Fondsbericht

Platow-Fonds im Oktober – Von unten nach oben

Im Oktober wurden wir in Gesprächen mit Investoren oft gefragt, welche Zukunft wir für die deutsche Wirtschaft erwarten. Oder, halb im Scherz, wo der DAX am Jahresende steht. Unsere Antwort, nicht minder scherzhaft: Die Kristallkugel hat auch pfp Advisory nicht. Die Frage nach der DAX-Punktezahl an Silvester können wir ebenso wenig beantworten wie jeder andere Börsianer.

Zur Zukunft der deutschen Wirtschaft haben wir viele Gedanken und eine klare Meinung, doch spielen diese für unseren Investmentprozess kaum eine Rolle. Da wir jedes Unternehmen und jede Aktie für sich betrachten und bottom-up agieren, spielen Überlegungen zur Gesamtwirtschaft oder zu Branchentrends nur insofern eine Rolle, als diese indirekt in die Geschäftsmodelle sowie die Unternehmenskennzahlen hineinwirken. Wir fragen also explizit nicht: Was wird die nächste heiße Story? Digitalisierung, Cloud oder E-Mobility? Wird die deutsche Wirtschaft im Jahr 2021 um 1,2% oder 1,4% wachsen? Wird der DAX nach Donald Trumps nächstem Tweet um 1% fallen oder steigen?

Verstehen Sie uns bitte nicht falsch: Wir wollen diese eher top-down orientierten Vorgehensweisen, die andere Fonds-manager einsetzen, keinesfalls diskreditieren. Aber es ist eben nicht unser Investmentansatz. Wir bei pfp Advisory arbeiten uns „von unten nach oben“ und fragen: Wächst das betrachtete Unternehmen bei wichtigen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinnen und Cashflow kontinuierlich? Ist die Bilanz sauber, oder gibt es offene oder latente Risiken? Liegt ein robustes Geschäftsmodell vor? Existieren Markteintrittsbarrieren? Halten wir das Management für vertrauenswürdig? Ist die Aktie attraktiv bewertet? Überzeugt uns der Chart?

Das sind typische Fragestellungen, mit denen wir uns tagtäglich beschäftigen, während des Analysierens von Quartalsberichten und in Gesprächen mit Vorständen. So auch im Oktober, in dem uns Unternehmensvertreter in unseren Geschäftsräumen besuchten oder wir diesen u. a. auf Kapitalmarkttagen oder Konferenzen begegneten. Daneben entschlüsseln wir permanent den Newsflow aus den Unternehmen, ohne ihn aber gegenüber den wichtigeren langfristigen Trends in seiner Bedeutung zu überschätzen. Im Oktober sahen wir beispielsweise Quartalszahlen von Airbus, Gerresheimer, Logwin, LPKF, Mensch und Maschine, Nordwest Handel, PSI, Puma, Steico, TAG Immobilien, Villeroy & Boch sowie Volkswagen. Münchener Rück und Puma hoben ihre Prognosen leicht an, SMT Scharf senkte den Ausblick. Insiderkäufe im Rahmen von Directors‘ Dealings ermittelten wir bei 2G Energy, Adesso, Gesco sowie Mensch und Maschine.

Teilweise gingen diese Nachrichten mit Kursbewegungen einher, die bei Cewe, Mensch und Maschine sowie Steico be-sonders positiv und bei SMT Scharf negativ auffielen. In der Summe führten diese zu einer ansehnlichen Monatsrendite beim DWS Concept Platow (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) bzw. „Platow-Zertifikat“ (DE000DB0PLA8), die sich klar vor MDAX und TecDAX, aber leicht hinter SDAX und DAX einreihte. Natürlich bleiben wir unserem bewährtem bottom-up-Stil treu (weitere Infos unter www.pfp-advisory.de).

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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