Redcare – Wachstum hat seinen Preis
Die Meinungen zur fundamentalen Entwicklung von Redcare Pharmacy gehen derzeit stark auseinander. Auf der Umsatzseite feuert Redcare weiterhin aus allen Zylindern.
„Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“
Die Meinungen zur fundamentalen Entwicklung von Redcare Pharmacy gehen derzeit stark auseinander. Auf der Umsatzseite feuert Redcare weiterhin aus allen Zylindern.
Kaufen bei Gerüchten, verkaufen bei Fakten. So lautet eine Börsenweisheit, die den Kursverlauf von Redcare Pharmacy in diesem Jahr treffend beschreibt. Seit Jahresbeginn dürfen verschreibungspflichtige Medikamente nur noch per E-Rezept verordnet werden.
Redcare Pharmacy steigerte im Q1 den Umsatz um 51% (exklusive M&A: +19%) auf 560 Mio. Euro. Obwohl das E-Rezept seit Anfang des Jahres zugelassen ist, steuern die nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten mit +20% das Gros des Erlöswachstums bei. Das Geschäft mit verschreibungspflichtigen
Lange angekündigt, nun endlich da: Das rosafarbene Papier-Rezept wurde zum 1.1. durch das E-Rezept abgelöst.
Small und Mid Caps hatten bisher ein eher zähes Jahr 2023. MDAX (+0%) und SDAX (+6%) kämpften um jeden Punkt und ständen ohne die durch schwache US-Arbeitsmarktdaten angetriebene Rally Anfang November im Minus.
Redcare Pharmacy wächst weiterhin rasant, wie die vorläufigen Eckdaten für das Q3 am Donnerstag (5.10.) zeigen.
Aktionäre von Redcare Pharmacy (ehemals Shop Apotheke Europe) können sich zwar dieses Jahr bei der Aktie (103,25 Euro; NL0012044747) über 131% Kursgewinn freuen. Wer seit Anfang 2020 dabei ist, sitzt aber immer noch auf 58% Kursverlust.
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Die Pandemie gab digitalen Geschäftsmodellen einen enormen Schub. Bei vielen Playern im E-Commerce ist aber zwei Jahre später die Ernüchterung eingekehrt. Laut Branchenverband bevh fiel 2022 der Umsatz im Sektor um 8,8% auf 90,4 Mrd. Euro. Shop Apotheke hat sich erfolgreich gegen den Trend gestemmt, wie die 2022er-Geschäftszahlen belegen: Der Umsatz stieg um rd. 14% auf 1,2 Mrd. Euro. Für 2023 avisiert der Ende April scheidende CEO Stefan Feltens für den Vertrieb von rezeptfreien Medikamenten, die für 90% der Erlöse stehen, ein Umsatzwachstum zwischen 10 und 20%.
Deutlich zu teuer war uns die Aktie (46,20 Euro; NL0012044747) der Shop Apotheke vor gut einem Jahr (PB 3.11.2021). Mit diesem Urteil sollten wir recht behalten, denn der Kurs der Online-Apotheke ist seitdem um fast 70% gesunken. Belastend wirkten vor allem der schleppende Start des elektronischen Rezepts in Deutschland sowie die generelle Skepsis der Börsianer gegenüber unprofitablen Wachstumswerten in Zeiten steigender Zinsen.
Das Q3 lief für Shop Apotheke alles andere als berauschend. Die Online-Apotheke verzeichnete zwischen Juli und September einen leichten Umsatzrückgang um 0,3% auf 237,9 Mio. Euro.
Einen herben Wachstumsdämpfer erlitt derweil Shop Apotheke. Nachdem das Unternehmen im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie eine regelrechte Sonderkonjunktur erlebte, kehrt nun allmählich Ernüchterung ein.
Bis auf 249,00 Euro ist die Aktie der Shop Apotheke im Februar hochgelaufen. Die Corona-Beschränkungen, die den Online-Kauf beflügeln, und die E-Rezept-Fantasie trieben an.
Seit unserem Einstieg Ende November (vgl. PB v. 30.11.) hat uns Shop Apotheke Freude bereitet. PB-Leser liegen bei der Aktie (158,00 Euro; NL0012044747) bereits 15% vorne.
Im November war das große Reinemachen in den Depots angesagt: Corona-Gewinner wie Hellofresh (s. S. 3), Scout24 oder Zalando (s. S. 1) flogen raus, während die Hoffnung auf impfstoffbedingte „normale Zeiten“ die Zykliker zurück in die Gunst der Anleger brachte (s. „Unsere Meinung“ auf S. 1). In einigen Fällen wurde über Gebühr verkauft. Bei welchen Titeln hat der November interessante Einstiegskurse kreiert?
Bei Shop Apotheke deuten alle Anzeichen darauf hin, dass der Online-Medikamentenversender in diesem Jahr operativ in die Gewinnzone vorstoßen kann. Vorstandschef Stefan Feltens prognostiziert für 2020 einen organischen Umsatzschub von 20% und eine „schwarze“ bereinigte EBITDA-Marge.
Nach Hj.-Zahlen, die am unteren Ende der Prognosen lagen, rutschte die Shop Apotheke-Aktie (37,65 Euro; NL0012044747) schon im August unter unseren in PB v. 15.7. gesetzten Stopp. Neben einem schwachen Gesamtmarkt verunsicherte Investoren auch der überraschende Rücktritt von Finanzchef Ulrich Wandel.
Der Versandhändler Shop Apotheke ist nach sechs Monaten auf Kurs, die Jahresziele zu erreichen. Der Umsatz stieg um 32% auf 338 Mio. Euro – bei gleichbleibender Wachstumsrate im 2. Hj. ist das von Konzernchef Stefan Feltens ausgegebene Jahresziel von 700 Mio. Euro durchaus erreichbar.
Im Januar setzten wir darauf, dass die Shop Apotheke ihren Umsatz in etwa verdoppeln kann und bei der EBITDA-Marge den Zielbereich von -0,5 bis -2% erreicht. Daher haben wir den Titel zum Kauf empfohlen (vgl. PB v. 21.1.). Diese Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt: Der Umsatz wuchs „nur“ um 90% auf 540 Mio. Euro, wobei das Gros des Zuwachses aus Akquisitionen stammt (u. a. Europa Apotheek). Das organische Wachstum von 25% ging einher mit einer von 2,7 Mio. auf 3,5 Mio. erhöhten Kundenzahl per Ende 2018. Beim bereinigten EBITDA kam es allerdings zu einer Verlustausweitung um 38,8% auf 11,8 Mio. Euro.
Für den Online-Spezialisten Shop Apotheke hellt sich das Nachrichten-Umfeld allmählich auf. Der Verband der Apotheker in Deutschland ist offenbar bereit, unter bestimmten Bedingungen den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu akzeptieren. Gefordert werden von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Schritte zur Stärkung der Apotheken in der Fläche und Einschränkungen bei den Rabattmöglichkeiten für Online-Apotheken.
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