Morphosys – Licht am Horizont
Seit einem Zwischenhoch Anfang August, als Morphosys von der Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für das eigene Blutkrebsmittel Monjovi in den USA erhielt, ging es für die Aktie des Biotech-Unternehmens um 30% bergab.
Seit einem Zwischenhoch Anfang August, als Morphosys von der Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für das eigene Blutkrebsmittel Monjovi in den USA erhielt, ging es für die Aktie des Biotech-Unternehmens um 30% bergab.
Der Gesundheitssektor boomt an der Börse. Alles, was irgendwie in forschender oder zuliefernder Rolle an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes beteiligt sein könnte, wird gekauft, als gäbe es dafür morgen keine Chance mehr. Gut ablesen lässt sich diese Entwicklung z. B. am DAXsubsector All Biotechnology-Index.
Unser Timing bei der jüngsten Morphosys-Empfehlung (vgl. PB v. 3.8.) war für Nachkäufer sicherlich nicht glücklich.
Mit rd. 680 Firmen, einem Umsatz von 5 Mrd. Euro und Forschungsausgaben von über 1 Mrd. Euro gehört die Biotechnologie zu den eher kleineren Branchen Deutschlands. Doch der Ruf der Branche ist hervorragend und der Sektor bietet schon jetzt über 50 000 Menschen hierzulande sichere, gut bezahlte Arbeit. Das Problem bleibt die Bereitstellung von Wagniskapital, weshalb junge Firmen oft den Gang nach Übersee antreten (s. „Unsere Meinung“ auf S. 1). Doch es gibt eine Reihe von Unternehmen, die für Anleger mit einer gewissen Risikobereitschaft interessant sind. Wir stellen drei deutsche Hoffnungsträger näher vor.
Spätestens seit dem Incyte-Einstieg mit einer Vorab-Zahlung von 750 Mio. US-Dollar für den gemeinsamen Vertrieb des Blutkrebsmittels Tafasitamab (MOR208) war klar, dass die Q1-Zahlen von Morphosys exzellent ausfallen würden.
Die Metamorphose von Morphosys zum Vermarkter eigener Medikamente schreitet voran. Das zeigen die Prognosen für 2020, die Konzernchef Jean-Paul Kress jetzt vorstellte.
Morphosys kann darauf hoffen, mit dem Blutkrebsmittel MOR208 vier Monate früher auf dem wichtigen US-Markt starten zu können. Die Arzneimittelbehörde FDA hat den Zulassungsantrag für das Lymphdrüsenmedikament Tafasitamab in Kombination mit dem Wirkstoff Lenalidomid formell angenommen und will die vorgelegten Daten priorisiert prüfen.
Wie bereits gestern Nachmittag in unserem „Vorab-Service“ (eine Anmeldung dazu ist jederzeit kostenlos möglich über eine formlose E-Mail an derivate@platow.de) angekündigt, haben wir heute Morgen mehrere Veränderungen in unserem Musterdepot vorgenommen. Nötig geworden war das durch einige sehr heftige Kursverwerfungen im Rahmen unserer Aktien-Momentum-Strategie.
Die frei gewordenen Plätze in unserem Portfolio haben wir mit zwei Long-Hebelprodukten auf Morphosys und Siltronic besetzt. Beide Aktien haben im Relative Stärke-Ranking auf Wochensicht einen großen Sprung nach oben gemacht. Der Biotech-Titel kletterte von Rang 15 auf Rang 2, dem Waferhersteller gelang der Sprung von Platz 34 auf Platz 6. Morphosys ist seit Mitte November um 30% gestiegen.
Bei Morphosys hatten wir Ende Oktober von einem „verdaubaren Rückschlag“ gesprochen, als das Papier nach dem Scheitern einer Phase II-Studie beim Neurodermitis-Wirkstoff MOR106 ins Taumeln geriet (vgl. PB v. 31.10.).
Mit gleich drei wichtigen Nachrichten erweckte Morphosys diese Woche das Interesse unserer Leser. Beim Neurodermitis-Wirkstoff MOR106 wurde eine mit Novartis und Galapagos vorangetriebene Phase II-Studie am Montag (28.10.) wegen mangelnder Wirksamkeit gestoppt.
Beim Umbau zum eigenständigen Medikamentenentwickler kommt Morphosys schneller voran als gedacht.
Wie gestern Abend in unserem „Vorab-Service“ (eine Anmeldung dazu ist weiterhin jederzeit kostenlos möglich über eine formlose E-Mail an derivate@platow.de) bereits angekündigt, haben wir heute Morgen eine weitere Veränderung bei unserer Aktien-Momentum-Strategie vorgenommen. Dabei wurde diesmal aber nur ein Wert ausgetauscht.
Der scheidende Morphosys-Chef Simon Moroney ist ein vorsichtiger Konzernlenker. Obwohl absehbar war, dass der Partner Glaxosmithkline (GSK) für MOR103 zur Behandlung schwerer rheumatoider Arthritis 2019 eine weitere Meilensteinzahlung leisten dürfte, kalkulierte der CEO bei der Jahresprognose nichts davon ein (vgl. PB v. 18.3.). Jetzt fließen 22 Mio. Euro für den Start der Phase II-Studie, so dass die Jahresziele genau um diesen Betrag nach oben angepasst werden: Beim Umsatz rechnet das MDAX-Unternehmen jetzt mit 65 Mio. bis 72 Mio. Euro, beim EBIT-Verlust nur noch mit 105 Mio. bis 115 Mio. Euro.
Die Johnson & Johnson-Tochter Janssen kommt mit dem von Morphosys entwickelten Mittel gegen Schuppenflechte (Guselkumab) in weiteren wichtigen Indikationen voran.
Es ist ein Kreuz mit der Biotechnologie. Angesichts einer immer älter werdenden Weltbevölkerung verspricht sie Abhilfe bei vielen Geißeln der Menschheit, von Krebs über Alzheimer bis hin zu Volkskrankheiten wie Allergien und Diabetes. Doch wenn sich die Branche in diesen Tagen in Würzburg trifft, werden die Hindernisse, nicht die Chancen des Sektors die innere Nabelschau bestimmen.
„Morphosis“ bedeutet im Altgriechischen so viel wie „Wandeln“ oder „Gestalten“. An der Börse will Morphosys sich neu gestalten und in naher Zukunft nicht mehr allein für Auftragsforschung für andere, sondern auch für den kommerziellen Erfolg eigener Entwicklungen bekannt werden.
Selbst sehr umfangreiche Backtests bieten keine Garantie dafür, dass sich eine Strategie in der Praxis genauso erfolgreich wie in der Vergangenheit entwickeln wird. Letztlich ist es aber die einzige Möglichkeit, einen neuen Handelsansatz zu überprüfen und wesentlich besser, als eine fixe Idee einfach in der Praxis auszuprobieren. Wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind, steigen zudem die Chancen, dass auf lange Sicht zumindest ähnliche Ergebnisse wie bei den Rückrechnungen erzielt werden.
Mindestens ebenso wichtig sind aber die Erfahrungswerte, die bei solchen Backtests gewonnen werden. Wenn man sich nicht nur das nackte Endergebnis anschaut, sondern die gesamte Entwicklung bis dahin aufmerksam verfolgt, dann können später in der Praxis gerade die kritischen oder ungewohnten Situationen deutlich entspannter erlebt werden. Ganz einfach weil man weiß, dass es solche Phasen auch in der Vergangenheit immer mal wieder gegeben hat und das Ergebnis am Ende trotzdem überzeugen konnte. Als Anleger haben Sie einfach mehr Vertrauen in eine Strategie, wenn Sie wissen, dass solche Phasen auch dazugehören.
Erneut weist unser Dachwikifolio eine positive Wochenbilanz aus. Unter dem Strich stieg der Kurs um 0,6%, wodurch die Performance seit Jahresbeginn auf 6,0% gestiegen ist. Bis zu dem vor einem Jahr markierten Allzeithoch sind es jetzt noch 12%. Die relativ lange, vom Umfang her aber überschaubare Korrekturphase hat den einen oder anderen Anleger zum Ausstieg motiviert. Das investierte Kapital in dem wikifolio-Zertifikat ist entsprechend gesunken. Mit aktuell 2,2 Mio. Euro verwalten wir aber trotzdem immer noch das mit großem Abstand beliebteste Dachwikifolio auf der Plattform.
In der aktuellen Marktphase gibt es bei der Momentum-Strategie weiterhin keinen Handlungsbedarf. Seitdem der HDAX im Oktober seine 130-Tage-Linie um mehr als 5% (rote Linie) unterschritten hat, ist das entsprechende Warnsignal aktiv. Für Neuaufnahmen muss der Sammelindex an einem der wöchentlichen Stichtage über der 130-Tage-Linie (blaue Linie) schließen.
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