Pharma

Fresenius – Sens Handschrift

Die Q1-Zahlen von Fresenius (9.5.) tragen schon die Handschrift des im Oktober an die Spitze gerückten CEO Michael Sen (vgl. PB v. 19.1.).

Fresenius versorgt Intensivstationen in Krankenhäusern
Fresenius versorgt Intensivstationen in Krankenhäusern © Fresenius

Bei unauffälliger Umsatzentwicklung (Q1: +5% auf 10,2 Mrd. Euro, leicht über Konsens und auf dem Wachstumsniveau der letzten fünf Jahre) lag das bereinigte EBIT mit 908 Mio. Euro (9% unter Vj.) satte 8% über Konsens und überraschte nach drei enttäuschenden Quartalen. Die Marge von 8,9% lag 60 Basispunkte über den Erwartungen. Neben Auswirkungen aus Kosteneinsparungen (130 Mio. im Q1) überraschte v. a. die zuvor von Sen selbst geleitete Sparte Kabi: Die Marge lag mit 14,5% bereits im langfristigen Zielband von 14 bis 17% und klar über der 2023er-Guidance von 13%. In der Telefonkonferenz deutete Sen an, dass die Guidance für Kabi angehoben werden könnte.

Wie wir aus dem Umfeld hören, schaut man im Aufsichtsrat v. a. auf die Finanzbeteiligung Vamed (EBIT-Verlust: 27 Mio. Euro; Marge: -4,6%). Sen wurde in der Telefonkonferenz deutlich: „Vamed ist eine Enttäuschung. Wir werden handeln.“ Das klingt aus Sens Mund wie ein Versprechen. Die Aktie (27,56 Euro; DE0005785604) war mit 7% Kursplus klarer Tagesgewinner im DAX. Das KGV für 2023 ist seit Sens Amtsantritt von 7 auf 11 geklettert, liegt damit angesichts eines erwarteten Gewinnwachstum von 13% p. a. aber zu Unrecht unter dem langfristigen Durchschnitt von 17. kdb

Fresenius ist weiter kaufenswert. Der Stopp bleibt auf dem Oktober-Tief bei 19,70 Euro.

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