Gerresheimer kauft klasse ein
Die MDAX-Aktie (105,30 Euro; DE000A0LD6E6), die nach enttäuschenden Meldungen von Schott Pharma und Stevanato in vier Handelstagen rd. 8% eingebüßt hatte, legte am Donnerstag um bis zu 14% zu. Denn der Zukauf ergänzt das Portfolio der Düsseldorfer in Bereichen, in denen sie in Europa nicht besonders stark sind (z.B. im Glasbereich bei hochwertigen Pharma-Verpackungen). Er ist zudem mit dem 10-fachen EBITDA im Branchenvergleich günstig ausgefallen, zumal Bormioli von Anfang an wertsteigernd wirken soll (EBITDA-Marge: mit der Akquisition 50 bis 100 Basispunkte höher als bisheriges Mittelfristziel von 23 bis 25%; EPS-Wachstum: „mehr als“ statt „mindestens“ 10% p.a.).
Quelle: Präsentation Gerresheimer
Das neue Segment „Moulded Glass“, das bei unterdurchschnittlichem Umsatzwachstum dennoch künftig 30% der Erlöse bei einem leicht schwächerem Margenprofil ausweisen soll, wird später einem „Strategic Review“ unterworfen. Beim Verbleib wäre es mit seinem starken Cashflow ein Stabilisator im Portfolio, beim Verkauf könnte es finanzielle Ressourcen stiften für die Konzentration auf die extrem wachstumsstarken Bereiche „Containment Solutions“ und „Delivery Systems“. An der optimistischen 2024er-Gewinnprognose (vgl. PB v. 22.2.) hielt CFO Bernd Metzner im Call mehrfach fest. Für 2025 und 2026 werden die Gewinnschätzungen der Analysten aber steigen. Das 2025er-KGV von 19 (5J: 23) hält damit weiteres Kurspotenzial bereit. kdb
Gerresheimer bleibt ein Kauf. Stopp: 80,05 Euro.