Rundblick

Software – Digitalisierer für den Mittelstand

Software ist seit geraumer Zeit aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Privat wie beruflich soll sie Abläufe beschleunigen, Dokumente verarbeiten und in der Cloud speichern. Vernetzung, Big Data und Künstliche Intelligenz sind nicht nur Schlagworte. Dennoch stehen viele Unternehmen auf dem Weg zur Digitalisierung aber noch ganz am Anfang. Wir nehmen heute drei kleinere Softwareunternehmen unter die Lupe, die als Branchenspezialisten dem Mittelstand bei dem Wandel helfen können.

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© CCO

GK Software kann auf den eingeschlagenen Kurs Stolz sein: Einer Studie zufolge hatte der Konzern im weltweiten Einzelhandel die meisten Installationen. An den Geschäftszahlen ist der Erfolg noch nicht ablesbar, viele vertriebliche Vorleistungen sind aber schon erbracht worden und die Partnerschaft mit SAP sollte zukünftig auch Früchte tragen. Der Q3-Umsatz kletterte auf 79,7 Mio. Euro (+6,5%), hohe Anlaufkosten führten jedoch zu einem EBIT-Verlust von 4,0 Mio. Euro. CEO Rainer Gläß erwartet aber ein gutes Jahresendgeschäft. Mit einer EBIT-Marge von 15% hat Gläß für 2020 zudem eine ambitionierte Zielvorgabe gesetzt. Dank dieser Aussichten legte die Aktie (73,00 Euro; DE0007571424) jüngst weiter zu.

Risikoorientierte Neuleser steigen bei GK Software limitiert bis 73,50 Euro ein. Stopp hoch auf 55,90 Euro.

Mit einem günstigen Zukauf hat sich Beta Systems Anfang Dezember verstärkt. So erwarben die Berliner 80% an infinIT Codelab, einem polnischen Softwareentwickler mit rd. 200 Mitarbeitern. Kunden von infinIT kommen aus der Automobil- und Telekommunikationsbranche, dem eCommerce und der Medizintechnik. Der Kaufpreis von 0,7 Mio. Euro erscheint im Verhältnis zum Jahresumsatz von ca. 10 Mio. Euro und einem EBITDA von Null attraktiv. Entsprechend erhöhte Beta Systems die Umsatzprognose für das laufenden Gj. (per 30.9.) auf 67 Mio. bis 74 Mio. (bisher: 60 Mio. bis 66 Mio.) Euro. Das EBIT-Ziel beträgt weiterhin 7,0 Mio. bis 10,0 Mio. Euro. Die Aktie (23,20 Euro; DE000A2BPP88) nahm von der Nachricht kaum Notiz, erscheint uns angesichts des 2019/20er-KGVs von 15 aber weiter günstig.

Beta Systems bleibt ein Kauf bis 24,50 Euro. Stopp unverändert bei 17,20 Euro.

Vom Kursprung der vergangenen Monate musste sich anscheinend die Aktie (7,10 Euro; DE000A2YN991) von Easy Software ein wenig erholen. Operativ geben die Mülheimer aber weiter Gas. So soll die neue Partnerschaft mit dem SAP-Dienstleister CommonMS als Türöffner für den Markt des Gesundheitswesens dienen. Zur digitalen Archivierung von Geschäftsdokumenten arbeitet Easy Software seit Anfang Dezember auch mit dem Cloud-Anbieter DocuBizz zusammen. Die beiden haben den Markt der Automobilhändler im Visier, wo die digitale Verarbeitung von Lieferantenrechnungen schon gang und gäbe ist. Sollte der Jahresendspurt wie erwartet stattfinden, dürfte auch die Aktie bald wieder zulegen.

PB-Leser legen sich Easy Software weiterhin ins Depot. Unseren Stoppkurs lassen wir bei 5,76 Euro.

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