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Merck & Co. – Fantasie durch Sprach-Kooperation mit Amazon

Der US-Pharmakonzern Merck & Co. möchte sprachgesteuerte Lösungen für Patienten mit chronischen Erkrankungen entwickeln und kooperiert dafür mit Amazon. Der Online-Riese bewirbt derzeit „Alexa“, das Pendant zu Googles Assistent und Apples Siri, das im Home-System Amazon Echo eingebettet ist.

Wie genau die Hilfe, die sich im ersten Schritt auf das Thema Diabetes konzentriert, genau aussehen soll, ist noch unklar. Unternehmer und Technikbegeisterte können Vorschläge machen, die von einer unabhängigen Jury ausgewertet werden. Langfristig will Merck Instrumente für eine Vielzahl chronischer Erkrankungen über Alexa anbieten. Analysten erwarten, dass Amazon Echo in den kommenden vier Jahren mehr als 110 Mio. Mal verkauft wird.

Aussichten, die auch den Lenkern bei Merck & Co. gefallen dürften. Für die ganz frühe US-Tochter des späteren DAX-Konzerns Merck KGaA stellt der Deal einen weiteren Wachstumspfeiler dar. Ein anderer ist das Krebsmedikament Keytruda, das sich unerwartet gut verkauft und dem Arzneimittelhersteller ein schwaches viertes Quartal rettete. Allein der Keytruda-Umsatz verdoppelte sich auf 483 Mio. US-Dollar, im Gesamtjahr waren es 1,4 Mrd. Dollar. Da Merck für das Medikament weiter Zulassungsanträge stellt und auch erhält, sollten damit bis 2019 deutlich mehr als 6 Mrd. Dollar umgesetzt werden. Den Gesamtumsatz baute der Konzern 2016 leicht auf 39,8 Mrd. Dollar aus (+1%), der Nettogewinn kletterte auf 5,7 Mrd. Dollar (+28%). 2017 erwartet der Vorstand einen Umsatz auf 2016er-Niveau. Der Gewinn pro Aktie (64,15 Dollar; US58933Y1055) soll auf 3,72 bis 3,87 Dollar steigen (2016: 2,04 Dollar). Beflügelt durch diese Entwicklung, erreichte die Aktie Anfang März ein 15-Jahreshoch bei 66,80 Dollar. In der Folge kam es zu Gewinnmitnahmen, der Aufwärtstrend bleibt intakt, wie die steil aufsteigende 200-Tage-Linie zeigt. Zudem ist der Titel mit 2017er-KGV von 17 im Branchenvergleich attraktiv bewertet. Mit Blick auf den Amazon-Deal und die Keytruda-Verkäufe sehen wir trotz des hohen Kursniveaus Potenzial. Daher raten wir auch jetzt noch zum Einstieg bei Merck. Stopp bei 51,40 Dollar.

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