ProSieben wächst im Internet
Im April hatten wir auf die attraktive Dividendenrendite bei ProSiebenSat.1 hingewiesen. Nun sorgt der Abschlag (Zahlung von 1,90 Euro pro Aktie) nach der HV für Kursverluste.
Im April hatten wir auf die attraktive Dividendenrendite bei ProSiebenSat.1 hingewiesen. Nun sorgt der Abschlag (Zahlung von 1,90 Euro pro Aktie) nach der HV für Kursverluste.
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Mitte der Woche gehörte die ProSiebenSat.1 Media-Aktie zu den größten Verlierern unter den deutschen Blue Chips. Zunächst hatte die Deutsche Bank die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ zurückgestuft, dann folgte die DZ Bank.
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Die Digitalisierung der Medien stellt die TV-Konzerne nicht nur im boomenden Online-Video-Bereich vor große Herausforderungen. Auch das klassische Fernsehgeschäft darf die digitale Verbreitung nicht verschlafen, weshalb ProSiebenSat.1 Media bei Tochter ProSiebenSat.1 TV Deutschland den Posten des Chief Digital Officer geschaffen hat.
Nachdem die Deutsche Post und Henkel an diesem Dienstag ihre Neunmonatszahlen vorgestellt haben, schwenkt die Berichterstattung der DAX-Mitglieder auf die Zielgerade ein. Am Mittwoch ziehen E.ON, HeidelbergCement und die Münchener Rück Bilanz, gefolgt von Continental und der Telekom am Donnerstag – Siemens wartet dann schon mit Q4-Zahlen auf. Am Freitag legt dann die Allianz nach, ehe Merck und RWE die Berichtssaison kommende Woche abschließen.
Ein Blick in die Kennzahlen zum Q3 reicht aus, um festzustellen, dass sich ProSiebenSat.1 Media längst nicht mehr auf sein Fernsehprogramm verlässt. So speiste die Sparte „Broadcasting Germanspeaking“ mit 472 Mio. Euro zwar noch immer gut 55% des Konzernumsatzes von 857 Mio. Euro ein. Und beim um Sondereffekte bereinigten EBITDA steht das klassische TV-Geschäft sogar noch für fast 73%. Die digitalen Kanäle, Onlineplattformen und die Produktion von Inhalten weisen aber fast durchweg deutlich höhere Zuwächse aus.
Mit der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen steht dieser Sommer ganz im Zeichen des Sports. Das macht sich auch bei den Marktanteilen der Fernsehsender bemerkbar, im Juni dominierten ARD und ZDF mit der EM-Übertragung. Im Juli waren es dann die Sondersendungen zu den Terroranschlägen, zum Amoklauf in München und zum Putschversuch in der Türkei, die die Zuschauer zu den Öffentlich-Rechtlichen trieb. Die privaten Sender mussten sich zu oft hinten anstellen, was im Sommerloch auch mit der geringen Zahl an frischer Ware zu tun hat. Da nutzte der eine oder andere Zuschauer lieber Streaming-Angebote.
Auf Grund der jüngsten Ereignisse ist die Vorstellung unserer Trader etwas in den Hintergrund geraten. Das noch offene Detail-Portrait von Simon Weishar („Szew“) liefern wir Ihnen heute. Kurz nach der Aufnahme seines wikifolios Szew Grundinvestment in unser Dachwikifolio hatten wir die Grundzüge seiner Strategie bereits erläutert (s. PLATOW Derivate v. 25.5.).
2013 hatte sich ProSiebenSat.1 Media von seinen Beteiligungen in Skandinavien getrennt. Ganz abgehakt sind die damaligen Aktivitäten aber noch nicht, ein Tochterunternehmen streitet sich mit den schwedischen Finanzbehörden um Steuernachforderungen für die Jahre 2008 bis 2013. Weil jetzt ein günstiges Urteil zurückgewiesen worden ist, bilden die Bayern vorsorglich eine Rückstellung von rund 40 Mio. Euro, die das Konzernergebnis im laufenden Jahr belasten und im EBT aus nicht fortgeführten Aktivitäten ausgewiesen wird.
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Angesichts der Konkurrenz durch Wintersport in den öffentlich-rechtlichen Sendern und des erfolgreichen Comebacks des „Dschungelcamps““ auf RTL legte ProSiebenSat.1 Media nur einen mäßigen Start ins Fernsehjahr 2016 hin. Während sich ProSieben in der Zielgruppe mit einem Anteil von 10,7% wacker schlug, erreichte Sat.1 gerade einmal 8,4% der 14- bis 49-Jährigen. Kabel eins stürzte auf 4,6% ab. Das ist aber nicht der Grund für das Stühlerücken unter den Senderchefs. Vielmehr wurden mehrere Manager befördert, weshalb jetzt drei Programme unter neuer inhaltlicher Führung stehen.
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Fast scheint es so, als hätten die Programmmacher aus dem Hause ProSiebenSat.1 Media ihr glückliches Händchen verloren. Bei Sat.1 floppten die Hoffnungsträger gleich reihenweise, was mal wieder den Geschäftsführer zum Rückzug zwang, bei ProSieben schwächeln die Superhelden-Serien und Kabel1 spielt zur besten Sendezeit oft schlechte Marktanteile ein.
Die Spekulationen über eine Hochzeit zwischen ProSiebenSat.1 Media und Axel Springer erhitzten vor wenigen Wochen Börsianer und Presse. Die Kurse beider Unternehmen zogen an, während die Medien über die künftige Rolle von Friede Springer diskutierten, die sich ihren Einfluss bei dem Berliner Verlagshaus hart erkämpft hatte. ProSieben, das die Gerüchte nicht kommentierte, fand schnell zum Tagesgeschäft zurück. Anfang des Monats verlängerte der Aufsichtsrat den Vertrag mit Vorstandschef Thomas Ebeling vorzeitig bis 2019. Solange der an der Macht sei, werde auch der Aktienkurs weiter steigen, so das Urteil eines führenden Mitarbeiters. Außerdem schlossen die Bayern die Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) ab, um dem internationalen Aktionärszirkel gerecht zu werden. Erst im August 2013 hatte das MDAX-Mitglied komplett auf Stammaktien umgestellt.
Öfter als geplant ist die Münchener TV-Gruppe ProSiebenSat.1 zuletzt in den Schlagzeilen des Boulevards aufgetaucht. Zunächst sorgte eine Bombendrohung mit anschließendem Sendeabbruch bei „Germany‘s Next Topmodel“ für mediale Aufmerksamkeit, dann das überraschende Karriereende von Star-Entertainer und ProSieben-Aushängeschild Stefan Raab. Zu Wochenbeginn sorgte die Sendergruppe selbst dafür, dass sich auch die Wirtschaftsressorts mal wieder mit dem Unternehmen befassen.
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Bombenstimmung herrschte vergangene Woche bekanntlich bei „Germany‘s Next Topmodel““, nachdem die Livesendung wegen einer Bombendrohung abgebrochen werden musste. Nach erfreulichen Q1-Zahlen dürfte sich ProSiebenSat.1 Media die Laune davon aber nicht vermiesen lassen, zumal das Unternehmen gegen solche Störfeuer wohl versichert ist.
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In Jahren mit großen Sportereignissen wie Olympischen Spielen oder Fußballweltmeisterschaften schauen die privaten Fernsehsender regelmäßig in die Röhre. So erzielte RTL im vergangenen Jahr mit 10,3% unter den Gesamtzuschauern den schlechtesten Marktanteil seit 1989, und das, obwohl sich der Kanal mit den Qualifikationsspielen zur Fußballeuropameisterschaft einen echten Quotenbringer ins Programm geholt hat.
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Den einen wird es mehr freuen, den anderen weniger: ProSiebenSat.1 Media schaltet über die Weihnachtsfeiertage seine HD-Sender frei. 15 Mio. Haushalte kommen in den Genuss, an den Festtagen Spielfilme wie „Stirb langsam 2“ oder „Kevin allein zu Haus“ hochaufgelöst zu empfangen. Doch auch für diejenigen, die ihre Geschenke auf den letzten Drücker zu kaufen pflegen, hat der Medienkonzern Neuigkeiten. Über den Bezahldienstleister Paypal können die Zuschauer künftig direkt aus einem Spot heraus mit der Fernbedienung das beworbene Produkt kaufen und bezahlen. Die Parfümerie Douglas nutzt die Innovation als erster Kunde.
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Die früheren Großaktionäre KKR und Permira waren offenbar sehr zufrieden mit der Arbeit der ProSiebenSat.1Media-Vorstände. Per Ende Juni leisteten sie eine freiwillige Sonderzahlung von 76,8 Mio. Euro, die sich die fünf Vorstände mit wenigen ausgewählten Managern auf Geschäftsführerebene teilten. Alle anderen Mitarbeiter gingen dagegen leer aus, was den Betriebsrat auf den Plan rief und für Grummeln unter den nicht beschenkten Geschäftsführern sorgte.
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Im derzeitigen Börsenumfeld sind selbst gute Quartalszahlen kein Garant für steigende Kurse. So half es dem Kurs der ProSiebenSat.1Media-Aktie wenig, dass der Medienkonzern seine Erlöse im zweiten Jahresviertel um 10,6% auf 691,1 Mio. Euro heben konnte und das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA um 4,8% auf 219,1 Mio. Euro zulegte.
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So richtig zufrieden konnten die Verantwortlichen der deutschen Fernsehsender mit den Marktanteilen im März wohl nicht sein. Mit Ausnahme der ARD vielleicht, die laut Kress mit einer Quote von 7,1% mehr Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren vor den Fernseher bannen konnte als gewohnt.
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Hatte sich der Medienkonzern ProSiebenSat.1 im Dezember 2012 von seinen Aktivitäten in Nordeuropa getrennt, folgte Anfang der Woche der Verkauf der ungarischen Fernsehsender. Das MDAX-Mitglied will sich künftig ganz auf das deutsche Fernseh- und Digitalgeschäft konzentrieren, in dem Thomas Ebeling die größten Synergie- und Wachstumschancen verortet. Die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr geben dem Vorstandsvorsitzenden Recht. Die Sendergruppe steigerte die Erlöse um 10,6% auf 2,6 Mrd. Euro, der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn stieg um 6,8% auf 359,5 Mio. Euro.
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Nachdem die Finanzinvestoren KKR und Permira ihre Anteile an ProSiebenSat.1 Mitte November weiter auf rund 17% reduzierten und die Aktie deutlich abschmierte, ist inzwischen wieder Normalität in Unterföhring eingekehrt. So gab der Medienkonzern bekannt, sein E-Commerce-Geschäft um die Reiseportale weg.de und ferien.de zu ergänzen. Diese gehören laut ProSieben zu den erfolgreichsten Online-Reisebüros Deutschlands und lassen sich über die Fernsehsender perfekt bewerben. Mit dem Portal songtexte.de stärkt der Konzern überdies seinen Streaming-Dienst Ampya.
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