn wegen eines Bilanzierungsfehlers um 7 Mio. Euro niedriger ausgefallen ist.
Auf den Tag genau eine Woche nach dem DAX-Jahreshoch rauschten die Börsen am Montag (24.2.) weltweit in den Keller. Der DAX verlor 4,3%, der Euro Stoxx 50 4,4%, der S&P 500 gab 3,6% nach. Der deutsche Leitindex rutschte sogar unter die Marke von 13 000 Zählern. Auch wenn Bernie Sanders am Wochenende weitere US-Vorwahlen der Demokraten für sich entscheiden konnte, dürfte doch eher das Coronavirus für Panik am Markt gesorgt haben, das nach Italien nun auch Österreich und Kroatien erreicht hat.
Mit seinen Wachstumszahlen muss sich Medios nicht hinter Teamviewer verstecken. 2019 kletterte der Umsatz um 58% auf 516,8 Mio. Euro und übertraf ebenso wie der Gewinn vor Steuern (2019: +48% auf 16,2 Mio. Euro) die im September erhöhte Guidance.
Dass Teamviewer 2019 seinem Ruf als dynamischer Wachstumstitel alle Ehre gemacht hat, haben wir schon mit den vorl. Zahlen kommentiert (vgl. PB v. 15.1.).
Der zwischenzeitliche (und wahrscheinlich auch noch nicht endgültig beendete) Kursrutsch an den Aktienmärkten hat für reichlich Bewegung in unserem Relative-Stärke-Ranking gesorgt. Da Aurubis trotz eines Absturzes in letzter Minute noch auf den 20. Rang springen konnte, ist zum Stichtag gestern Abend aber nur Fuchs Petrolub (Platz 33) aus den Top-20 der Rangliste gefallen. Wir haben den vor zwei Wochen eröffneten Long-Trade daher heute Morgen gemäß unserem Regelwerk beenden. Weil die Aktie während unserer zweiwöchigen Haltedauer fast durchgehend gefallen ist, mussten wir unter dem Strich einen Verlust von 18,1% sowie einen Depotbeitrag von minus 1,28% hinnehmen.
Auch bei unserer Aktien-Momentum-Strategie kam es heute Morgen zum Austausch einer Position. Die Aktie von Kion war gestern Abend in unserem Relative Stärke-Ranking auf Platz 22 abgerutscht und damit aus dem Top-20 herausgefallen. Den Ende Oktober eröffneten Long-Trade mussten wir daher beenden.
Starke vorläufige Zahlen für das Gj. 2019 präsentierte am Montag (13.1.) Teamviewer. Der Börsenneuling steigerte die sogenannten Billings, also die in Rechnung gestellten und bezahlten Leistungen, um 41,4% auf 324,9 Mio. Euro und lag damit ein ganzes Stück über der prognostizierten Spanne von 315 Mio. bis 320 Mio. Euro.
In keinem Jahr seit der Finanzkrise 2009 gab es so wenige deutsche Börsengänge wie 2019. Insgesamt waren es acht. Mit Teamviewer, der VW-Tochter Traton, Frequentis, der Global Fashion Group sowie dem Fußballclub SpVgg Unterhaching gingen nur fünf Unternehmen an deutsche Börsen – 2018 waren es 18. Das Emissionsvolumen sank von 13,4 Mrd. auf 4 Mrd. US-Dollar. Biontech, EuroEyes und Centogene ließen sich zudem im Ausland listen und erlösten 300 Mio. Dollar. Eine miserable Bilanz.
Wenn die Deutsche Börse die Zusammensetzung ihrer Indizes überprüft, dann ist seit geraumer Zeit ein erfreulicher Trend festzustellen: Die DAX-Familie wird moderner und bunter. In der ersten Börsenliga tummeln sich mit Unternehmen wie der Deutschen Bank, den Autoherstellern, Bayer und BASF zwar weiterhin einige Unternehmen, die viel von ihrem früheren Glanz eingebüßt haben. Aber sogar hier verringert sich die Abhängigkeit vom klassischen Industrie- und Exportgeschäft, weil Internet- und Technologiewerte Einzug halten. Wirecard und SAP verleihen dem DAX einen progressiveren Anstrich, den etwa Thyssenkrupp und Commerzbank längst nicht mehr vermitteln konnten.
Mit seinem ersten Quartalsbericht wusste Teamviewer am Montag (11.11.) zu überzeugen. Das ist für das Unternehmen und seine Investoren wichtig, denn die ersten Wochen nach dem diesjährigen Börsengang (25.9.) verliefen noch etwas holprig.
Deutschland legt bei den Einhörnern nach. Ende September stürmte Teamviewer mit einer Milliardenbewertung aufs Börsenparkett (vgl. PB v. 27.5.). Jetzt wurde Biontech beim Börsengang (IPO) durch ein noch höheres Preisschild geadelt. Mehr als 3 Mrd. schwer ist der innovative Krebsforscher aus Mainz. 3 Mrd. US-Dollar wohlgemerkt, denn das zweitgrößte deutsche Biotech-Unternehmen nach Qiagen suchte das Rampenlicht der Nasdaq.
Rund 300 Mitarbeiter von Teamviewer erzeugten auf dem ehrwürdigen Frankfurter Börsenparkett am Mittwoch (25.9.) so etwas wie eine Startup-Atmosphäre. Bei Europas größtem Börsengang des Jahres 2019 (s. S. 1) wurde getanzt und mit 300 kleinen Glöckchen der Handelsstart gefeiert.
Solch ein Spektakel hat der ehrwürdige Handelsraum der Frankfurter Börse selten erlebt. Dank 300 feiernder Mitarbeiter wurde der Börsengang von Teamviewer zu einem echten Happening. Das eher durchwachsene Kursdebüt tat der Partylaune keinen Abbruch. Privatanleger, die bei der Zuteilung nicht bedacht wurden, bietet der Stolper-IPO der Schwaben sogar jetzt noch die Chance zum Einstieg.
Die Dürre am deutschen Markt für Börsengänge (IPO) hat ein Ende (s. „Unsere Meinung“ auf S. 1). Und mit Teamviewer stürmt dabei gleich ein veritables Einhorn an die Deutsche Börse, also ein Unternehmen, das schon vor seiner Erstnotiz mit mehr als 1 Mrd. Euro bewertet wird.
Der deutsche Markt für Börsengänge (IPO) lebt! Nachdem 2019 bislang nur der Rocket Internet-Ableger Global Fashion Group ein echtes, aber eher ernüchterndes Börsendebüt hinlegte (Kursentwicklung seit Erstnotiz: -53%), strebt mit Teamviewer jetzt ein veritables Börsen-Einhorn mit guten Erfolgsaussichten aufs Parket (s. S. 2).
Bei Teamviewer deutet sich ein Mega-IPO an. Die Nachfrage nach den von Permira bis zum 24.9. in der Spanne von 23,50 bis 27,50 Euro angebotenen 84 Mio. Aktien der schwäbische Softwareschmiede (ISIN: DE000A2YN900) übersteigt schon am ersten Tag der Zeichnungsfrist
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