Börsenplatzbetreiber

Dt. Börse sucht verdauliche Happen

Unser Musterdepotwert Dt. Börse hat mit 2023er-Rekordzahlen (Umsatz: +17%; EBITDA: +16,5%) und einem soliden Ausblick die Erwartungen erfüllt.

Bei seiner letzten Bilanz-PK als CEO (vgl. PLATOW Brief v. 6.2.) sprach Theodor Weimer nicht ohne Stolz davon, dass er den Börsenplatzbetreiber durch die erfolgreiche Integration der dänischen Simcorp „hin zur Buy Side geführt habe, und damit dahin, wo das Wachstum am stärksten ist.“ In der Tat stärkt Simcorp zusammen mit der 2019 erworbenen Axioma das neue Segment Investment Management Solutions (kurz: IMS; vgl. PB v. 27.6.23).

Wir halten das Potenzial der in „Horizon 2026“ zusammengefassten Strategie (vgl. PB v. 7.11.23), die nach Weimers Abgang Ende 2024 die Position der Frankfurter im internationalen Konzert definieren wird, für enorm, auch wenn bis zur Ernte der Früchte noch ein paar gute Sommer kommen müssen. Das zeigen auch die Zahlen: Im IMS-Segment fiel die Marge durch die Integrationskosten für die ohnehin niedrigmargigere Simcorp nach unseren Berechnungen 2023 auf 32% (Vj.: 40%; Gruppe: 58,0%).

CFO Gregor Pottmeyer verwies auf unsere Frage auf die im Q4 saisonal immer höheren Kosten. CEO Weimer erklärte zudem, die Deutsche Börse müsse kleinere Deals machen, weil die meisten Zukäufe über eine schwächere Marge verfügten: „Wir suchen daher kleinere und mittlere Zukäufe, deren Margenverwässerung wir besser verdauen können.“ 2024, das bekräftigten beide Manager, werde es keine weiteren M&A-Deals geben.

Schlüssel bleibt die Margenentwicklung: „Horizon“ legt bis 2026 eine EBITDA-Marge von knapp 59,4% (2023: 58,0%) nahe, bei anhaltendem Erlös- (2017 bis 2023: +12,5% p.a.) und weiter leicht überproportionalem EBITDA-Wachstum (2017 bis 2023: +13,2% p.a.). Vor diesem Hintergrund ist die DAX-Aktie (186,90 Euro; DE0005810055) mit ihrem 2024er-KGV von 19 (5J: 22; LSE 5J: 30) sehr attraktiv bewertet. kdb

Deutsche Börse bleibt ein Kauf mit Stopp bei 135,75 Euro.

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