QSC bastelt am Neustart
Dem Mittelstand will er über SAP-Anwendungen, vernetzte Maschinen und Cloud-Lösungen ins digitale Zeitalter verhelfen. „Dazu haben wir uns mit dem produzierenden Gewerbe, dem Handel und dem Energiesektor drei Branchen herausgesucht, die für 50% des Marktes bei der Digitalisierung stehen.“
2019 war dabei das Transformationsjahr, in dem durch den Verkauf des Plusnet-Telekomgeschäfts an EnBW die Hälfte des Umsatzes und des EBIT abgestoßen wurde. 2020 will Hermann den Umsatz um mindestens 13% auf mehr als 143 Mio. Euro steigern und dabei ab dem Q4 auf EBITDA-Ebene nachhaltig positiv sein. Der Start ist schon einmal geglückt. „Wir liegen trotz Corona im Q1 sowohl bei den Finanzzahlen als auch beim Auftragseingang voll im Plan“, erklärt er mit Blick auf die am 11.5. anstehenden Quartalszahlen. „Es gibt für uns keinen Grund, die 2020er-Guidance in Frage zu stellen.“ Mit dem operativen Turnaround in diesem Jahr will sich Hermann, der seit 2013 an der Spitze von QSC steht, aber nicht zufriedengeben. Bis 2022 strebt er 200 Mio. Euro Umsatz und eine EBITDA-Marge von mehr als 10% an.
Dazu sind bei beiden Kennziffern Jahr für Jahr zweistellige Steigerungsraten notwendig. Die werde QSC schaffen, weil es als einer der wenigen deutschen Anbieter den Dreiklang aus SAP-Anwendungen, Cloud- und IoT-Lösungen bieten könne. „Und gerade die beiden letzten Bereiche sind in der Profitabilität sehr gut skalierbar.“ Die Aktie (1,19 Euro; DE0005137004) hat seit Jahresbeginn trotz Corona rd. 11% zugelegt. Der Markt räumt Hermann also gute Erfolgschancen ein. Die sehen wir auch, aber ein vernünftiges KGV ist frühestens 2021 zu erwarten; und die zuletzt gezahlte Dividende von 0,03 Euro (Rendite: 2,6%) ist in den kommenden Jahren keineswegs garantiert, warnt Hermann.
Wir beobachten QSC, wollen vor einem Einstieg aber operative Erfolge sehen!