Verpackungen

Gerresheimer muss liefern

Zugegeben – von den Q2-Zahlen, die Gerresheimer am Dienstag (13.7.) vorlegte, hatten wir uns mehr erhofft. CEO Dietmar Siemssen und sein CFO Bernd Metzner wurden in der Telefonkonferenz zwar nicht müde, das (nach organischer Umsatzentwicklung) „stärkste Quartalswachstum in der Geschichte“ des Glasspezialisten zu betonen, doch die Latte zur Erfüllung der jetzt ambitioniert erscheinenden Jahresziele ist nach der Halbzeitbilanz recht hoch gelegt.

Zwei Labormitarbeiter im Reinlabor bei Gerresheimer
Zwei Labormitarbeiter im Reinlabor bei Gerresheimer © Gerresheimer

Beim org. Umsatzwachstum im Kerngeschäft liegt unser Musterdepotwert nach sechs Monaten mit +5,2% zwar auf Kurs, die EBITDA-Marge ist mit 21,0% aber noch einen vollen Prozentpunkt unter dem Zielkorridor von 22 bis 23%. Überrascht sind wir vom freien Mittelabfluss im Q2 von 25,7 Mio. (Vj.: Zufluss von 45 Mio.) Euro, den Metzner mit Investitionen in Zukunftsfelder erklärte. Im 2. Hj. sei ein deutlicher Mittelzufluss und eine wesentlich stärkere EBITDA-Marge zu erwarten, versprach er. Das allein reichte nicht, um bei der MDAX-Aktie (90,30 Euro; DE000A0LD6E6) kräftige Gewinnmitnahmen zu verhindern. Wir setzen aber auf die angekündigte Verbesserung im Jahresverlauf, die das KGV von 16 (langjähriger Durchschnitt: 21) sehr attraktiv erscheinen lässt.

Gerresheimer bleibt ein Kauf. Stopp: 76,80 Euro.

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