SAP Aktie (DE0007164600)

Plus 25,8% beim Umsatz, plus 36,9% beim EBIT – laut den vorläufigen Zahlen ist der IT-Dienstleister itelligence gut durch das Geschäftsjahr 2011 gekommen. Dabei wäre erlösseitig sogar mehr möglich gewesen, erklärt CFO Norbert Rotter im Gespräch mit PLATOW.

SAP (43,86 Euro; DE0007164600) hat am vergangenen Freitag einen 2011er-Umsatz von 14,2 Mrd Euro (+14% auf Vergleichsbasis) und ein EBIT von 4,9 Mrd. Euro (+19%) bekanntgegeben.

All for One Midmarket (9,15 Euro; DE0005110001) hat diese Woche die Zahlen für die Fiskalperiode per 30.9. bekanntgegeben. Das SAP-Beratungshaus steigerte seine Umsätze von 14% auf 90,2 Mio. Euro, der Nettogewinn kletterte um 260% auf 7,3 Mio. Euro. Und während manche Unternehmen erst jetzt ihre 2011er-Guidance konkretisieren, prescht der IT-Dienstleister schon mit Zielen für 2012/13 per 30.9. vor.

Chaos auf der einen Seite, eine Zukunftsstrategie auf der anderen – unterschiedlicher könnte das Bild bei dem von Dietmar Hopp geförderten Fußballclub TSG Hoffenheim und des von ihm gegründeten Softwarekonzerns SAP (44,57 Euro; DE0007164600) gar nicht sein. Während der Bundesligaverein aktuell durch Disziplinlosigkeit auffällt, glänzt der DAX-Konzern nach den guten Neunmonatszahlen mit einem klaren Wachstumsprogramm für den chinesischen Markt.

Steigende Kurse! Wie fühlt sich das eigentlich an? Richtig gut, so der Tenor in den Handelssälen am Montag und Dienstag. So manchem Investor schien das Gefühl nach neun (!) Tagen mit niedrigeren DAX-Schlussständen in Folge irgendwie verlorengegangen zu sein. Und nun diese Rally: +4,6% zum Wochenstart beim deutschen Leitindex, die Aktienindizes anderer EU-Staaten kaum schlechter!

Die Story klingt so plausibel wie verheißungsvoll: Eigentümerdominierte Aktiengesellschaften sind stärker auf den langfristigen Erfolg ausgerichtet statt auf kurzfristige Gewinnmaximierung. Überteuerte Firmenzukäufe oder übermütige Expansionen sind ihnen oft zu riskant. Diese nachhaltige Strategie zahlt sich langfristig meist in einer Überrendite aus.

Geeignete Mitarbeiter zu finden, ist für Itelligence-CEO Norbert Rotter im Augenblick eines der größten Probleme. Denn obwohl die Personaldecke in diesem Jahr schon kräftig aufgestockt wurde, hat der Bielefelder SAP-Dienstleister weiterhin großen Bedarf.

Der Softwarekonzern SAP hat dem Markt am vergangenen Freitag und damit unerwartet früh einen tieferen Einblick in sein Zahlenwerk zum dritten Quartal gewährt. Was bei den Ergebnissen im Nachhinein aber auch nicht verwundert. Denn sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten EBIT wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen (siehe auch PLATOW Börse vom 19.10.).

Die Berichtssaison bei den DAX-Konzernen wurde bereits am Freitag durch SAP eröffnet und die bangen Blicke von Anlegern wie Analysten haben sich zunächst einmal verflüchtigt. Denn zumindest der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware hat kaum Grund zu klagen.

Am 8.11. wird der IT-Dienstleister Capgemini (26,07 Euro; FR0000125338) seinen Bericht für das Q3 vorlegen. Geht es nach den jüngsten Veröffentlichungen der Konkurrenz aus Indien oder Südafrika, sollten auch die Franzosen ein ordentliches Zahlenwerk abliefern. Gerade das margenträchtige Consultingsegment dürfte eine kleine Renaissance erlebt haben.

Es sind ungemütliche Zeiten für SAP. Der jahrelange Datenklau bei Oracle kratzt gewaltig am Glanz des DAX-Konzerns. Dabei könnte der Konzern noch einigermaßen glimpflich davonkommen. Zivilrechtlich wird es vermutlich nicht ganz so teuer wie befürchtet und mit Blick auf den Strafprozess deutet sich zudem eine außergerichtliche Einigung an.

Noch im ersten Quartal wurde SAP für seine Zahlen gescholten, während der Konkurrent Software AG in den Himmel gelobt wurde. Drei Monate später hat sich das Blatt komplett gewendet. Die Software AG schwächelt ungewohnterweise, SAP hingegen glänzt mit starken Halbjahreszahlen.