Russland – Schlimmer geht immer
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Die Faktoren dahinter sind bekannt: Die Konjunktur hat sich abgeschwächt und führt zu schwächeren Ertragserwartungen für Investitionen in Russland. Gleichzeitig steigen die politischen Risiken für Investoren deutlich an. Höhere Risiken bei sinkenden Ertragsaussichten sind schlagende Argumente für einen Abzug der Mittel: Die russischen Unternehmer bringen ihr Geld in Sicherheit, weil sie dem Putin-Regime nicht trauen und lassen ihr Geld lieber außerhalb Russlands arbeiten und halten sich Fluchtwege offen – was die russische Wirtschaft teuer zu stehen kommt. Statt neuer Arbeitsplätze und technischem Fortschritt durch Investitionen werden mit diesen Mitteln zunehmend Immobilien in Dubai oder Fonds in der Schweiz finanziert. Ausländische Investoren müssen neben schlechten Geschäften in Russland auch direkte Zugriffe des Regimes fürchten, denn Putins Regierung wird irgendwann auch erlegte Sündenböcke präsentieren wollen. Enteignungen unter dem Schein rechtsstaatlicher Verfahren sind jederzeit möglich und auch schon praktiziert worden, die Fälle TNK, Sachalin oder Yukos sollten nicht in Vergessenheit geraten.
Dabei sollte eine Falle vermieden werden: Viele Osteuropa-Fonds wie etwa der DWS-Osteuropa (LU0062756647) legen traditionell stark Russland-lastig an mit Anteilen von weit über 50% im Portfolio. Diese Instrumente sollten derzeit gemieden werden. Letztlich steht dahinter eine gebrochene Anlagestrategie: Osteuropa war und ist bisher unter dem Aspekt „Konvergenz“ ein interessantes Anlageziel gewesen. Aus Kandidaten und Assoziierten der EU wurden Vollmitglieder im Zuge des Modernisierungs- und Intergrationsprozesses. Russland hat sich nie als ein Teil dieses Prozesses verstanden sondern sich immer klar als Gegenüber der EU positioniert. Zudem liegt auch das Hauptgewicht der russischen Titel beim Öl- und Gasgeschäft , was schlecht zur industriell orientierten EU-Story passt. Osteuropa pur, also ohne die störenden Russlandanteile liefert etwa der österreichische RT Osteuropa Aktienfonds (AT0000615299), der vorzuziehen wäre.
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