Klöckner will Margen ankurbeln
2024 will sich der Stahlhändler Klöckner & Co verschlanken.
„Märkte können länger irrational bleiben, als Sie liquide bleiben können.“
2024 will sich der Stahlhändler Klöckner & Co verschlanken.
Der Umsatz des Stahlhändlers Klöckner fiel im Q2 mit einem Rückgang von knapp 24% sehr deutlich. Das EBIT sank sogar um 83%. Immerhin war das Q2 nicht defizitär wie die vorangegangenen Quartale.
Seit nun drei aufeinanderfolgenden Quartalen befindet sich der Stahlhändler Klöckner in den roten Zahlen. Das Q1 brachte nun aber auch noch einen gehörigen Umsatzrückgang von 15% mit sich.
Bei dem deutschen Metallhändler Klöckner will Großaktionär und Aufsichtsratsmitglied Friedhelm Loh mittels seiner Gesellschaft Swoctem mehr als 30% der Anteile übernehmen. Das Angebot belief sich auf 9,75 Euro mit Annahmefrist bis Dienstag, 25.4. Das Management riet den Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen, da sie den Preis für zu niedrig hielten.
Auch die Q4-Zahlen von Klöckner konnten den Markt nicht überzeugen. So stürzte die SDAX-Aktie (9,50 Euro; DE000KC01000) des Metall- und Stahlhändlers nach den Zahlen (9.3.) um über 6% ab.
Die Aktie von Klöckner & Co ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass der isolierte Blick auf einzelne Bewertungskennziffern an der Börse kein Erfolgsrezept ist. Das gilt v. a. für Unternehmen, deren Gewinne stark vom aktuellen Konjunkturzyklus abhängig sind. Bei dem Stahl- und Metalldistributor ist das eindeutig der Fall. Das EBITDA schwankte in den vergangenen acht Jahren zwischen 24 Mio. und 879 Mio. Euro, Konzernergebnis und Free Cashflow rutschten dabei immer mal wieder ins Minus. Ein klarer und vor allem nachhaltiger Trend ist nicht zu erkennen. Das erschwert die Einordnung.
Die Freude war nur von kurzer Dauer, als die Klöckner-Aktie Ende März um rd. 50% in Richtung Mehrjahreshoch kletterte, ehe sie an der markanten Widerstandszone abprallte und binnen Tagen fast sämtliche Kursgewinne wieder abgab.
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Jetzt anmeldenKlöckner & Co erfährt im Zuge anziehender Stahlpreise mächtig Rückenwind. Das veranlasste die Duisburger nun, die Prognose erneut nach oben zu ziehen. Demnach erwartet das Unternehmen im Q3 ein ber. EBITDA von 260 Mio. bis 280 Mio. (zuvor: 200 Mio. bis 230 Mio.) Euro. Für das Gj. erwartet der Stahlhändler nunmehr ein ber. operatives Ergebnis von rd. 800 Mio., statt der zuvor angenommenen 650 Mio. bis 700 Mio. Euro.
Von Quartal zu Quartal verbucht Klöckner dank hoher Stahlpreise und guten Kostenmanagements fette Gewinne. Im 1. Hj. lag das ber. EBITDA nach Angaben der Düsseldorfer vom Donnerstag (29.7.) vorläufig bei ca. 401 Mio. Euro – also rd. dem Fünffachen des Vorkrisenhalbjahres 2019! Mehr Details wird der Bericht vom 10.8. offenbaren.
Der gute Lauf bei Klöckner setzt sich fort. Nach einem bereinigten EBITDA von 130 Mio. Euro im Q1 schraubte der Stahlhändler Anfang vergangener Woche sein Ergebnisziel für das Q2 deutlich nach oben. Bisher wurden 130 Mio. bis 160 Mio. Euro erwartet, aber dank eines weiteren Preisanstiegs in Europa und den USA sieht der neue Vorstandschef Guido Kerkhoff den Gewinn mit 260 Mio. bis 290 Mio. Euro bei fast dem Doppelten landen. Bis zum Q2-Bericht am 10.8. werden jedoch noch einige Wochen vergehen.
Mit der Ankündigung eines außergewöhnlich starken EBITDA im Q1 von 110 Mio. bis 130 Mio. (Vj.: 21 Mio.) Euro hat Klöckner am 9.2. den Nerv der Investoren getroffen.
In den vergangenen Wochen hat Klöckner aufgrund der Erholung der Stahlnachfrage gleich zweimal an der Prognose gedreht. Für das abgelaufene Jahr schraubte der Stahlhändler die frühere Erwartung für das EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten von 75 Mio. bis 95 Mio. Euro auf 105 Mio. bis 115 Mio. Euro nach oben.
Wie von uns vermutet, hat die SDAX-Aktie (7,53 Euro; DE000KC01000) von Klöckner dank der angekündigten Nachfragebelebung zügig das Jahreshoch bei rd. 6,50 Euro überwunden.
Die deutsche Stahlbranche befindet sich nicht erst seit Covid-19 in einer Krise. Seit etlichen Jahren stehen die Konzerne im harten Wettbewerb mit asiatischen Unternehmen. China hat sich zum dominanten Player aufgeschwungen, der mehr als 60% der weltweiten Produktionsmenge von 1,9 Mrd. Tonnen liefert. Hinzu kommt, dass Stahl bei Anwendern wie dem Automobilbau durch leichtere Werkstoffe ersetzt wird. Entsprechend müssen sich auch die deutschen Konzerne etwas einfallen lassen, um bestehen zu können.
Dank weiterer Abmilderung in der Corona-Pandemie schraubt Klöckner erneut die Guidance nach oben. Bereits im Vorfeld des Q2 hatte der Stahlhändler Vergleichbares getan.
Seit Montag (22.6.) ist Klöckner & Co optimistischer für das Q2. Dabei hatte der Stahlhändler nach dem Auftaktquartal große Einschläge durch Corona vorhergesagt und ein negatives EBITDA im niedrigen zweistelligen Mio.-Bereich in Aussicht gestellt.
Spielt die Börse etwa verrückt? Continental warnt davor, bei niedrigeren Umsätzen nicht mehr die für 2019 erhoffte Gewinnmarge liefern zu können (s. S. 3) – und die Aktie des Hannoveraner Autozulieferers steht mit einem Plus von fast 7% an der Spitze des DAX. Klöckner & Co feuert eine heftige EBITDA-Warnung ab, aber das Papier des Stahlhändlers macht die Verluste des Vortags am Dienstag (23.7.) mit einem Gewinn von 7,4% mehr als wett.
Damit hatten wohl nur die optimistischsten Marktteilnehmer gerechnet: Nachdem Klöckner & Co noch im Februar eine Gewinnwarnung für das laufende Q1 abgab (vgl. PB v. 20.2.), spricht der heute (12.3.) im Zuge der 2018er-Zahlen vorgestellte Ausblick eine andere Sprache: Vorstandschef Gisbert Rühl rechnet 2019 für die wesentlichen Märkte Europa und USA mit einem leichten Wachstum der realen Stahlnachfrage und einem Anstieg des Konzernabsatzes, der 2018 noch minimal um 0,5% auf 6,1 Mio. Tonnen gefallen war.
Auch wenn bei Klöckner noch keine Jahreszahlen für 2018 vorliegen (folgen am 12.3.), sah sich der Stahlhändler am Montag (18.2.) zu einer Gewinnwarnung gezwungen.
Beim Stahlhändler Klöckner verlief das Q3 aus unserer Sicht sehr zufriedenstellend. Dank höherer Preise stieg der Umsatz um 12,1% auf 1,8 Mrd. Euro. Insbesondere das margenstarke US-Geschäft schob zudem das bereinigte EBITDA an.
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