Ionos – Altlasten schrumpfen, Chancen steigen
Unsere kritische Haltung vor dem IPO 2023 (vgl. PB v. 31.1.23) bewahrte uns allerdings vor zwischenzeitlichen Verlusten, denn das Papier sackte nur kurze Zeit später um ein Viertel ab.
Neben der Aktionärs- hielten wir v.a. die Kapitalstruktur der Montabaurer für problematisch. Wie die Zahlen zum Q1 zeigen, übersteigen inzwischen die Vermögenswerte (1,66 Mrd. Euro) geradeso die Schulden (rd. 1,63 Mrd. Euro). Auch das Eigenkapital ist mit 36,5 Mio. Euro endlich leicht positiv (Eigenkapitalquote Q1: 2,2%; 2021: -15,7%; 2022: -10,5%; 2023: -0,2%). Hier sehen wir Ionos auf dem richtigen Weg. Bei der aktuellen Dynamik dürfte es dem Webhoster im Jahresverlauf gelingen, eine Quote von 10% anzupeilen. Erst dann sehen wir die Möglichkeit für Dividendenzahlungen.
Positiv ist zudem ein Aktienrückkauf in Höhe von immerhin 25 Mio. Euro (0,6% des Grundkapitals), welcher allerdings auch den geringen Streubesitz von 15% verringert und die Volatilität erhöht. In Verbindung mit der Aktionärsstruktur (United Internet: 63,84%; Warburg Pincus: 21,16%) besteht damit Abwärtspotenzial, sollte UI die Rally nutzen, um die Beteiligung zu verringern: Zum IPO konnte die Preisvorstellung noch nicht realisiert werden.
Insgesamt stimmt aber die Dynamik: Im Q1 gelang es Ionos, den FCF ggü. Vj. auf 66,2 Mio. Euro zu verdoppeln (Marge: 9,4 auf 17,7%) sowie das ber. EBITDA um 23% auf 105,8 Mio. Euro (Marge: 24,4 auf 28,4%) und das EPS sogar um 43% auf 0,30 Euro zu steigern. Für 2024 avisiert das Management ein wb. Umsatzwachstum um 11% auf ca. 1,58 Mrd. Euro sowie ein um 15% höheres ber. EBITDA von 450 Mio. Euro (Marge: 28,5%). 2025 soll das Umsatzwachstum erneut 11% betragen und die ber. EBITDA-Marge auf 30% wachsen. Die Zahlen zum 1. Hj. werden zum 8.8. erwartet. Bei einem 2025er-KGV von 17 (Spanne: 15 bis 21) und möglichen Abwärtsrisiken sollten Rücksetzer abgepasst werden. dog
Wir warten weitere operative Erfolge bei Ionos ab.
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