Qiagen schüttet clever aus

Die Venloer nutzen dabei einen Beschluss der jüngsten Hauptversammlung. CFO Roland Sackers hatte ein solches Verfahren bereits vor einem Jahr erfolgreich durchgeführt, als etwa 1,20 Euro je Aktie steuerlich günstig ausgeschüttet wurden. Auch dieses Mal sind dafür 300 Mio. US-Dollar vorgesehen. Details, wie es dieses Mal ablaufen soll, werden am 28.1. veröffentlicht.
Wir hatten schon vor Jahresfrist erläutert, wie das Verfahren grundsätzlich abläuft (vgl. PB v. 9.1.24). Der Nennwert wird vorübergehend durch die teilweise Auflösung einer Rücklage erhöht. Nach der Zusammenlegung der Aktien wird ihr Nennwert auf den Ursprungswert reduziert. Das dadurch freiwerdende Eigenkapital kann an die Anleger ausgezahlt werden.
Das Verfahren liegt komplett in der Hand des Unternehmens, ohne die Unwägbarkeiten eines klassischen Rückkaufprogramms. Aber auch die Aktionäre profitieren direkt: Anders als Dividenden unterliegt die Ausschüttung nicht der Kapitalertragssteuer, sondern reduziert den Einstandskurs der Aktie. Steuern könnten erst beim Verkauf fällig werden.
Qiagen zahlt zwar keine Dividende, doch die Ausschüttung entspricht einer Rendite von 2,7%. Hinzu kommen verbesserte fundamentale Aussichten (vgl. PB v. 8.11.24), die mit einem günstigen 12-Monats-Forward-KGV (aktuell: 19; Schnitt: 21) attraktiv bewertet werden.
Qiagen (44,68 Euro; NL0015001WM6) bleibt ein Kauf mit Stopp bei 32,50 Euro.