Merck – Selten so attraktiv
Die 2024er-Zukäufe sind zwar eher klein, werden in der Summe aber Wirkung zeigen. Mit Mirus Bio holte CEO Belén Garijo im August für 600 Mio. US-Dollar neue Lösungen für Zell- und Gentherapien in den Life-Science-Bereich, der gut die Hälfte der Erlöse und Gewinne erwirtschaftet. Der Messtechniker Unity-SC erweiterte im Juli das kleine, aber feine Elektronikgeschäft im Halbleitersektor. Der in dieser Woche (17.2.) bekanntgegebene Kauf von HUB Organoids Holding unterstreicht die Ambitionen im Bereich der biomedizinischen Forschung.
Auch wenn die finanziellen Details der Übernahmen weitgehend ungenannt bleiben, dürften sie das Wachstumsprofil der Darmstädter stärken. Der Markt bleibt aber trotz Fortschritten bei der Margenverbesserung ungeduldig (vgl. PB v. 19.11.).
Das KGV der DAX-Aktie (138,00 Euro; DE0006599905) kratzt aktuell mit 14 am unteren Ende eines seit zweieinhalb Jahren stabilen Bewertungsbandes. Die Aktie ist damit historisch günstig bewertet: Nur in 9% der letzten zehn Jahre war die Bewertung attraktiver. Analysten erwarten zudem für 2025 und 2026 ein deutlich über den historischen Werten liegendes Umsatz- und Gewinnwachstum sowie eine signifikante Ausweitung der EBIT-Marge. Das ist wichtig, denn es stützt die stabilen Gewinnerwartungen: Die Multiple-Einengung geschah bislang allein über den Aktienkurs. Sofern Merck und Garijo liefern, besitzt die Aktie ein deutliches Aufwärtspotenzial.
Merck bleibt daher ein Kauf mit Stopp bei 125,50 Euro.