Lohnen sich Spin-offs (für Anleger)?
Der Chemieriese DuPont de Nemours will sich in drei Teile aufspalten, Unilever plant die Abtrennung seines Eiscreme-Geschäfts und Liberty Global verselbstständigt die Telekom-Sparte Sunrise.
„Wenn ein Unternehmen gut läuft, wird die Aktie letztendlich folgen.“
Der Chemieriese DuPont de Nemours will sich in drei Teile aufspalten, Unilever plant die Abtrennung seines Eiscreme-Geschäfts und Liberty Global verselbstständigt die Telekom-Sparte Sunrise.
Deutschlands Chemie- und Pharmaindustrie befindet sich in schwierigem Fahrwasser. Das hat auch VCI-Präsident Markus Steilemann am Montag (8.7.) in Frankfurt betont. Doch mit einem besser als erwarteten ersten Halbjahr scheint die Talsohle durchschritten. Herausfordernd bleiben hohe Energie- und Rohstoffpreise, Wettbewerbsdruck und der konjunkturelle Rahmen.
Weltweit verschlanken sich Unternehmen. Durch die Abspaltung sollen fokussiertere Unternehmen entstehen. Dieser Trend wird sich 2024 wohl noch verstärken.
Mit einer Jahresperformance von rd. 43% gehörte die Covestro-Aktie (49,45 Euro; DE0006062144) vergangenes Jahr zu den klaren Zugpferden im DAX (+20%).
Mit wütenden Bauern hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck derzeit seinen Schaff. Umso mehr freute er sich über die Erfolge der deutschen Energiepolitik.
Die Situation an der Zinsfront hat sich spürbar beruhigt. Dennoch befinden sich die Zinsen im Vergleich zu den Vorjahren immer noch auf deutlich erhöhtem Niveau.
Wir waren nicht überrascht, dass Covestro am heutigen Dienstag (1.8.) wie die gesamte Chemiebranche zuvor schwache Zahlen ablieferte.
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Jetzt anmeldenViele Chemieunternehmen schlagen sich gerade mit einem anhaltenden Lagerabbau, einer Kaufzurückhaltung der Kunden und schwächelnden Aktienkursen herum. Wir vermuten, dass es operativ bei Covestro ähnlich ausschaut, im Q1 mussten bekanntermaßen (28.4.) ein Umsatzminus von 20,1% auf 3,7 Mrd. Euro und ein EBITDA-Rückgang um 64,5% auf 286 Mio. Euro verkraftet werden.
Covestro führte die DAX-Liste zum Wochenausklang mit einem Plus von zeitweise rd. 8% an. Nachdem der Chemiekonzern bereits vorläufige Q1-Zahlen vorgelegt hatte, überraschten die Leverkusener am Freitag (28.4.) mit dem Ausblick. Dennoch ist das Unternehmen von seiner Bestform weit entfernt. Der Umsatz sank um 20,1% auf 3,7 Mrd. Euro und das EBITDA gab um rd. zwei Drittel auf 286 Mio. Euro nach, lag aber über der eigenen Erwartung (100 Mio. bis 150 Mio. Euro) und dem Marktkonsens (158 Mio. Euro).
Der Chemiekonzern Covestro veröffentliche jüngst zwei interessante Nachrichten. Während wir den abgeschlossenen Verkauf des Additive-Manufacturing-Geschäfts kurz vor Ostern für 43 Mio. Euro als unbedeutend einstufen, hebt sich der Konzern mit dem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft und dem Umbau der Produktion auf recycelte und biologisch erzeugte Rohstoffe vorteilhaft ab. Ende März wurde mit Baytown in Texas der letzte große internationale Standort zertifiziert. Von dort aus sollen nord- und südamerikanische Kunden aus der Automobil-, Bau- oder Haushaltsgeräteindustrie ab dem 2. Hj. mit umweltfreundlichen Produkten beliefert werden.
Es war nicht leicht für Firmenlenker, ihre Unternehmen durch das Jahr 2022 zu manövrieren. Der Dienstleister EQS registrierte im Vorjahr bei den 299 Unternehmen des Prime Standards insgesamt 163 Meldungen zu Prognoseanpassungen. Der Ukraine-Krieg, die instabilen Lieferketten sowie der Lockdown in China haben besonders die Vorhersagen bei den großen und international agierenden Konzernen im deutschen Leitindex eingetrübt: Elf DAX-Unternehmen revidierten demnach 2022 den Ausblick nach unten.
In den vergangenen Jahren glänzte Brenntag als Konsolidierer in der Chemiedistribution. Die komplexen Lieferketten sollen nun durch die Verdoppelung der jährlichen M&A-Ausgaben auf rd. 400-500 Mio. Euro gestärkt werden. Das ist uns lieber, als die im vergangenen Jahr viel diskutierte und anschließend wieder abgesagte Mega-Übernahme von Univar Solutions (vgl. PB v. 30.11.22), dem mit einer Marktkapitalisierung von 5,0 Mrd. US-Dollar hinter Brenntag zweitgrößten Chemikaliendistributor.
Vergangenen Freitag (13.1.) nach Börsenschluss gab Covestro schwache vorläufige Jahreszahlen bekannt. Wir hatten uns bereits auf Verluste im Schlussquartal eingestellt, doch nun drückten außerordentliche Abschreibungen (470 Mio. Euro) und Wertberichtigungen latenter Steuerforderungen (250 Mio. Euro) das Konzernergebnis auch im Gj. mit rd. 300 Mio. Euro in die Miesen.
In den USA ist die Berichtssaison mit den Q4-Zahlen der Banken rund um Goldman Sachs (s. PLATOW Brief) bereits angelaufen. Hierzulande dauert es noch etwas, auch wenn z. B. mit Covestro und Hugo Boss erste Unternehmen vorläufige Zahlen, mit Kontron und Atoss Software einige Firmen auch schon den Ausblick vorgelegt haben (zu allen genannten Werten finden Sie Artikel in dieser Ausgabe).
Waren Mischkonzerne einst unter Investoren beliebt, entscheiden sich immer mehr inzwischen Unternehmen dazu, Firmenteile separat an die Börse zu bringen. Zumeist, um sich perspektivisch von diesem Geschäftsanteil komplett zu trennen oder Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen. Die Theorie besagt: Die Summe der Einzelteile ist meist mehr wert als das Ganze. International kündigten diesen Schritt zuletzt Mischkonzerne wie GE, Johnson & Johnson und Toshiba an (vgl. PB v. 22.11.21). Doch lohnen sich sogenannte Spin-Offs, bei denen Altaktionäre an der neuen Gesellschaft beteiligt oder über einen IPO Aktien an neue Investoren verkauft werden?
Der Kunststoffhersteller Covestro hat die selbst gesteckten Q3-Ziele hauchdünn erreicht, die Markterwartungen aber verfehlt. Operativ zeigt der Trend klar abwärts. Der Umsatz ist zwar aufgrund von Wechselkurseffekten (Umsatzbeitrag: +7,6%) überraschend stark um 7,3% gestiegen. Das Absatzvolumen fiel aber um 5,7% und das EBITDA sank um 65% auf 302 Mio. (Konsens: 320 Mio.) Euro. Dass die Zielspanne (300 Mio. bis 400 Mio. Euro) nicht verfehlt wurde, lag zu großen Teilen an Sondereffekten. So führten geringere Rückstellungen für die variable Vergütung zu einem EBITDA-Beitrag von 202 Mio. Euro. Beim Gewinn je Aktie (minus 98% auf nur noch 0,06 Euro) wurde der Konsens von 0,21 Euro klar verfehlt.
Der Kunststoffhersteller Covestro blickt deutlich pessimistischer auf den restlichen Jahresverlauf. In Erwartung einer sich abschwächenden Nachfrage und höherer Energiekosten hat der Konzern Ende Juli seine EBITDA-Ziele zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt.
Aktien mit einem niedrigen, einstelligen KGV sind nicht automatisch ein Schnäppchen. In der Regel hat die vermeintlich günstige Bewertung ihren Grund. Covestro dient hier als gutes Beispiel.
Bei der tiefgreifenden Betrachtung australischer Rohstoffkonzerne darf Fortescue Metals Group (FMG), der weltweit viertgrößte Eisenerzproduzent, nicht fehlen. Eisenerz wird v. a. für die Stahlproduktion benötigt und wird u. a. mit steigender Bauaktivität zunehmend stärker nachgefragt, weshalb dem Geschäftsmodell eine hohe zyklische Komponente beigemessen werden muss.
Wie wir in PB v. 12.1. (s. „Crash? Mitnichten!“) bereits erläutert haben, sind steigende Zinsen ein Indiz für eine florierende Wirtschaft. Boomt wiederum die Konjunktur, sind es v. a. die Zykliker, die auf der Überholspur fahren. Im aktuellen Umfeld sind das Hersteller von langlebigen Gütern und deren Zulieferer. Für solch ein Szenario haben wir drei heimische Industriewerte mit attraktiven Chance/Risiko-Profilen für Sie identifiziert.
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