SAP setzt voll auf Unternehmens-KI
Die vielfach zu beobachtende Investitionszurückhaltung der Firmen wirkt sich bei den Walldorfern aktuell nicht aus, da immer mehr Kunden zu Cloudlösungen greifen. Die ausschließlich dafür zur Verfügung gestellten KI-Anwendungen forcieren den Umstieg und locken auch Neukunden an.
Dass die deutlich höher als geplant ausfallenden Kosten für die Restrukturierung den Gewinn schmälern (Q2-Betriebsergebnis: -10,9%) und die Mitarbeiterzufriedenheit sinkt, stört an der Börse aktuell kaum einen.
Stattdessen wird gefeiert, dass noch mehr bestehendes Personal abgebaut und zugleich in neue Fachkräfte wie Datenwissenschaftler investiert wird. Durch die Einsparungen rechnet SAP für 2025 mit einem Betriebsergebnis von rund 10,2 Mrd. Euro (bislang: rund 10 Mrd. Euro).
CEO Christian Klein zeigt sich zuversichtlich, bis 2027 ein „beschleunigtes Umsatzwachstum“ zu erreichen und der führende Anbieter von Unternehmens-KI zu werden. Die nutzt SAP auch selbst und dürfte dadurch perspektivisch die Gewinnmargen erhöhen. Das alles rechtfertigt in unseren Augen zwar eine im historischen Vergleich (10J.-Schnitt beim KGV: 22) höhere Bewertung, bei einem KGV von aktuell 44 fehlt uns für eine Kaufempfehlung aber die Kursfantasie. tk
Nach einem Plus von 114% seit Erstempfehlung (vgl. PB v. 29.6.22.) stufen wir die Aktie (195,90 Euro; DE0007164600) von SAP auf „Halten“ ab. Der Stopp wandert von 105,00 auf 115,00 Euro.