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An den Börsen in Fernost ist die Furcht vor einem Handelskrieg angekommen. Der Shanghai Composite notiert aktuell auf dem niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren, weil am Freitag (6.7.) US-Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Mrd. US-Dollar verkündet werden dürften. Das belastet den Tech-Sektor, denn US-Präsident Donald Trump stört sich v. a. an den chinesischen Großmachtaspirationen, die sich aus der Strategie „Made in China 2025″“ ablesen lassen. Auch wenn der DAX bislang recht unbeeindruckt erscheint – Hoffnung schürt hierzulande der Null-Zoll-Vorschlag von US-Botschafter Richard Grenell für Autos -, die Furcht vor schlechten Tech-Geschäften in Fernost hat uns zur Wochenmitte den Depotwert Siltronic gekostet (s. rechte Spalte).
Wir halten trotz dieses Rückschlags weiter an der Strategie für unser Musterdepot fest. Unser Hauptszenario sieht vor, dass es letztendlich nicht zum Äußersten kommt und sich Trump und sein chinesischer Gegenspieler Xi Jinping nach einem verbalen Säbelrasseln am Ende doch auf verträgliche Handelsbeziehungen einigen (s. PLATOW Brief). Dann werden die globalen Börsen wieder einen Gang hochschalten, wobei die Technologiewerte an der Spitze der Bewegung stehen dürften. Von daher verspricht unsere Strategie, neben FinTech-Werten und Papieren aus der Gesundheitsbranche auf Technologietitel zu setzen, immer noch die besten Voraussetzungen für den nächsten Börsenaufschwung.
Aber natürlich wäre es einfältig, keinen Plan B in der Tasche zu haben. Sollten die USA und China doch noch einen veritablen Handelskrieg lostreten, müssten wir unsere Strategie anpassen. An die Stelle der Tech-Werte, die in diesem Falle vor unsicheren Zeiten stünden, träten dann z. B. defensivere und dividendenstarke Titel. Doch wenn wir die jüngsten Signale aus Washington und Peking richtig deuten, wird es dazu vermutlich nicht kommen.
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