Dräger ist kein Schaumschläger
Überbordender Optimismus ist nicht das Ding von Stefan Dräger. Der Drägerwerk-Vorstandschef ist dafür bekannt, die Aussichten des Medizintechnikers eher norddeutsch-kühl zu kalkulieren.
„Erfolgreiches Investieren besteht darin, die Erwartungen anderer zu antizipieren.“
Überbordender Optimismus ist nicht das Ding von Stefan Dräger. Der Drägerwerk-Vorstandschef ist dafür bekannt, die Aussichten des Medizintechnikers eher norddeutsch-kühl zu kalkulieren.
Die hohe Nachfrage in der Coronakrise sorgt beim Beatmungsgerätehersteller Drägerwerk für einen sprunghaften Anstieg bei Umsatz und Ergebnis. Nach vorläufigen Zahlen kletterten die Erlöse im Q3 um 35,7% auf 862,5 Mio. Euro.
An der Börse wurde es Drägerwerk übel genommen, dass der Medizintechniker Deutschland statt der ursprünglich vereinbarten 10 000 nur die bislang übergebenen 1 557 Beatmungsgeräte liefert. Die Vz.-Aktie (65,60 Euro; DE0005550636) verliert gut 3%.
Das Auf und Ab an den Aktienmärkten (s. a. „Unsere Meinung auf S. 1) machte gerade auch vor Corona-Gewinnern nicht Halt. Bei Drägerwerk wurden wir am Freitag (12.6.) bei 63,00 Euro mit einem satten Gewinn von 38,8% seit Erstempfehlung in PB v. 14.10.19 ausgestoppt.
Seit wir im vergangenen Oktober Drägerwerk zum Kauf empfohlen haben, hat sich die Welt grundsätzlich geändert – nicht nur, aber besonders für den Hersteller von Sicherheits- und Medizintechnik.
„America First“ – Der Slogan von US-Präsident Donald Trump hat in der Corona-Krise eine unerwartet dramatische Wendung genommen (s. S. 1 „Unsere Meinung“). Die USA weisen die meisten Krankheitsfälle und eine dramatisch steigende Sterblichkeitsrate bei der weltweiten Pandemie auf.
Auch in dieser grausigen Börsenwoche (s. a. „Unsere Meinung“ auf S. 1) gibt es Gewinner, selbst wenn diese an einer Hand abzuzählen sind. Drägerwerk gehört zu dieser seltenen Spezies, denn die Lübecker stellen u. a. Atemschutzmasken her, die stark nachgefragt sind, weil sich das Coronavirus zu einer Pandemie entwickelt.
Der Sicherheitstechniker Drägerwerk hat seine im Oktober angehobenen Jahresziele für 2019 erreicht. Der Umsatz kletterte währungsbereinigt um rd. 6% auf 2,78 Mrd. Euro und erreichte damit das obere Ende der auf 4 bis 6% erhöhten Spanne.
Nur wenige schaffen es, mit ihren Produkten dem Markt einen Stempel aufzudrücken. Drägerwerk gehört dazu: Noch heute werden in den USA Mitarbeiter des Rettungswesens im Bergbau auf Grund der Atemschutzgeräte der Drägerwerke als „Drägermen“ bezeichnet.
Bei Drägerwerk hatten Anleger zuletzt auf eine Trendwende gesetzt. Die im SDAX notierten Vorzüge (50,80 Euro; DE0005550636) legten seit dem Tief am 29.3. in der Spitze um bis zu 37% zu, ehe zuletzt wieder ein Rücksetzer erfolgte. Wir waren bei dem Medizintechniker vorsichtiger (vgl. PB v. 23.1.), was durch die jetzt vorgelegten vorläufigen Q2-Zahlen auch bestätigt wurde.
Nach einigen Gewinnwarnungen hat Drägerwerk die schwachen Ziele 2018 letztlich erfüllen können. Der Umsatz kletterte währungsbereinigt um 4,0% auf ca. 2,6 Mrd. Euro. Dabei sackte die EBIT-Marge nach vorläufiger Erhebung auf magere 2,3 bis 2,8% (Vj.: 6,1%) ab. Schon seit längerem ächzt der Medizin- und Sicherheitstechniker unter negativen Währungseffekten.
In dieser Woche häuften sich bereits die Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen. Talanx und Drägerwerk (beide am Montag, 15.10.), FMC und die Mutter Fresenius am Tag darauf (s. „So geht’s weiter“ auf S. 3), der Autozulieferer Dürr am Mittwoch (17.10.) und HeidelbergCement am Donnerstag (18.10.) mussten teils drastische Abstriche bei den Aussichten für das laufende Jahr machen. Auch wenn bei jedem dieser Unternehmen andere Gründe in den Vordergrund geschoben wurden, hat der im Sommer von den Autobauern und –zulieferern begonnene Trend zu Gewinnwarnungen die deutsche Wirtschaft erfasst.
Irgendetwas ist immer bei Drägerwerk. In regelmäßigen Abständen verschreckt der Medizin- und Sicherheitstechniker die Kapitalmärkte. Im April warnte das familiengeführte Unternehmen, dass nach einem schwachen Q1 nur noch das untere Ende der für 2018 prognostizierten EBIT-Marge von 4 bis 6% erreicht werden kann. Grund waren der feste Euro und eine schwache Nachfrage nach einigen Produkten. Am vergangenen Freitag (13.7.) mussten die Lübecker jetzt auch noch eingestehen, dass höhere Kosten, ein für die Margenentwicklung schlechter Produktmix und anhaltend negative Währungseffekte das EBIT im Q2 nach vorläufigen Zahlen deutlich unter das Vj.-Niveau drückten.
Der Medizintechniker Drägerwerk kämpft wie schon 2017 mit einem verkorksten Jahresstart. Nach vorläufigen Angaben schrumpfte der Umsatz des Lübecker Familienunternehmens währungsbereinigt um 2,5% auf 496 Mio. Euro, die Bruttomarge rutschte mit 41,4% deutlich unter das Niveau des vergangen Jahres (Q1 2017: 44,9%). Operativ führte das zu einem EBIT-Verlust von rd. 40 Mio. Euro – vor einem Jahr hatte hier wenigstens noch ein Gewinn von 2,3 Mio. Euro gestanden.
Spätestens seit dem gelungenen Börsendebüt von Siemens Healthineers (31,45 Euro; DE000SHL1006) in der vergangenen Woche schauen Anleger bei der Medizintechnik wieder genauer hin. In dieser Ausgabe nehmen wir daher Carl Zeiss Meditec, Stratec Biomedical und Drägerwerk unter die Lupe.
Bereits mit den Q3-Ergebnissen begann bei Drägerwerk der Aufholprozess nach einem verkorksten Start ins Jahr 2017 (vgl. PB v. 3.11.17). Nun legte der Medizintechniker vorläufige Jahreszahlen vor, die den positiven Trend bestätigen.
Novemberzeit ist Eigenkapitalforum-Zeit. Seit jeher ist das dreitägige Forum für viele Kapitalmarktakteure der Höhepunkt des Konferenzjahres, ob sie nun in Frankfurt oder anderen Teilen Deutschlands tätig sind.
Der Medizintechniker Drägerwerk hat im Q3 den Aufholprozess nach einem schwachen Jahresstart (vgl. PB v. 14.4.) fortgesetzt. Während der Umsatz um 4,7% auf 621 Mio. Euro stieg, kletterte das EBIT um 8,3% auf 24,4 Mio. Euro – macht eine Marge von 3,9%, nach 2,9% im Q2 und 0,4% im Auftaktquartal.
Der DAX hatte im Juli keinen leichten Stand. Hoch gewichtete Titel wie Bayer, SAP und Siemens zogen den Aktienindex in die Tiefe, dazu hinterließ der Kartellverdacht bei den Autoaktien BMW, Daimler und VW hässliche Bremsspuren.
Nach Verlusten zum Jahresstart 2016 kam Drägerwerk im ersten Quartal 2017 zurück in die Gewinnspur. Obwohl die Umsätze währungsbereinigt mit 535 Mio. Euro 1,1% unter dem Vorjahreswert lagen, bauten die Lübecker das EBIT auf rund 2 Mio. Euro aus und machten den schwachen 2016er-Start mit -15,7 Mio. Euro vergessen.
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