PLATOW-Fonds

Platow-Fonds Oktober – (Fast) inverser September

Was die Renditen im Oktober betrifft, könnten wir für diesen Bericht einige Aussagen aus dem vorangegangenen Monatsreport mehr oder weniger „umgekehrt“ wiederverwenden. Beispielsweise schafften seinerzeit nur wenige Aktien im Berichtsmonat überhaupt ein Plus, diesmal nur wenige nicht. Während im September kein einziger Anteilschein hohe Renditen generiert hatte, schlossen im Oktober gleich 23 der 54 (per 31.10.) Titel mit prozentual zweistelligen Kursgewinnen, an der Spitze Takkt, Verbio und CropEnergies. Und während es im Vormonat zwei Aktien waren, die uns gegen eine „100% rote Monatsbilanz versicherten“, sorgten diesmal zwei Titel dafür, dass nicht alles glänzte: Helma und MLP verloren mehr als 10%.

Platow-Fonds Monatsbericht
Platow-Fonds Monatsbericht © PLATOW Verlag

Auch auf Fondsebene präsentierten sich die Renditen gewissermaßen spiegelbildlich: trist im September, sonnig im Oktober. Absolut gesehen war der Berichtsmonat sogar der bisher renditestärkste in diesem Jahr, noch vor dem Juli. Relativ betrachtet konnte der DWS Concept Platow Fonds (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) seinen Vorsprung seit Auflage gegenüber dem DAX minimal ausbauen, im Vergleich zum SDAX (und den anderen Auswahlindizes MDAX und TecDAX) deutlicher.

Keineswegs spiegelbildlich oder umgekehrt war indes unser Investmentprozess. Im Oktober agierten wir grundsätzlich nicht anders als zuvor, bauten das Portfolio auch nicht verstärkt um. Das wäre auch verwunderlich, ist unsere Strategie doch seit jeher langfristig ausgerichtet. Viele Kriterien, die wir für unsere Aktienauswahl verwenden, z. B. Geschäftsmodell, Bilanzqualität, Wachstum oder auch verschiedene Bewertungskennzahlen, ändern sich in der Regel von einem Monat zum nächsten nicht deutlich. Manche Kennzahlen wie z. B. kurzfristigere Bewertungsrelationen oder charttechnische Messgrößen reagieren zwar sprunghafter, doch in unserem Anlageprozess dominieren die eher „trägen“ Faktoren mit mittel- und langfristigem Bezug.

Dies hat zur Folge, dass wir uns von kurzfristigen Entwicklungen nicht aus dem Konzept bringen lassen. Wir überprüfen den oft hektischen Newsflow auf Auswirkungen, lassen uns von ihm aber nicht über das Parkett scheuchen. Kommen wir zur Auffassung, dass sich die Perspektiven eines Unternehmens plötzlich deutlich verschlechtert haben, handeln wir zwar konsequent und trennen uns ggf. schnell von der entsprechenden Position. Glücklicherweise ist dieser Fall in den vergangenen 16 Jahren aber die Ausnahme gewesen.

Im Oktober waren schnelle Korrekturmaßnahmen ebenfalls nicht nötig, allerdings standen einige Positionen unter verschärfter Beobachtung bzw. befanden sich im Abbau. Der Newsflow aus den Portfolio-Unternehmen war gemischt-positiv: Die Zahlen aus der angelaufenen Berichtssaison waren überwiegend frei von negativen Überraschungen, es gab sogar einige Prognoseanhebungen (BayWa, Defama, Mensch und Maschine, Mercedes-Benz), neu lancierte Aktienrückkaufprogramme und bei den Directors‘ Dealings ausschließlich Käufe (Allgeier, Gerresheimer, Hornbach Holding, Kontron, PSI). In den wenigen Fällen, bei denen es Prognosesenkungen (Cancom, PSI, Steico, Surteco) oder Unruhe innerhalb des Unternehmens (Helma) gab, waren die monatlichen Kursentwicklungen bis auf PSI weit unterdurchschnittlich. Solange „Problemfälle“ im Portfolio Einzelfälle bleiben, sehen wir keinen Anlass, unsere „Politik der ruhigen Hand“ zu ändern.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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