Fondsbericht

Platow-Fonds im Dezember – Drei positive Jahre

Wie in den beiden Vorjahren stand auch 2021 an Silvester für Besitzer des DWS Concept Platow ein prozentual zweistelliges Plus auf dem Depotauszug. Und doch verlief das Jahr 2021 ganz anders als insbesondere 2020: weniger aufregend, ohne zwischenzeitlichen Kurssturz und anschließende Rally. Vielmehr kletterte der Fondspreis kontinuierlich und mit ungefähr gleich bleibendem Steigungswinkel nach oben.

Platow-Fonds Monatsbericht
Platow-Fonds Monatsbericht © PLATOW Verlag

Am Ende lag die Rendite sehr deutlich über der des SDAX, des am besten vergleichbaren deutschen Auswahlindex. DAX, MDAX und TecDAX wurden mit klaren Abständen übertroffen. In der Konsequenz weitete sich die Outperformance seit Auflage des Fonds 2006 erneut kräftig aus. Aktives Management kann sich also lohnen.

Möglich wurde dieses Ergebnis durch hohe Renditebeiträge von Positionen wie Einhell Vz. oder Adesso, deren Aktienkurse sich 2021 mehr als verdoppelten, und die auch dadurch zu Kernpositionen aufstiegen (siehe Tabelle). Nicht weit dahinter reihen sich größere Einzelposten wie Verbio, PSI oder Steico als Renditebringer ein. Den höchsten Kurszuwachs brachte Allgeier, gefolgt von den erst im Jahresverlauf hinzugestoßenen Aktien von Ernst Russ und Hapag-Lloyd, die aber allesamt eher kleinere Ergänzungen darstellen.

Auf der Verliererseite sticht S&T ins Auge. War der Aktienkurs bis Mitte Dezember ohne erkennbaren Trend per saldo seitwärts gelaufen, „bescherte“ eine Shortseller-Attacke kurz vor Weihnachten herbe Verluste und machte S&T zum Träger der roten Laterne. Nur zwei weitere Titel (Drägerwerk Vz. und Leifheit) verloren gleichfalls prozentual zweistellig; beide waren erfreulicherweise niedrig gewichtet. Ebenfalls im Schlussmonat kündigte Hornbach an, die komplizierte Unternehmensstruktur zu vereinfachen und die Baumarkt-Tochter via Barofferte von der Börse zu nehmen.

Überdies spaltete Daimler zwei Wochen vor Weihnachten seine Truck-Sparte ab. Während diese Position daher „passiv“ ins Portfolio kam, haben wir im Jahresverlauf aktiv 14 der 54 zum Jahresende im Fonds enthaltenen Positionen neu aufgebaut. Die restlichen 39 waren bereits zum Jahresbeginn 2021 im Bestand. Umgekehrt lösten wir elf der zum Jahresanfang vorhandenen 50 Einzelposten 2021 auf.

Diese moderate Umschlagshäufigkeit dokumentiert, dass wir unserer seit 2006 verfolgten Linie treu blieben: Am liebsten wäre uns, wir könnten Aktien deutscher Top-Unternehmen frühzeitig identifizieren, zu attraktiven Preisen kaufen und anschließend „für immer“ behalten. Da sich diese idealtypische Vorgehensweise in der realen Börsenwelt selten umsetzen lässt, auch weil sich Unternehmen, Geschäftsmodelle und Aktienbewertungen im Lauf der Zeit verändern, müssen wir Kompromisse schließen. Zwar haben wir einige Positionen tatsächlich seit vielen Jahren im Fonds, doch trennen wir uns andererseits konsequent und zügig von Aktien, wenn unser Investmentsystem dies nahelegt.

Gemäß dieser „Tradition“ wollen wir auch künftig vorgehen. Die Frage, ob auf drei starke Kalenderjahre, während denen sich der Fondspreis mehr als verdoppelt hat, ein positives viertes folgt, können wir nicht beantworten. Was wir aber wissen: Wir werden unseren Investmentprozess, der sich nicht nur 2019 bis 2021, sondern im Fonds bereits seit dessen Auflage im Mai 2006 bewährt hat, beibehalten. Und wir beabsichtigen, den DWS Concept Platow (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) noch viele Jahre in der gleichen personellen Konstellation zu steuern. Angesichts von nunmehr über 15 Jahren Erfolgsnachweis sollten die Chancen, dass er auch künftig vorzeigbare Ergebnisse erzielen wird, objektiv nicht schlecht stehen.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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