Kurznachrichten im Überblick
In dieser Ausgabe kümmern wir uns um SAP, Hapag-Lloyd, Carl Zeiss Meditec, Delivery Hero, Bilfinger und PVA Tepla.
In dieser Ausgabe kümmern wir uns um SAP, Hapag-Lloyd, Carl Zeiss Meditec, Delivery Hero, Bilfinger und PVA Tepla.
Die Nachfrage nach Außer-Haus-Lieferdienstleistungen hat in den vergangenen Jahren einen rasanten Boom erlebt. Laut Marktforschungsinstitut VuMA bestellen allein in Deutschland mehr als 20 Mio. Menschen im Monat Essen bei einem Lieferservice. Das klingt nach guten Voraussetzungen für die Geschäftsmodelle von Delivery Hero, Deliveroo oder Just Eat Takeaway. Wir haben die drei europäischen Big-Player tiefer durchleuchtet.
Delivery Hero (33,06 Euro; DE000A2E4K43) war noch nie für sprudelnde Gewinne bekannt.
Anleger der 1. Stunde haben mit der Aktie von Delivery Hero Geld verdienen können. Zwischen dem IPO am 30.6.17 und heute hat die MDAX-Aktie (39,21 Euro; DE000A2E4K43) rd. 44% zugelegt. Ein Einstieg ein Jahr später hingegen entspricht heute einem Buchverlust in Höhe von 20%. Aktionäre, die zum Hoch der Niedrigzinspolitik Anfang 2021 eingestiegen sind – am 5.1.21 notierte die Aktie auf ihrem Allzeithoch bei 144,10 Euro, die 10-jährige US-Staatsanleihe hingegen bei 1% (heute: 3,9%) – ärgern sich heute über 70% Kursverlust.
Nach der Corona-Sonderkonjunktur sind die Sternstunden des E-Commerce längst vorbei. Laut Branchenverband bevh fiel 2022 der Umsatz um 8,8% auf 90,4 Mrd. Euro. Auch die Börse strafte im Vj. viele der Unternehmen wie z. B. About You und Delivery Hero mit Kurseinbrüchen von 72% bzw. 55% rigoros ab, angetrieben durch fehlende Gewinne der Wachstumsunternehmen und hohe Verschuldungsgrade (z. B. About You: 4,9x EBITDA), die in einem steigenden Zinsumfeld zum Nachteil werden. Bei vier von sieben Online-Händlern hat PLATOW zum Meiden geraten und wer diesem Ratschlag folgte, dem blieben größere Kursverluste erspart. In unserem Rundblick haben wir einen Wertvernichter und unsere bislang einzige Kaufempfehlung aus der Branche näher durchleuchtet.
Wie schwach sich der deutsche Aktienmarkt in der Breite aktuell präsentiert, wird beim Blick auf die Top-20 unseres Relative Stärke-Rankings sichtbar. Lediglich acht der insgesamt 100 Aktien im HDAX notieren noch über ihrer 130-Tage-Linie. Für unsere Aktien-Momentum-Strategie kämen mit SMA Solar, der Commerzbank, Hella und Aixtron momentan sogar nur vier Titel in Frage, weil wir hier als Voraussetzung einen RSL-Wert von mindestens 1,05 benötigen. Die Aktien müssen also deutlich (mindestens 5%) über dem Gleitenden Durchschnitt der vergangenen 130 Tage liegen. Während Delivery Hero (von 6 auf 14) in der Rangliste weiter an Boden verliert, konnte sich Verbio (von 24 auf 9) deutlich nach oben vorarbeiten.
In unserem Relative Stärke-Ranking gab es im Vergleich zur Vorwoche relativ wenig nennenswerte Veränderungen. Mit der Commerzbank und Talanx gelang nur zwei der zuvor dort nicht platzierten Aktien der Sprung in die Top-20. Auch ganz oben gibt es wenig Neues. SMA Solar und die Münchener Rück verteidigten ihre Plätze in den Top-3. Zwischen die beiden Titel drängte sich allerdings Delivery Hero, die auf Rang zwei Sartorius verdrängen konnten.
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Jetzt anmeldenWäre das Warnsignal durch den Fall des Sammelindex HDAX unter die entscheidende Kursmarke gestern Abend nicht aktiviert worden, hätte es heute Morgen keine Veränderungen bei der Zusammensetzung der Aktien-Momentum-Strategie gegeben. Die neun Depotwerte hatten sich nämlich alle in den Top-20 unseres Relative Stärke-Rankings behaupten können. Bei RWE (von 5 auf 19 gefallen) war es allerdings knapp. Auf den ersten vier Rängen wurden die Positionen komplett durcheinander gewirbelt. Neuer Spitzenreiter ist jetzt wieder die Aktie von SMA Solar, während Delivery Hero auf den dritten Platz abgerutscht ist.
Die Hoffnung war vergebens. Der in der vergangenen Woche gerade so noch verhinderte Rutsch des HDAX unter die für unser Derivate-Depot relevanten Marke (5% unter der 130-Tage-Linie) hat sich nicht als Glücksfall erwiesen. Nach weiteren Verlusten haben wir nun alle Positionen glattgestellt.
Wie gestern Abend über unseren Depot-Alarm bereits angekündigt, nehmen wir heute Morgen Veränderungen in unserem Derivate-Depot vor. Dabei geht es diesmal wieder um die Aktien-Momentum-Strategie.
An der Spitze unseres Relative Stärke-Rankings gab es im Vergleich zur Vorwoche nur eine Veränderung. Trotz deutlicher Kursverluste gelang Delivery Hero der Sprung auf den ersten Platz, weil der bisherige Spitzenreiter SMA Solar noch stärker an Wert verlor. Die Plätze drei bis sieben blieben unverändert, Beiersdorf gelang sogar der Sprung von Rang zehn auf acht. Dahinter positionieren sich mit Henkel und der Deutschen Börse zwei Aktien mit anhaltend relativer Stärke als mögliche Kandidaten für die nächste etwaige Depotaufnahme.
Lange hat es gedauert, aber heute Morgen war es dann endlich soweit. Fast ein halbes Jahr nach unserem Komplettausstieg (kurz vor dem Crash im Februar/März) ist das Warnsignal bei unserer Aktien-Momentum-Strategie zum Xetra-Schluss gestern durch den Anstieg des HDAX über seine 130-Tage-Linie deaktiviert worden. Seit heute Morgen können wir daher wieder mit einigen Aktien mitfiebern.
In den vergangenen drei Wochen hat sich in unserem Relative Stärke-Ranking einiges getan. Verantwortlich dafür ist natürlich auch die laufende Berichtssaison, wo es bei einigen Unternehmen positive wie negative Überraschungen gab. Die Aktien zeigten daraufhin die entsprechenden Kursreaktionen. Bei Delivery Hero hat dabei die sich fortsetzende Erholung dazu geführt, dass die Aktie in unserer Rangliste von Platz 40 auf den zweiten Rang katapultiert wurde. Ebenfalls deutlich nach oben ging es bei Sartorius (von 15 auf 5) und Evotec (von 36 auf 16). Aktien wie Freenet (von 12 auf 37) oder Telefonica Deutschland (von 7 auf 26) hingegen mussten deutliche Rückschläge und dadurch auch den Abstieg aus den Top-20 hinnehmen.
Zum 20.6. schubst Beiersdorf den verlustträchtigen Delivery Hero-Konzern wieder aus dem DAX. Den Aufstieg in der DAX-Familie hat Vorstandschef Vincent Warnery am Donnerstag (9.6.) mit guten Geschäftsaussichten auf einer Investorenkonferenz untermauert:
Überrascht und auch etwas fassungslos haben wir vergangene Woche das Spiegel-Interview mit Niklas Östberg, dem Mitgründer und CEO von Delivery Hero (DH), gelesen. Der Lieferdient habe in den – wohl bemerkt von Östberg kurz vorher als nicht zukunftsfähig bezeichneten – deutschen Lieferdienst Gorillas nur investiert, „damit wir nichts verpassen“. Denn letztlich bringe meist nur eine aus zehn Geschäftsentscheidungen den vielfachen Einsatz zurück.
Mit frischen Kreditlinien will Delivery Hero die Liquiditätslage verbessern. Die Erlöse sollen zudem für „allgemeine Unternehmenszwecke“ verwendet werden, wie der Lieferdienst am Montag (4.4.) vermeldete. Spannender als die Aufnahme von Fremdkapital in Höhe von 1,125 Mrd. Euro war aber der Ausblick, den die Berliner gaben. Denn dieser lässt den Schritt in die Profitabilität zumindest erahnen.
Die im November begonnene Rotation von „Growth“- in „Value“-Aktien hat teils zu massiven Kursbewegungen geführt. Der Kurs von Delivery Hero hat sich seither halbiert, Deutsche Bank (+20%) und RWE (+14%; s. Beitrag rechts) sind deutlich gestiegen. Der Gesamtmarkt hingegen hält sich erstaunlich wacker. Die meisten Indizes liegen nur wenige Prozent im Minus.
Angetrieben von steigenden Zinsen hat die zweite Börsenwoche des Jahres begonnen, wie die erste endete: Mit dem Abverkauf hoch bewerteter Wachstumsaktien. Die Gewinnqualität der einzelnen Geschäftsmodelle spielt dabei scheinbar (noch) keine Rolle. So avancierte die teure, aber sehr profitable Qualitätsaktie Sartorius mit -16,8% seit Jahresbeginn zum Schlusslicht im DAX, dicht gefolgt von der unprofitablen Delivery Hero (-16,4%).
In der wechselvollen Beziehung von Delivery Hero und Glovo ist wohl das Schlusskapitel geschrieben worden. Die Berliner erhöhen den Anteil an den Spaniern für 780 Mio. Euro von knapp 44% auf rd. 83%. Bereits im Herbst 2020 war das Lateinamerika-Geschäft von Glovo an den deutschen Essenslieferanten gegangen, im Mai des vergangenen Jahres gab dieser im Gegenzug das Balkangeschäft an das 2015 gegründete spanische Start-up ab.
Delivery Hero setzt den aggressiven Wachstumskurs weiter fort. Der Betreiber des weltweit führenden Online-Marktplatzes für Essensbestellungen übernimmt den Restaurant- und Lebensmittellieferdienst von Hugo. Hugo ist operativ in Mittelamerika und der Karibik vor allem im Bereich Quick-Commerce und Essenslieferungen tätig.
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