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Mit einem Minus von in der Spitze mehr als 4% erlitt der DAX den stärksten Wochenverlust des Jahres. Zwar zog der Leitindex am Freitag (22.6.) wieder etwas an. Der Absturz auf ein Zweimonatstief ließ sich aber nicht mehr korrigieren. Dass die großen deutschen Wirtschaftsforscher ihre Konjunkturprognosen für die Bundesrepublik absenkten, verstärkt die Sorgen der Anleger. War es das jetzt endgültig für die Aktie?
Nein! Klar, mit ETFs wird es schwieriger, in den schwankenden Märkten eine ordentliche Rendite zu erzielen. Deshalb ist nun die richtige Aktienauswahl gefragt. „Mit Stockpicking lässt sich wieder Mehrwert schaffen““, bestätigt uns Lutz Welge, Leiter der Vermögensverwaltung von Julius Bär. Aktuell sehen wir an den Märkten keine Trendwende, sondern eine Delle. Aus dieser werden sie v. a. in Europa wieder herauskommen. Denn während die Zinsen in den USA bereits ansteigen, bleiben sie in Europa bis zum Herbst 2019 auf niedrigem Niveau. Diese Zinsdifferenz macht den Greenback attraktiver. Einen Wechselkurs von 1,10 US-Dollar noch in diesem Jahr halten wir für nicht ausgeschlossen. Europas Exporteuren verleiht dies Rückenwind. Auch Luca Paolini, Chefstratege bei Pictet Asset Management, präferiert im PLATOW-Gespräch ganz klar europäische Aktien. Zudem sei die Spätphase eines Konjunkturzyklus, in der wir uns derzeit befinden, oft von hohen Renditen gekennzeichnet.
Stellt sich die Frage, wo Stockpicker die Rendite-Perlen finden. Finanzwerte erleben durch die Zinswende ein Revival. Dank günstiger Bewertungen bleibt auch der Auto-Sektor trotz aller Diesel-Probleme attraktiv. Im Gesundheitswesen winken ebenso zahlreiche Chancen wie bei den Gewinnern disruptiver Technologien oder bei IT-Dienstleistern. Mit Comdirect, Hella oder Evotec spielen wir diese Themen bereits in unserem Musterdepot. Aber auch bei künftigen Investments werden wir sie berücksichtigen.
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