Transportwesen

DHL – Keine positive Volumendynamik

Mit Vorlage der Q3-Zahlen am Dienstag (5.11.) hat DHL die Hoffnungen am Markt auf baldigen Rückenwind im B2B-Geschäft enttäuscht. Dennoch halten wir die Marktreaktion für übertrieben.

von Dominik Görg,
Der DHL Air Transport Airbus A300-600F im Landeanflug auf dem internationalen Flughafen MXP Milano Malpensa
Der DHL Air Transport Airbus A300-600F im Landeanflug auf dem internationalen Flughafen MXP Milano Malpensa © AdobeStock

Trotz einer schwachen wirtschaftlichen Dynamik im B2B-Geschäft, niedrigerer Luftfrachtmargen bei DHL Forwarding (ca. 25 % des Umsatzes) und rückläufiger Briefmengen zeigt DHL Fortschritte im operativen Geschäft. Während der Umsatz im Q3 um 6,2% auf 20,6 Mrd. Euro stieg, stagnierte das EBIT zwar auf den ersten Blick mit 1,37 Mrd. Euro ggü. Vorjahr. Doch damit lag es deutlich über Vor-Corona-Niveau (942 Mio. Euro) und schlug sogar den Konsens von 1,33 Mrd. Euro.

Aufgrund der anhaltend schwachen Konjunktur und eines strukturellen Rückgangs im Briefgeschäft avisiert das Management für 2024 nur noch ein EBIT von 5,8 Mrd. (zuvor: 6,0 bis 6,6 Mrd.) Euro sowie für 2026 von mindestens 7,0 Mrd. (zuvor: 7,5 bis 8,5 Mrd.) Euro. Analysten erwarteten bislang jedoch nur 5,9 bzw. 7,1 Mrd. (inzwischen 7,0 Mrd.), was ohnehin nur dem unteren Band entsprach. Das Enttäuschungspotenzial ist also begrenzt.

In Folge der Zahlen verlor die DAX-Aktie (35,61 Euro; DE0005552004) über 5%. Betrachtet man jedoch die langfristigen Trends, die DHL im E-Commerce und Healthcare-Geschäft erwarten, ist das 2025er-KGV von 11 (10J: 14) äußerst attraktiv. Jetzt kommt es darauf an, wie gut DHL durch das Weihnachtsgeschäft kommt.

Wir halten DHL. Stopp weiter bei 31,10 Euro.

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