MLP – Auch der nächste Dreier wird ambitioniert
Nach dem Rekord-Q2 (vgl. PB v. 30.7.) legte der Finanzdienstleister am Donnerstag (14.11.) mit einem ebenso starken Q3 nach. Dank eines starken Geschäfts in der Vermögensverwaltung stiegen die Erlöse nach neun Monaten um 11% auf 763 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2020 wuchsen sie in diesem Zeitraum durchschnittlich um 10% pro Jahr, wie CEO Uwe Schroeder-Wildberg in der Telefonkonferenz berichtete. Noch besser: Das EBIT kletterte in den ersten neun Monaten um 47% auf 66 Mio. Euro und legte seit 2020 im Schnitt um 25% p.a. zu.
„Damit rückt das Anfang Oktober erhöhte Ziel, 2024 ein EBIT von 85 bis 95 Mio. Euro zu erzielen (vgl. PB v. 2.10.), klar in Reichweite. CFO Reinhard Loose trat im PLATOW-Exklusivinterview dennoch etwas auf die Bremse: „Wir steuern sehr zielgerichtet auf den von uns prognostizierten EBIT-Korridor zu. Aber auch die zur Untergrenze noch fehlenden 19 Mio. Euro wollen erst einmal erarbeitet werden.“ Dennoch räumte er ein: „Die Gefahr, dass wir noch unter die Guidance fallen, halte ich eher für gering. Und unser Planungsziel für Ende 2025 kommt dann auch schon in Reichweite.“
Für 2025 hatte sich MLP vor drei Jahren vier ehrgeizige Ziele gesetzt – und diese könnten schon 2024 erreicht werden. Das verwaltete Vermögen von 62 bis 68 Mrd. Euro steht mit 61 Mrd. Euro Ende September kurz vor der Zielmarke. Bei den Prämien in der Sachversicherung von 730 bis 810 Mio. Euro (Ende September: 736 Mio. Euro) „haben wir den unteren Punkt des Korridors schon jetzt überschritten“, sagte Loose. Die Umsatzmilliarde dürfte man wohl bereits dieses Jahr knacken, hatte CEO Schroeder-Wildberg im Mai angekündigt (vgl. PB v. 16.5.). Und das für 2025 angepeilte EBIT von 100 bis 110 Mio. Euro rückt schon 2024 in greifbare Nähe.
Doch was kommt danach? Schroeder-Wildberg kündigte am Donnerstag an, dass man bei der Bilanz-PK im nächsten Jahr einen neuen, ambitionierten Drei-Jahres-Plan vorlegen werde. CFO Loose wollte sich im Gespräch mit uns zwar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, machte aber klar, dass Stillstand keine Option ist: „Sie können sich sicher sein, dass wir für Ende 2028 Ziele formulieren werden, die nicht weniger ambitioniert sind als unsere vorherige Mittelfristplanung.“
Klar ist: MLP wird weiter profitabel wachsen. Die Bewertung der SDAX-Aktie (5,94 Euro; DE0006569908) mit einem 2025er-KGV von 9 ist angesichts eines erwarteten Gewinnwachstums von 13% p.a. bis 2026 attraktiv. Dazu kommt eine Dividendenrendite von rund 5% jährlich. „Wir sehen uns als attraktiven Dividendentitel, der aber auch Wachstumspotenziale bietet“, so formuliert es Loose.
MLP bleibt ein Kauf mit Stopp bei 4,35 Euro.
Hier geht es zum PLATOW-Exklusivinterview mit Reinhard Loose.