Fingerzeig vom Fresenius-Chef
Wie Fresenius mitsamt der Töchter auf die Corona-Pandemie reagierte, hat uns schon in PB v. 26.4. überzeugt, weshalb wir zum Einstieg in die DAX-Aktie rieten.
Wie Fresenius mitsamt der Töchter auf die Corona-Pandemie reagierte, hat uns schon in PB v. 26.4. überzeugt, weshalb wir zum Einstieg in die DAX-Aktie rieten.
Im Kampf gegen Covid-19 bilden die Töchter des Pharma-Konzerns Fresenius eine schlagkräftige Truppe: Fresenius Medical Care kooperiert in den USA mit anderen Dialyseanbietern, um Patienten isoliert behandeln zu können, und stellte zu Wochenbeginn 150 zusätzliche Dialysegeräte in Nordamerika bereit.
Ein pessimistischer Mensch ist Stephan Sturm sicherlich nicht. Schon Ende 2018, nachdem der Fresenius-Chef zwei Mal die Jahresziele kappen musste, zeigte er sich PLATOW gegenüber zuversichtlich, dass es nach einem Investitionsjahr 2019, für das er realistische Ziele ausrief, wieder bergauf geht.
Deutschlands Vorzeige-Pharmazeuten Bayer und Fresenius haben schwere Zeiten hinter sich. Doch im Q3 konnten die DAX-Konzerne positiv überraschen. Wir haben uns die Entwicklung genauer angeschaut und werfen auch einen Blick auf den französischen Wettbewerber Sanofi.
Schon lange ist Stephan Sturm der Ansicht, dass es in Deutschland zu viele Krankenhäuser gibt. Die zu Wochenbeginn vorgelegte Bertelsmann-Studie, der zufolge mehr als die Hälfte der deutschen Kliniken geschlossen werden sollte, dürfte den Fresenius-CEO daher freuen.
Ein besinnliches Weihnachtsfest wird Stephan Sturm aller Voraussicht nach nicht haben. Nachdem der Fresenius-Chef bereits im Herbst den Ausblick für 2018 dämpfte, sprach er kürzlich eine erneute Gewinnwarnung aus und kappte die Mittelfristziele für die kommenden beiden Jahre (s. a. PLATOW Brief v. 10.12.). 2019 will der Pharma-Riese kräftig investieren, um sich für das nächste Jahrzehnt in eine aussichtsreiche Position zu bringen.
Es lief schon besser bei Fresenius. Die Zahlen zum Q3, die der Pharmariese am Dienstag (30.10.) vorlegte, erfüllten zwar die Erwartungen. Doch mit einer Konkretisierung des Ausblicks schraubte der DAX-Konzern diese schon Mitte Oktober nach unten (vgl. PB v. 19.10.): Umsatz und Konzernergebnis sollen im Gj. währungsbereinigt am unteren Ende der Bandbreiten von 5 bis 8% bzw. 6 bis 9% wachsen. Nach neun Monaten sind die Bad Homburger auf Kurs. Der Umsatz legte 5% auf 24,7 Mrd. Euro, das Ergebnis 7% auf 1,4 Mrd. Euro zu.
Unter den Problemen von FMC sowie der Töchter Kabi und Helios leidet auch die Konzernmutter Fresenius.
Lange schwebte die Aufkündigung der Übernahmevereinbarung von Akorn wie ein Damoklesschwert über Fresenius. Denn der US-Generikahersteller, dem der DAX-Konzern vorwirft, schwerwiegend gegen FDA-Vorgaben zur Datenintegrität verstoßen zu haben, klagte dagegen (vgl. PB v. 25.4.). Am Montag (1.10.) teilten die Bad Homburger mit, dass ein US-Gericht die Klage abgewiesen hat.
Der gegenüber US-Dollar und chinesischem Yuan starke Euro machte Fresenius im 1. Hj. zu schaffen. Beim Umsatz hatten die Wechselkurseffekte einen negativen Einfluss von 7%. Währungsbereinigt kletterten die Erlöse um 6% auf 16,5 Mrd. Euro und das Konzernergebnis um 7% auf 922 Mio. Euro.
Am vergangenen Sonntag teilte Fresenius mit, die Übernahmevereinbarung mit Akorn gekündigt zu haben. Das will der Generika-Hersteller aus den USA nicht hinnehmen und kündigte jetzt rechtliche Schritte an. Auf PLATOW-Nachfrage zeigen sich die Bad Homburger aber gelassen: Das Management habe dies zur Kenntnis genommen, aber es ändere nichts an den Verstößen von Akorn, so ein Sprecher des DAX-Konzerns. Er machte zudem deutlich, dass auch eine künftige Übernahme nicht in Frage komme. Der Fall sei erledigt.
„
Für Fresenius war 2017 bereits das 14. Rekordjahr in Folge. Der DAX-Konzern steigerte den Umsatz um 15% auf 33,9 Mrd. Euro und das EBIT um 14% auf knapp 4,9 Mrd. Euro. Von einem „herausragenden Jahr“ sprach CEO Stephan Sturm daher auf der Bilanz-PK in Bad Homburg und stellte weiteres kräftiges Wachstum in Aussicht.
„
Etwas geringer als bei den Auto-Riesen fällt der Neubewertungseffekt latenter Steuerverbindlichkeiten in Bad Homburg aus.
Für Fresenius-Aktionäre war das Jahr 2017 geprägt von Höhen und Tiefen: Nachdem das Papier (64,41 Euro; DE0005785604) Ende Juni sein Allzeithoch bei 80,07 Euro erreichte, ging es anschließend abwärts. Rund ein Viertel ihres Wertes verlor die Aktie binnen fünf Monaten. Nur mit Gewinnmitnahmen ist dieser Kursverfall nicht zu erklären. Probleme im US-Geschäft und Sorgen um die Aussichten bei der Tochter Kabi kamen hinzu. Während es jenseits des Atlantiks auch dank der dort anstehenden Steuerreform wieder aufwärts gehen sollte, bleibt Kabi unter Druck. Denn neben wachsender Konkurrenz wurden auf Grund zahlreicher Zusammenschlüsse in den vergangenen Jahren auch die Abnehmer der Produkte weniger.
Fresenius steigerte im 1. Hj. den Umsatz auf 16,9 Mrd. Euro (+17%). Das EBIT entwickelte sich mit einem Zuwachs von 20% noch besser und erreichte 2,4 Mrd. Euro.
„
Wie von uns erwartet (vgl. PB v. 12.04.), verstärkt sich der im DAX notierende Gesundheitskonzern mit Zukäufen. So wird Fresenius Kabi den amerikanischen Generika-Hersteller Akorn integrieren.
„
Fresenius ist auf Einkaufstour und Akorn steht ganz oben auf dem Zettel.
Nach US-Definition werden in den erlauchten Kreis der Dividenden-Aristokraten solche Unternehmen aufgenommen, die über 25 Jahre kontinuierlich die Dividende erhöht haben. Zählt man die erste Ausschüttung 1993 dazu, ist dies nun als erstem deutschen Unternehmen Fresenius gelungen.
Kurz vor Heiligabend hat Stephan Sturm, Vorstandschef von Fresenius SE, ein Weihnachtsgeschenk erhalten, über das er sich besonders gefreut haben dürfte: Das spanische Kartellamt habe die Genehmigung für die Übernahme des Klinik-Riesen Quirónsalud ohne Auflagen erteilt, verkündete der DAX-Konzern. Es ist der größte Deal von Fresenius, den Sturm, der erst seit Juli im Amt ist, da an Land gezogen hat. 6 Mrd. Euro dürfte er für Spaniens größte Krankenhauskette auf den Tisch legen. Am 31.1. wird die Transaktion abgeschlossen und Quirónsalud am 1.2. konsolidiert.
„
Im September setzte Stephan Sturm als neuer CEO des Gesundheitskonzern Fresenius sein erstes Ausrufezeichen. Mit dem Kauf des spanischen Krankenhauskonzerns Quirónsalud für 5,76 Mrd. Euro gab er die größte Übernahme der Firmengeschichte bekannt. Nachdem Fresenius im zweiten Quartal zum 50. Mal in Folge das Ergebnis des Vorjahreszeitraums übertreffen konnte, hob Sturm die Prognose für den Anstieg des bereinigten Gewinns vor Sondereinflüssen auf 11% bis 14% an. Die Aktie (71,21 Euro; DE0005785604) wurde am 8.2. bei 53 Euro ausgestoppt und steigt seither wieder an (+34,6%). Anleger machen sich trotz des ambitionierten 2017er-KGV von 24 den Aufwärtstrend zu Nutze. Kaufen bis 74,90, Stopp bei 57,10 Euro.
„
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen