Chemie

Henkel spürt US-Flaute – Chance für Neuleser?

Donald Trumps Zoll-Chaos befeuert in den USA die Sorgen vor einer Rezession. Das hat auch für Henkel Auswirkungen. Der Konsumriese erzielt knapp ein Drittel seiner Erlöse in den USA.

Dominik Görg,
Produktion von Henkel in Düsseldorf
Produktion von Henkel in Düsseldorf © Henkel

Die am Dienstag (11.3.) vorgelegten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr von Henkel hatten einen kräftigen Kursrutsch zur Folge. Die DAX-Aktie (77,72 Euro; DE0006048432) brach um bis zu 11% ein. Der Grund liegt in der sich abschwächenden Dynamik: 2024 wuchs der Umsatz organisch um 2,6% auf 21,6 Mrd. Euro, getrieben von Preiserhöhungen (+2,0%) und moderat steigenden Absatzmengen (+0,6%). Im Q4 sank das Wachstum jedoch auf 1,1% und dürfte im Q1 angesichts rückläufiger Verkaufszahlen auf -2 bis -4% weiter nachgeben. CEO Carsten Knobel betonte im Call, dass die aktuelle US-Politik den nordamerikanischen Markt – und damit Henkel – überproportional belaste. Die USA sind nach Europa (37% Umsatzanteil) mit 28% der wichtigste Absatzmarkt.

Im zweiten Halbjahr soll die Dynamik wieder anziehen, sodass Henkel 2025 ein organisches Umsatzwachstum von 1,5 bis 3,5% bei einer bereinigten EBIT-Marge von 14,0 bis 15,5% (Vj.: +240 Basispunkte auf 14,3%) avisiert. Uns gefällt, dass hierbei die Profitabilität in beiden Geschäftsbereichen weiter steigen soll. Gleichzeitig dürfte das angekündigte Aktienrückkaufprogramm von 1 Mrd. Euro (7,3% der Marktkapitalisierung) den Aktienkurs stützen. Angesichts der schuldenfreien Bilanz strebt das Management zudem Zukäufe an, sodass das 2025er-KGV von 15 (10J: 19) aktuell sehr attraktiv ist.

Auch Neuleser kaufen Henkel. Der Stopp liegt weiter bei 63,10 Euro.

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