Versicherungen

Munich Re – Drahtseilakt zwischen ambitioniert und konservativ

In die Phalanx der ambitionierten 2025er-Ziele der Versicherer reihte sich nun auch Munich Re ein. Der erwartete Gewinn von 6 Mrd. Euro liegt 2% über den Analystenschätzungen – und gilt als konservative Untergrenze. Für die Aktie spricht trotz Rekordhochs einiges.

von Klaus Brune,
Logo der Munich Re in Toronto
Logo der Munich Re in Toronto © AdobeStock

Denn das am Freitag (13.12.) vorgestellte neue Gewinnziel liegt etwa 10% über den aktuellen Erwartungen der Analysten für 2024. Da Munich Re für konservative Zielsetzungen bekannt ist, sehen Analysten in der Prognose von Finanzchef Christoph Jurecka eher eine Untergrenze – und damit Potenzial für eine Erhöhung. Die Aktie (516,40 Euro; DE0008430026) legte daher am Freitag um 5,4% zu, was sie zum stärksten Gewinner im DAX machte. Obwohl damit ein neues Rekordhoch erreicht wurde, ist die Bewertung mit dem 11-Fachen der erwarteten Gewinne der nächsten zwölf Monate im historischen Vergleich (10J: 12) noch attraktiv.

Jurecka peilt nach den in einer Telefonkonferenz mit Analysten vorgestellten Zielen zudem eine Kapitalanlagerendite von „mehr als 3,0%“ (Ziel 2024: mehr als 2,8%) und eine respektable Schaden/Kostenquote im Rückversicherungsgeschäft von 79% (Ziel 2024: 82%) an. „Das Prämienniveau ist weiter sehr attraktiv, auch wenn es Anzeichen einer Plateaubildung aufweist“, wiederholte Jurecka frühere Einschätzungen zur Branche (vgl. PB v. 15.10.).

Sollte der Versicherer wie erwartet liefern, könnten Analysten ihre Gewinnschätzungen für 2025 – die im Jahresverlauf bereits um 17% gestiegen sind – weiter anheben.

Munich Re bleibt ein Kauf, auch wenn das Potenzial zunehmend ausgeschöpft erscheint. Unser Stopp klettert von 361,50 auf 373,50 Euro.

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