Investitionsgüter

Jungheinrich – Spiegelbild der Konjunktur

Als wir Jungheinrich im Mai in unser Depot aufnahmen, sprach einiges für eine Konjunkturerholung in der zweiten Jahreshälfte. Trotz Zinssenkungen und sinkender Inflationsrate hält sich die Investitionsbereitschaft aber immer noch in Grenzen, gerade in Deutschland.

von Sebastian Lang,
Jungheinrich Logo an einem Flurförderzeug
Jungheinrich Logo an einem Flurförderzeug © AdobeStock

Wenn der Anbieter für Intralogistik am 27.3. den Geschäftsbericht 2024 präsentiert, rechnen mittlerweile nur noch wenige Analysten mit einem Umsatzanstieg gegenüber dem 2023er-Niveau von 5,5 Mrd. Euro. Auch CEO Lars Brzoska räumte zuletzt ein, wohl eher am unteren Ende der Prognosespanne von 5,3 bis 5,9 Mrd. Euro zu landen. Gleichzeitig belasten gestiegene Personalkosten das Ergebnis, was nur teilweise durch Sparmaßnahmen aufgefangen werden kann. Langfristig erscheint uns das Potenzial im Bereich der Lagerautomation aber weiter interessant, u.a. getrieben vom Arbeitskräftemangel, Kostendruck und der steigenden Popularität des E-Commerce. Mit seinem breiten Portfolio an Flurförderzeugen, Automatisierungslösungen und Dienstleistungen ist der MDAX-Konzern dabei bestens aufgestellt.

Am 5.8.24 riss unser Stopp-Loss bei 25,90 Euro und wir mussten einen schmerzhaften Verlust von 29% realisieren. Letztendlich wurden wir dadurch allerdings sogar vor Schlimmerem bewahrt, da die Aktie (24,64 Euro; DE0006219934) noch immer unter diesem Niveau notiert. Abermals befinden wir uns nun an einem Zeitpunkt, an dem die Bewertung attraktiv erscheint (2025er-KGV: 8) – vorausgesetzt die Wirtschaft erholt sich in den kommenden Monaten. Aus ähnlichen Gründen haben wir erst vor kurzem den Konkurrenten Kion zum Kauf empfohlen (vgl. PB v. 7.1.).

Auch bei Jungheinrich wagen wir den Neueinstieg. Stopp: 17,50 Euro.

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