Deutsche Aktien

Merck schleppt sich ins neue Jahr

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„Merck führt erfolgreiches Eigenleben“, titelten wir in der Ausgabe vom 9.12.13. Drei Monate später müssen wir konstatieren: „Eigenleben“ ja, „erfolgreiches“ nein. Zwar lief die Rally danach noch eine Weile weiter, Ende Januar kam es mit einem Absturz von 17% binnen weniger Tage aber knüppeldick. Ein Großteil der Kursverluste war dem angekündigten Weggang des Finanzvorstands Matthias Zachert geschuldet, der künftig den Chemiekonzern Lanxess führen soll.

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Durchwachsene 2013er-Zahlen und ein recht pessimistischer Ausblick gaben der Aktie dann den Rest. Das Management avisiert „stabile Umsatzerlöse“ und ein EBITDA auf Vorjahreshöhe. Diese Vorsicht können wir nachvollziehen, geht doch das Rekordergebnis 2013 vor allem auf Sparmaßnahmen zurück. Dagegen gilt Mercks Wirkstoff-Pipeline als ausgesprochen schwach. Mehr Freude bereitet das Geschäft mit Spezialchemikalien, Flüssigkristalle für LCD-Fernseher und andere Displays sind stark gefragt. In diesem Bereich will sich Merck mit AZ Electronic Materials verstärken. Allerdings gestaltet sich die Übernahme schleppend, die Darmstädter mussten die Angebotsfrist bereits mehrmals verlängern. Insgesamt sind die Aussichten für die Aktie (118,90 Euro; DE0006599905) gemischt. Das 2014er-KGV ist nur erträglich, wenn es um Sondereinflüsse bereinigt wird (13). Halten Sie Ihre mit bis zu 82% vorne liegenden Bestände (PB v. 30.8.10) mit Stopp 108 Euro, aber steigen Sie nicht neu ein.

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