Spezialpharmazie

Medios – Damoklesschwert ist weg

Seit 2020 ist ersichtlich, dass sich Manfred Schneider von seinem beträchtlichen Aktienpaket an Medios trennen will. In dieser Woche erfolgte der Schlussakt dieses Vorhabens: Der Gründer des auf Spezialpharmazeutika spezialisierten Unternehmens hat seit Mai 2020 seinen Anteil in sieben Schritten von 39,83% auf aktuell 0,26% reduziert.

Medios versorgt unter anderem Apotheken mit Medikamenten
Medios versorgt unter anderem Apotheken mit Medikamenten © Steve Buissine, Pixabay

Den Auftakt machte im Januar 2021 der Verkauf eines 10%-Pakets an Martin Hesse, der über den von Medios gekauften Spezial-Großhändler Cranach Teil des Berliner Unternehmens wurde. Der Schlussakkord erfolgte am Dienstag (19.6.), als das Luxemburger Family Office Luxempart 14,9% der Anteile erwarb.

Damit ist ein schwebender Belastungsfaktor für die Medios-Aktie (16,70 Euro; DE000A1MMCC8) beseitigt worden. Sowohl Hesse (heutiger Anteil: 19,7%) als auch Luxempart können als langfristig orientierte Ankerinvestoren bezeichnet werden. Die Luxemburger sind seit vielen Jahren z.B. beim Versicherungsdienstleister Foyer (seit 1998), beim Immobilienentwickler Atenor (seit 2006) oder bei den deutschen Unternehmen Nexus (seit 2022) und Technotrans (seit 2016) engagiert.

Der Einstieg bei Medios dürfte ebenfalls aus einem langfristigen, strategischen Kalkül heraus erfolgt sein. Das Damoklesschwert des Aktienüberhangs von Manfred Schneider ist damit abgehängt und in die Schwertscheide zurückgesteckt. Die Börse feierte den Einstieg von Luxempart denn auch mit einem Kursgewinn von 6,7%. Seit unserer Besprechung in PB v. 7.5. hat das Papier 15% zugelegt, das 2024er-KGV von 15 ist angesichts eines erwarteten Gewinnwachstums von 35% p.a. bis 2026 aber weiter sehr attraktiv. kdb

Medios bleibt ein Kauf. Neuer Stopp 12,90 (11,50) Euro.

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