Automobilzulieferer

Schaeffler zückt den Rotstift

Die Misere der Automobilbranche lässt sich gut am Chart der Schaeffler-Aktie (4,60 Euro; DE000SHA0159) ablesen.

Der Auto- und Industriezulieferer ist mittlerweile auf ein neues Allzeittief gefallen und hat allein im letzten Halbjahr fast 30% an Wert verloren. Da hilft auch die bevorstehende Fusion mit dem Elektroantriebsspezialisten Vitesco (vgl. PB v. 10.10.23) wenig.

Diese soll am 1.10. vollzogen werden und den SDAX-Konzern besser im Bereich der E-Mobilität positionieren. Das kombinierte Unternehmen soll ein lückenloses Produktportfolio für die Elektrifizierung anbieten. Die Franken verzeichneten im 1.Hj. zweistellige Wachstumsraten bei der E-Mobilität (+10,3%), trotz der Verzögerungen im Hochlauf des Marktes. Der Auftragseingang lag bei 2,1 Mrd. Euro und damit bereits im Rahmen der für das Gj. 2024 anvisierten Spanne von 2 bis 3 Mrd. Euro.

Vitesco hingegen musste am Donnerstag (26.9.) seine Prognose für den Free Cashflow 2024 senken, da mit der früheren Mutter Continental eine Einigung über noch offene Ansprüche erzielt wurde. So muss ein Beitrag in Höhe von 125 Mio. Euro bezahlt werden, der im Zusammenhang mit den mittlerweile abgeschlossenen Ermittlungen im Diesel-Skandal steht. Zuvor wurde bereits die Umsatz- als auch EBIT-Margenprognose für das Gj. 2024 aufgrund der angespannten Lage im Automobilsektor gesenkt.

Auch deshalb befasst sich Schaeffler-CEO Klaus Rosenfeld momentan mit einem umfassenden Stellenabbau. Wie er in einem Zeitungsinterview erklärte, ergibt sich durch die Fusion ohnehin eine Doppelbesetzung bei bestimmten Funktionen. Der Großteil der avisierten Einsparungen von 600 Mio. Euro jährlich soll allerdings nicht von Personalseite kommen.

Kurzfristig bleiben die Aussichten getrübt; auch das angeschlagene Chartbild schreckt ab. sl

Wir bleiben daher bei Schaeffler außen vor. 

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