Im Puzzle, das zu einer Lösung der europäischen Flüchtlingskrise führen soll, ist die Türkei ein zentrales Element, allein schon auf Grund ihres Status als Brückenland zwischen Europa und den Krisengebieten Vorderasiens mit Syrien und Irak. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker brachte es auf den Punkt, als er zum Abschluss des jüngsten Türkei-Gipfels in Brüssel sagte, es werde keine Lösung der Flüchtlingskrise geben ohne eine Zusammenarbeit zwischen der EU und der Türkei. Nach offiziellen Schätzungen sind dieses Jahr bereits 1,5 Mio. Menschen in die EU gekommen, die meisten von ihnen über die Türkei. Das Land beherbergt zurzeit offiziellen Angaben zufolge mehr als 2 Mio. syrische Flüchtlinge. Der durch die Wahlen innenpolitisch gestärkte Recep Tayyip Erdogan lässt mit diesem Faustpfand die Muskeln spielen. Gegenüber Moskau, Griechenland und in den festgefahrenen Verhandlungen über einen EU-Beitritt.