Ferrari arbeitet noch am Fine-Tuning
Das Q1 sah dabei gar nicht so schlecht aus. Mit 5% mehr verkauften Fahrzeugen sank der Umsatz lediglich um 1% auf 932 Mio. Euro. Das ber. EBITDA legte sogar um 2% auf 317 Mio. Euro zu, so dass die Marge mit 34,0% (Vj.: 33,1%) gewohnt stark ausfiel. Doch CEO Louis Camilleri musste einräumen, dass Corona die Region Emilia Romagna, in der Ferrari seinen Hauptsitz hat, besonders heftig getroffen hat. Entsprechend senkte er den Ausblick für das Gesamtjahr: Die Erlöse sollen jetzt nur noch 3,4 Mrd. bis 3,6 Mrd. statt der erhofften 4,1 Mrd. Euro betragen; das ber. EBITDA wird auf 1,05 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro (statt 1,38 Mrd. bis 1,43 Mrd. Euro) abknicken, so dass die Marge auf etwa 32% (Vj.: 34,2%) zurückgeht – ein ungewohntes Bild für die sonst so erfolgsverwöhnten Italiener.
Damit ist Ferrari zwar immer noch profitabler als etwa die VW-Tochter Porsche, doch die Serie steigender Raten wird 2020 reißen, zumal Camilleri einräumte, dass diese Prognose nur bei einer erfolgreichen Aufholjagd im 2. Hj. zu erreichen ist. Diese ungewohnten Molltöne passen so gar nicht zur Bewertung der Aktie, die nach unseren Berechnungen in diesem Jahr auf ein KGV von 50 kommt. Erst 2021 erwarten wir wieder die alten PS-Stärken mit einer EBITDA-Marge von 35,7%, die dann auch wieder das KGV von 36 rechtfertigen. Wir hatten das Papier in PB v. 21.2. auf Halten abgestuft und den Stopp zur Sicherung unserer Gewinne kräftig auf 132,50 Euro hochgezogen. Am 9.3. wurden wir dann mit einem Gewinn von 47,5% seit Erstempfehlung am 14.7.17 ausgestoppt.
Angesichts der Unsicherheiten beobachten wir Ferrari vorerst und raten derzeit von einem Einstieg ab.
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