Iberdrola – Europas Vorreiter beim grünen Strom schwächelt
Unternehmen und Staaten setzen sich immer neue und ehrgeizigere Klimaziele. Anleger fragen sich dabei zu Recht, wie der steigende Energiebedarf aus Erneuerbaren Quellen gedeckt werden soll.
„Inflation ist wie Zahnpasta. Ist sie erst mal heraus aus der Tube, bekommt man sie kaum mehr rein.“
Unternehmen und Staaten setzen sich immer neue und ehrgeizigere Klimaziele. Anleger fragen sich dabei zu Recht, wie der steigende Energiebedarf aus Erneuerbaren Quellen gedeckt werden soll.
Stürmische Zeiten liegen hinter und sicherlich auch vor Deutschlands Versorgern. Die Gezeitenwende in der Branche kristallisiert sich an zwei Faktoren heraus, die wir zum Anlass genommen haben, einen Favoritenwechsel im Sektor einzuläuten (s. „Rundblick“ auf S. 2).
Als hätten sie sich abgesprochen: Sowohl bei RWE als auch bei E.On übergeben in den kommenden Wochen langjährige Unternehmenslenker den Führungsstab an den jeweiligen Nachfolger (s. a. „Unsere Meinung“ auf S. 1). Gut, Uniper tanzt ein wenig aus der Reihe: CEO Andreas Schierenbeck ist erst seit 2019 im Amt, und ob er es noch lange bleibt, entscheidet der finnische Mehrheitsaktionär Fortum. Gemeinsam ist allen drei Versorgern: Wir haben unsere Einschätzungen überarbeitet und kommen zu einem Favoritenwechsel.
„Irgendwann ist es dann auch mal gut“ – so begründete RWE-CEO Rolf Martin Schmitz gegenüber dem „Handelsblatt“, warum er Ende April nach fast zwölf Jahren an der Spitze des Energiekonzerns geht.
Wenn Rolf Martin Schmitz im kommenden Sommer nach zwölf Jahren an der Spitze von RWE in den Ruhestand wechselt, wird er aus Europas größtem CO2-Verschmutzer den grünsten Versorger des Kontinents gemacht haben.
Mitte November legte Nordex die Neunmonatszahlen vor, die weitestgehend normal ausfielen. Positiv wirkte sich der Verkauf der europäischen Wind- und Photovoltaik-Entwicklungspipeline an RWE für rd. 400 Mio. Euro aus.
Der spanische Energieversorger Iberdrola will in den kommenden fünf Jahren das Geschäft mit Erneuerbaren Energien noch kräftiger ausbauen. Dabei sollen rd. 75 Mrd. Euro insbesondere in die Erweiterung der Netze und den Ausbau der Energieerzeugung investiert werden. Eine Größe, von der andere Versorger nur träumen können.
Robust, aber nicht gerade berauschend – so schätzen wir die Q3-Zahlen ein, die Uniper am Dienstag (10.11.) vorgelegt hat. Das bereinigte EBIT liegt nach neun Monaten bei 405 Mio. (Vj.: 203 Mio.) Euro, der bereinigte Konzerngewinn bei 308 Mio. (Vj.: 82 Mio.) Euro.
Nur mit guten Worten für Schonung der Umwelt (E), mehr soziale Verantwortung (S) und eine allen Stake Holdern gerecht werdende Unternehmensführung (G) einzutreten, wird unsere Welt nicht besser machen.
Der deutsche Leitindex tritt seit geraumer Zeit auf der Stelle. YTD steht er mal einige Prozent im Plus, aktuell leicht im Minus. Mitte Februar begann er seinen Corona-Abstieg um in der Spitze atemberaubende knapp 40%, um Anfang Juni das Niveau vor Ausbruch der Krise schon fast wieder erreicht zu haben.
Die Nasdaq ist zum Synonym für Goldader avanciert. Wer als Anleger etwas auf sich hält, gibt zumindest vor, dort sein Geld bereits gemacht zu haben, dank beeindruckender Kurssprünge, die Apple, Tesla, Zoom und Co. mit Aktiensplits und Quartalergebnissen ablieferten.
Der Befund ist auf den ersten Blick schon erstaunlich. Das globale Emissionsgeschäft rund um Aktien hat Anfang August trotz der Covid-Pandemie bereits 98% des gesamten Vorjahresniveaus erreicht.
Mit der Platzierung eines rd. 10% schweren Aktienpakets hat RWE die Gunst des hohen Kursniveaus genutzt, um die eigene Bilanz für die anstehenden Investitionen in erneuerbare Energien gehörig aufzupäppeln.
Zuletzt waren wir für E.On optimistischer geworden (vgl. PB v. 30.3.). Denn nach der Innogy-Zerschlagung konzentrieren sich die Essener auf das langweilige, aber sehr stetige und verlässliche Geschäft mit dem Vertrieb von und Netzbetrieb für Strom. Der am Freitag (3.7.) von Bundestag und Bundesrat beschlossene Kohleausstieg, der der Energiebranche Entschädigungszahlungen von über 4 Mrd. Euro zubilligt, kommt zwar eher RWE, aber auch E.On zugute.
An der Zukunftstechnologie Wasserstoff will auch RWE mitverdienen. Künftig werden die Essener das Duisburger Thyssenkrupp-Stahlwerk mit aus erneuerbarer Energie des Kraftwerks Lingen (Emsland) erzeugtem Wasserstoff versorgen, der dann in den Hochöfen als Ersatz für die bislang verwendete Einblaskohle bis zu 50 000 Tonnen klimaneutralen Stahl erzeugen kann
Bei RWE waren wir Ende März eingestiegen (vgl. PB v. 30.3.).
Bei Deutschlands Versorgern kehrt keine Ruhe ein. 2019 war das Jahr der großen Reorganisation der Branche in Deutschland, in dessen Gefolge Innogy unter den beiden großen Playern am Markt aufgeteilt wurde. Und 2020 beginnt mit der Corona-Pandemie, die im schlimmsten Fall für einen Einbruch der industriellen Nachfrage sorgt, weil die Wirtschaft in eine Rezession abrutscht. Wir stellen die „großen Drei“ in Deutschland auf den Prüfstand und müssen dabei frühere Einschätzungen zum Teil korrigieren.
Mit den Erlösen aus den o.a. Verkäufen sowie dem vorhandenen Rest-Kapital konnten wir die Zahl unserer Depotwerte heute Morgen wieder auf zehn aufstocken. Schließlich war und ist bis zu dem seit dem Jahreswechsel geltenden maximalen Zielgewicht von ca. 70% bei der Aktien-Momentum-Strategie noch etwas Platz.
Der Energieversorger RWE legt 2020 mit Block D des Braunkohlekraftwerks Niederaußen den ersten geforderten 300-Megawatt-Block still. Der Kohleausstieg wird sich damit in diesem Jahr erstmals auch negativ in der Konzernbilanz niederschlagen.
Börsianer lieben Gewissheiten und hassen Fragezeichen. Das ist auch der Grund, warum die Uniper-Aktie (29,14 Euro; DE000UNSE018) zuletzt nicht so recht vom Fleck kam. Unklar ist zum Beispiel, ob der neue Mehrheitsaktionär Fortum seinen angestrebten 70,5%-Anteil bekommt (vgl. PB v. 18.10.19). Die drohenden Sanktionen von US-Präsident Donald Trump wegen der Beteiligung an der Gaspipeline Nordstream 2 und die Auswirkungen des deutschen Kohleausstiegs auf das Geschäft des MDAX-Unternehmens belasten ebenfalls.
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