Fondsbericht

Platow-Fonds November – Rausch und kleiner Kater

Der November startete, wie der Oktober geendet hatte: mit Kursgewinnen am deutschen Aktienmarkt. Bereits am dritten Handelstag kletterte der DAX auf ein neues Allzeithoch, dem zügig weitere folgten. Doch zur Monatsmitte endete die Börsenparty abrupt, dem Rausch folgte unmittelbar der Kater. Die Covid-19-Mutation „Omikron“ stiftete nicht nur an den Kryptobörsen Verwirrung, an denen sich der Kurs des vier Wochen alten Coins „Omicron“ ohne andere News verzehnfachte, sondern führte auch zu Unruhe an den Aktienmärkten.

Platow-Fonds Monatsbericht
Platow-Fonds Monatsbericht © PLATOW Verlag

Gleichwohl fiel die Korrektur beim deutschen Leitindex herb aus. Binnen weniger Handelstage wurde die Performance des vorangegangenen Halbjahres ausradiert. Nur wenig besser erging es seinen „kleinen Brüdern“ MDAX und SDAX, die auf ihre Niveaus von Anfang Juni zurückfielen. Im Vergleich dazu kamen Anleger im DWS Concept Platow (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) mit einem blauen Auge davon. Als Monatsbilanz stand, ähnlich wie beim TecDAX, sogar ein kleines Plus.

Zustande kam diese Fondsrendite diesmal durch recht heterogene Performancebeiträge. So erreichten mit Bechtle, Datagroup, Hornbach Holding, Puma, Surteco und Verbio sechs Titel aus dem Fonds relativ früh im November neue Allzeithochs, interessanterweise mit Allgeier, Cancom, Defama, DocCheck und Einhell aber weitere fünf erst gegen Monatsende, was mit Blick auf die Gesamtmarktentwicklung ungewöhnlich anmutet. Angeführt wurde die Liste der Gewinner u. a. von Allgeier, Hapag-Lloyd und DocCheck.

Einhell stieg aufgrund der weit überproportionalen Performance sogar zur viertgrößten Position per Ultimo November auf, während Cancom ebenfalls durch erfreuliche Kursgewinne, aber auch durch Aufstockungen unsererseits, in die Liste der Kernpositionen (siehe Tabelle) zurückkehrte. Die Aktie des IT-Dienstleisters ist mit einer kurzen Unterbrechung bereits seit über elf Jahren im Fonds enthalten. Das hinderte uns aber nicht daran, sie zum mittlerweile fast zwanzigmal so hohen Kursniveau nachzukaufen, wenn unser Investmentprozess das entsprechende Signal gibt.

Häufig hingen die Kursbewegungen direkt mit Nachrichten zusammen. Beispielsweise hoben die Top-Performer DocCheck und Einhell ihre Prognosen an, während Allgeier durch mehrere Insiderkäufe im Rahmen von Directors‘ Dealings positiv auffiel. Auf der anderen Seite des Spektrums senkten Drägerwerk, MBB und S&T ihre Ausblicke ab, dazu zählen wir Inits „halbe Gewinnwarnung“ – alle vier Positionen büßten zum Teil deutlich an Wert ein. Ebenfalls bemerkenswert finden wir es, dass es bei Leifheit zu mehreren Insiderverkäufen kam, und das zu schon seit Monaten gedrückten Kursen.

In der Summe sind wir aber mit dieser Monatsbilanz und auch mit den Eindrücken aus unseren zahlreichen Unternehmenskontakten, die wir im November auf Kapitalmarktkonferenzen und Capital Market Days sammeln konnten, zufrieden. Allerdings sehen wir uns durch die Gespräche in unserer Einschätzung bestätigt, dass die deutschen Aktiengesellschaften vor vielfältigen Herausforderungen stehen. Unserer Einschätzung nach können Investoren durch Einzelfallprüfungen am besten herausarbeiten, welche Firmen diese bewältigen können und welche Probleme bekommen. Für diese ambivalente Gemengelage fühlen wir uns mit unserem bewährten Stock-Picking-Ansatz einmal mehr gut gerüstet.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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