Streamingdienst

Cliq Digital geht Baustelle an

Die Q2-Zahlen von Cliq Digital (2.8.) waren durch die Bank stark. Der Umsatz verdoppelte sich fast von 33,1 Mio. auf 64,2 Mio. Euro, getrieben von der kräftigen Geschäftsausweitung in Nordamerika (+137% auf 38 Mio. Euro) und dem Anstieg im globalen Geschäft mit Multi-Content-Angeboten (+141% auf 56,2 Mio. Euro; mittlerweile 87% des Gesamtumsatzes).

Nahaufnahme einer Fernbedienung
Nahaufnahme einer Fernbedienung © Pixabay

Das EBITDA hielt wegen geplant höherer Marketingausgaben (+148% auf 29,6 Mio. Euro) mit +60% auf 10,1 Mio. Euro (Marge: 15,7% nach 19,0% im Vj.) nicht ganz Schritt. Doch Vorstand Ben Bos zeigte sich im PLATOW-Interview zuversichtlich, die Jahresziele (Umsatz: mehr als 250 Mio.; EBITDA: mehr als 38 Mio. Euro) erreichen zu können: „Selbst wenn wir im Q3 und Q4 nur auf dem Q2-Niveau verharren, erreichen wir unsere Targets. Wir sind sehr zuversichtlich.“

Bos verteidigte das ab September geltende Angebot, alle Streaming-Inhalte von Cliq auf einer zentralen Plattform zum nahezu halbierten Preis von 6,99 (bislang: 11,99) Euro anzubieten. „Das wird unsere Margen nicht schmälern und zugleich etwas gegen die schnelle Kundenabwanderung tun, weil unsere Mitglieder dann mehr Inhalte für weniger Geld bekommen.“

Das wird er beweisen müssen. Zuletzt war Cliq immer wieder dafür kritisiert worden, dass Mitglieder bereits nach sieben bis acht Monaten kündigen. Bos verwies in diesem Zusammenhang erneut darauf, dass Cliq mit jedem Kunden nach sechs Monaten einen Gewinn macht. Der mittlerweile auf 121 Mio. (31.3.: 104 Mio.) Euro gestiegene Lifetime-Value der Kundenbasis verspreche zudem eine Fortsetzung des profitablen Wachstums. Das Potenzial der Aktie (31,60 Euro; DE000A0HHJR3) halten wir für noch nicht ausgereizt.

Cliq Digital bleibt ein Kauf. Neuer Stopp: 22,50 (alt: 17,70) Euro.

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