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Ende Oktober triumphierte Nemetschek beim „Architecs Darling Award““ der Informationsplattform Heinze: Die Tochter Allplan wurde zum beliebtesten Hersteller in der Kategorie Architektensoftware gekürt. Immerhin gut 1 700 Architekten und Planer hatten an der Befragung teilgenommen. Die Anerkennung der Nutzer spiegelt sich auch in den Neunmonatszahlen der Münchener wider. Gegenüber Vorjahr steigerte das TecDAX-Mitglied seine Erlöse um gut 14% auf 153,5 Mio. Euro, die EBITDA-Marge kletterte von 23,7 auf 25,3%. Von einer konjunkturellen Abschwächung scheint das Unternehmen dabei weit entfernt. Allein im Q3 destillierte Nemetschek aus Erlösen von 51,2 Mio. Euro eine Marge von 34%.
Auch wenn sich der deutsche Markt mit einem Umsatzplus von fast 16% auf 62,2 Mio. Euro erfreulich entwickelte, ist es doch das Auslandsgeschäft, das das größere Wachstums-potenzial bereithält. Die Bayern rechnen sich vor allem in Asien und auf dem amerikanischen Doppelkontinent große Chancen aus. Entsprechend zuversichtlich äußerte sich der Konzern zuletzt über die akquirierte Bluebeam aus den USA. Ende Oktober gab Nemetschek bekannt, die Übernahme des Spezialisten für PDF-basierte Lösungen abgeschlossen zu haben. Dessen Software ermöglicht digitale und papierlose Arbeitsabläufe aller Beteiligten und soll somit die Effizienz im Bauprozess erhöhen. Mit rund 150 Mitarbeitern setzte Bluebeam im ersten Halbjahr 16,5 Mio. US-Dollar um und erzielte ein EBIT von 3,2 Mio. Dollar. Daran gemessen ist der Kaufpreis von rund 100 Mio. Dollar nicht günstig. Nemetschek erhofft sich aus der Übernahme aber zusätzliche strategische Vorteile. So erschließt sich der Konzern eine Kundenbasis von mehr als 650 000 Anwendern und baut seine Marktposition in den USA merklich aus. Bluebeam wiederum soll von der Stellung des Konzerns in Europa und Asien profitieren.
Schon im laufenden Jahr trägt der Zukauf zum Umsatz bei. Die Erlöse sollen jetzt 211 Mio. bis 216 Mio. Euro erreichen, womit sich die Spanne an jedem Ende um 4 Mio. Euro erhöht. Die EBIT-Marge soll unverändert zwischen 23 und 25% landen. Für 2015 erwarten wir eine EPS-Steigerung auf 3,90 Euro, womit die Aktie (77,45 Euro; DE0006452907) auf ein KGV von 20 kommt. Dass Nemetschek nicht zum Schnäppchenpreis zu haben ist, bereitet uns aber keine Sorgen, zumal der Konzern Analysten zufolge jedes Jahr um gut 11 bis 14% wachsen will. Neuleser greifen bis 78 Euro zu. Stopp für alle Positionen (u. a. +158% seit PB v. 14.5.12) weiter 63 Euro.
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