Baustoffe

HeidelMaterials – Viel Unsicherheit

Bei Heidelberg Materials schreitet der Umbau zu einem grüneren Konzern weiter voran. Der Baustoffhersteller weiß um seinen enormen ökologischen Fußabdruck: Die Bau- und Gebäudewirtschaft macht laut einem UNO-Bericht insgesamt 39% des globalen CO2-Ausstoßes aus.

Produktionsstätte von Heidelberg Materials in Lengfurt
Produktionsstätte von Heidelberg Materials in Lengfurt © HeidelbergCement

Daher wurde die Baustoffrecyclingfirma SER Gruppe, die einen Jahresumsatz von 50 Mio. Euro macht, für einen nicht genannten Kaufpreis übernommen. So wollen die Heidelberger bis 2030 für die Hälfte ihrer Betonprodukte zirkuläre Alternativen anbieten. Die DAX-Aktie (63,84 Euro; DE0006047004) legte seit Mitte Oktober eine fulminante 60%-Rally aufs Parkett. Dabei dürften die Wiedereröffnung Chinas, aber auch die durch die Anleihemärkte wieder etwas gelockerten finanziellen Bedingungen die Aktie besonders beflügelt haben. Damit wurde die Hiobsbotschaft von Vonovia verkraftet, dass höhere Zinsen und gestiegene Baukosten dazu führen, dass 2023 keine Neubauten mehr errichtet werden würden. In dieser Gemengelage aus negativen und positiven Faktoren raten wir zur Vorsicht. Die steile Rally der Aktie erfolgte aus einem starken Überverkauf und einer fundamental sehr niedrigen Bewertung: Das KGV liegt am unteren Ende des 20-jährigen Bandes.

Gut gefallen uns die für einen Zykliker sehr stabilen zweistelligen Margen (EBIT-Marge: 12%) und die recht solide Bilanz, die ein Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA von 1,3 aufweist. Das 2024er-KGV von 8 ist nicht teuer, allerdings bei zyklischen Unternehmen nur von eingeschränkter Aussagekraft. Wir laufen dem Anstieg nicht hinterher. dag

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