Evotec SE Aktie (DE0005664809)

Wer die PLATOW Börse als Leser schon ein wenig länger verfolgt, wird vielleicht mit einem Stirnrunzeln auf unsere jüngste Depotveränderung reagiert haben. Denn wir haben mit Evotec am Donnerstag (22.8.) einen Titel in unser Musterdepot aufgenommen, der schon von Mai bis Oktober 2018 Bestandteil unserer engsten Auswahlliste war (s. Bericht auf dieser Seite). Fällt uns nichts mehr ein?

Evotec legte ein gutes Q2 vor (Umsatz: +16%; ber. EBITDA: +51%) und erhöht die 2019er-Prognose, doch die Aktie (19,36 Euro; DE0005664809) verliert durch Gewinnmitnahmen bis zu 23% und rauscht unter unseren Stopp bei 20,75 Euro. Seit Erstempfehlung in PB v.

Nach einem echten „Top-Trade“ sah es lange Zeit auch bei Compugroup aus, wo wir bei unserer Long-Position in der Spitze mit rund 100% oder 4,5% des Kapitals im Plus lagen. Die jüngste Entwicklung bei der Aktie war dann aber mehr als ernüchternd.

Kürzlich hatten wir über die Zusammenarbeit von Evotec mit der Bill Gates-Stiftung geschrieben (vgl. PB v. 12.6.). Doch die Hamburger vertrauen nicht nur auf große Namen, sie stecken auch Geld in vielversprechende Erweiterungen des eigenen Portfolios.

Unser Dachwikifolio hat gegenüber der Vorwoche 0,7% an Wert eingebüßt, sich damit aber leicht besser als der DAX geschlagen. Die Outperformance seit dem Start im November 2015 ist damit wieder auf 8,4 Prozentpunkte gestiegen. Für die zumindest relativ betrachtet gute Entwicklung haben vor allem diejenigen Trader gesorgt, die trotz der Schwäche am Gesamtmarkt auf Wochensicht Gewinn verbuchen können.

Das Biotech-Unternehmen Evotec erhält von der Bill & Melinda Gates-Stiftung 23,8 Mio. US-Dollar für den Kampf gegen Tuberkulose. Dazu sollen die Hamburger in einer fünfjährigen Partnerschaft die besten Wirkstoffe für Phase-II-Studien herausfinden.

An diesem Mittwoch (12.6.) joggen sie wieder: Über 60 000 Läufer aus mehr als 2 000 Teams gehen in Frankfurt bei der JP Morgan Corporate Challenge für die Gesundheit und einen guten Zweck auf die Laufstrecke durch die City. Auch PLATOW ist in diesem Jahr wieder mit einer Mannschaft dabei. Für den 5,6 Kilometer langen Parcours muss das Durchhaltevermögen nicht ganz so ausgeprägt sein.

Unser Dachwikifolio PLATOW Best Trader Selection hat auf Wochensicht 1,4% an Wert eingebüßt und damit besser als der DAX (-2,5%) abgeschnitten. Im Wochenverlauf sah es auch bei unseren Depotwerten noch schlechter aus. Im Tief fiel der Kurs des Dachwikifolios auf 114,30 Euro. Danach gelang aber eine relativ starke Erholung auf 116,70 (aktuell 115,70) Euro. Die Bilanz der einzelnen Trader fällt sehr unterschiedlich ist. Der Performance-Korridor reicht auf Wochensicht von einem 1,8%-Plus bis hin zu einem Minus von 3,8%.

Bei Evotec hatten wir uns Anfang April (vgl. PB v. 1.4.) überzeugt gezeigt, dass die Aktie (24,91 Euro; DE0005664809) das Mehrjahreshoch bei 23,36 Euro deutlich überwinden wird.

Es ist ein Kreuz mit der Biotechnologie. Angesichts einer immer älter werdenden Weltbevölkerung verspricht sie Abhilfe bei vielen Geißeln der Menschheit, von Krebs über Alzheimer bis hin zu Volkskrankheiten wie Allergien und Diabetes. Doch wenn sich die Branche in diesen Tagen in Würzburg trifft, werden die Hindernisse, nicht die Chancen des Sektors die innere Nabelschau bestimmen.

Unser Dachwikifolio PLATOW Best Trader Selection hat auf Wochensicht weitere 0,8% zulegen können. Seit dem Jahreswechsel ist die Performance damit auf 7,9% gestiegen. Mit den beiden wikifolios Tradingchancen deutsche Aktien von Joachim Köngeter und Earnings Per Share Surprise Trader von Christian Nüchter ist zwei Depotwerten zudem der Sprung auf ein neues Allzeithoch gelungen. Da wir über das wikifolio von Nüchter vor drei Wochen bereits sehr ausführlich berichtet hatten, widmen wir uns heute mit Köngeter dem anderen „Rekord-Trader“ unseres Dachwikifolios.

Bei Evotec zahlt sich die Zusammenarbeit mit Bayer immer mehr aus. Für den Beginn der Phase-II-Studie eines Wirkstoffes, der zur Behandlung bei chronischem Husten in Frage kommt, erhält das MDAX-Unternehmen eine Meilensteinzahlung von 3 Mio. Euro.

Es hat nicht viel gefehlt, dann hätten Sie heute Morgen den ersten Depot-Alarm des laufenden Jahres in Ihrem Mail-Postfach gehabt. Voraussetzung für die Aufnahme von zehn Knock-out-Scheinen auf die Top-10-Aktien des o.a. Relative  Stärke-Rankings ist ja, dass der HDAX an einem Dienstag über seiner 130 Tage-Linie schließt. Am Tageshoch fehlten dazu gestern 26 Punkte, wofür ein weiteres Kursplus von 0,4% nötig gewesen wäre. Der Schlusskurs lag dann aber 53 Punkte unter dem Gleitenden Durchschnitt, so dass es (noch) nicht zu einem Kaufsignal gekommen ist. Sollte sich die positive Entwicklung am deutschen Aktienmarkt weiter fortsetzen, wird es in der kommenden Woche die ersten konkreten Empfehlungen bei unserer Aktien-Momentum-Strategie geben. Schließlich fällt die 130 Tage-Linie zurzeit auch täglich um 4-5 Punkte.

Wir hatten es prophezeit: 2019 wird das Jahr der Gesundheitswerte (vgl. „Unsere Meinung“ in PB v. 24.12.18). Die Übernahmeschlacht um die besten Plätze im Kampf gegen Krebs (Onkologie) ist jedenfalls rund um den Jahreswechsel intensiver geworden: Nachdem im Dezember GlaxoSmithKline die „Merger-Mania“ mit dem 5,1 Mrd. US-Dollar schweren Kauf des Brustkrebs-Spezialisten Tesaro eröffnete, wurden in den ersten Januartagen Bristol-Myers Squibb (74 Mrd. Dollar für Celgene) und Eli Lilly (8 Mrd. Dollar für Lotox, s. a. S. 2) vom Übernahmefieber angesteckt.

Die Zusammenarbeit von Evotec mit Celgene bei Therapien gegen Nervenerkrankungen wie Alzheimer und Parkinson läuft prächtig. Weil beide Partner einen Forschungsansatz gefunden haben, wie das Programm weiterentwickelt werden kann, erhalten die Hamburger von ihrem US-Partner eine Zahlung in Höhe von 14 Mio. US-Dollar.

Die Nachricht, dass Bristol-Myers Squibb den Biopharmaspezialisten Celgene für 74 Mrd. US-Dollar plus Schulden kaufen will, schlug in der verkürzten Neujahrswoche an der Börse ein wie eine Bombe. Warum Bayer diese Übernahme mit Argusaugen beobachten wird, haben wir im PLATOW Brief v. 4.1. bereits kurz angerissen. In Deutschland sorgt der weltweit zweitgrößte Pharma-Deal der Geschichte bislang noch nicht für ein Aufflackern von Übernahmefantasien für hiesige Perlen wie Morphosys, Evotec oder Medigene. In der Schweiz gibt es mit BB Biotech aus unserer Sicht aber einen europäischen Gewinner, dem wir aus aktuellem Anlass Raum für eine kurze Analyse widmen.

Der DAX findet dieses Jahr einfach nicht zu festlicher Ruhe und Freude. An den beiden finalen Handelstagen vor Weihnachten setzt das Börsenbarometer nach dem Zinsausblick der Fed ein Zweijahrestief nach dem anderen – erstmals seit 2011 wird der Leitindex das Jahr wohl mit einem kräftigen Verlust abschließen. Zu den wenigen erfreulichen Flecken in der Sektorlandschaft gehörten über den Sommer hinweg die Gesundheitswerte. Anfang Mai nahmen wir deswegen auch den Biotechnologietitel Evotec in unser Musterdepot auf. Nach zwischenzeitlich kräftigen Kursgewinnen und einem Teilverkauf zogen wir den Stopp im August deutlich nach oben. Auch wenn wir am 5.10. im Zuge der allgemeinen Risikoscheu bei den Hamburgern ausgestoppt wurden, brachte uns das Engagement in dem MDAX-Wert stolze 36,9% Gewinn.

Wir hatten schon Mitte November darauf hingewiesen, dass wir die Evotec-Prognose für zu konservativ halten (vgl. PB v. 19.11.). Am Mittwoch (19.12.) erhöhte Vorstandschef Werner Lanthaler auf den letzten Drücker den Ausblick: Wegen einer „starken operativen Performance“ und „wichtiger Meilensteinzahlungen“ werde das ber. EBITDA 2018 „mehr als 45%“ über den 58,4 Mio. Euro des Vj. liegen. Zuvor hatten die Hamburger nur mit einem Anstieg des operativen Ergebnisses um mehr als 30% gerechnet. Der Umsatz soll weiter „mehr als 30%“ klettern (2017: 257,6 Mio. Euro).