CENIT AG Aktie (DE0005407100)

Was keine Nachricht in den vergangenen fünf Monaten schaffte, brachten die Neunmonatszahlen von Cenit endlich zustande: den Abwärtstrend der Aktie zu brechen. Dabei war das, was das Softwareunternehmen am Dienstag meldete, nicht sonderlich spektakulär.

Das erste Halbjahr 2014 ist zu Ende. Doch obwohl der DAX im Juni erstmals in seiner Geschichte die Marke von 10 000 Punkten knackte, waren weder der Juni noch die erste Jahreshälfte ein Freudenfest für Blue Chips. Lediglich um 2,9% kam Deutschlands wichtigster Aktienindex im ersten Halbjahr voran. Die mittelgroßen Aktiengesellschaften aus dem MDAX, in den vergangenen Jahren meist die Überflieger schlechthin, schafften im Schnitt sogar nur 1,5%.

Ganz so steil, wie der Stuttgarter Fernsehturm auf dem Umschlag des Geschäftsberichts in den Himmel ragt, ging es bei Cenit 2013 nicht nach oben. Das Software- und Beratungshaus konnte das Ergebnis je Aktie zwar um 8% steigern, musste dies aber mit einem nahezu unveränderten Umsatz von 119 Mio. Euro bewerkstelligen.

Bisher erfüllt das Jahr 2014 unsere Erwartungen – im Guten wie im Schlechten. So gehen wir unverändert davon aus, dass die Aktienmärkte ein gutes, aber kein überragendes Jahr erleben werden, und die Kurse auf jeden Fall stärker schwanken werden als 2013. Was für den gesamten Markt gilt, sollte zumindest in abgeschwächter Form auch für den Platow-Fonds gelten. Und tatsächlich: Der Wert eines Anteils erreichte im Februar ein neues Allzeithoch, war zwischenzeitlich aber auch schon unter seinen Jahresanfangskurs abgerutscht.

Ein Ausnahmejahrgang für Aktionäre ist zu Ende. Für Besitzer des Platow-Fonds war 2013 sogar das zweiterfolgreichste Jahr seit der Auflage im Jahr 2006. Mit einem Zuwachs von 33,2% wurde der Small-Cap-Index SDAX, der 29,3% gewann, erneut deutlich geschlagen. Gegenüber dem DAX betrug der Vorsprung sogar fast acht Prozentpunkte. Allerdings ist der bekannteste deutsche Aktienindex für Vergleichszwecke weniger gut geeignet, steckt aktuell doch weniger als ein Siebtel des Fondsvermögens in deutschen Blue Chips. Ähnliches gilt für die Mittelwerteindizes MDAX und TecDAX, die mit 39,1% bzw. 40,9% im abgelaufenen Jahr stärker zulegten als der Platow-Fonds.

„150 Mio. Euro Umsatz und eine zweistellige EBIT-Marge“ soll Cenit mittelfristig erzielen, avisiert der Vorstandsvorsitzende Kurt Bengel während des Eigenkapitalforums. Bis dahin ist es indes noch ein weiter Weg: Nach neun Monaten 2013 kommt das Softwareunternehmen gerade einmal auf 89 Mio. Euro Umsatz und eine Marge von 6,3%.

Der Oktober war für Besitzer des Platow-Fonds gewissermaßen „Ein Fall für zwei“: Erstmals mussten Anleger für das Platow-Zertifikat (202,95 Euro; DE000DB0PLA8) und die am längsten existierende Fonds-Tranche (2 093,11 Euro; LU0247468878) für institutionelle Investoren Beträge mit einer „2“ ganz vorne auf den Tisch blättern. Anders ausgedrückt: Wer seit dem Start im Mai 2006 dabei ist, hat sein Kapital möglicherweise schon verdoppelt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, legte der SDAX im selben Zeitraum doch nicht einmal um ein Viertel zu.

Der Horrormonat September ist geschafft! Doch in diesem Jahr ging der gefürchtete Monat ganz ohne Schrecken vor­über. Im Gegenteil: Anleger freuten sich über glanzvolle Gewinne. Die vier deutschen Hauptindizes landeten allesamt im Plus. Weder die Unsicherheiten vor der Bundestagswahl noch vor der Sitzung der US-amerikanischen Notenbank konnten die Bullen in ihrem Elan dauerhaft bremsen.

„Lösungen zur effizienten Prozessautomatisierung“, „Next Generation SAP“, „innovative Lösungen für die Fertigungsindustrie“. Das sind nur einige der Softwareprodukte, die Vertreter von Cenit in den kommenden Monaten auf Messen und Veranstaltungen näher erläutern wollen. Letztlich hilft das IT Software- und Beratungshaus seinen Kunden bei der Optimierung von Geschäftsprozessen in den Bereichen Produktlebenszyklusmanagement und Enterprise Information Management, also der ganzheitlichen Verwaltung von Informationen innerhalb von Unternehmen.

Für Cenit sähen wir gute Chancen auf einen Ausbruch aus der engen Handelsspanne, prognostizierten wir in PB v. 13.3. und nahmen damit die künftige Kursentwicklung der Aktie zutreffend vorweg. Auch am Dienstag war die Kursspanne wieder alles andere als eng – nur diesmal leider auf unerwünschte Weise. Der Small Cap eröffnete satte 8% tiefer und holte die Verluste bis Redaktionsschluss nur zum Teil wieder auf.

In den Ausgaben vom 15. und 22. April haben wir Ihnen die Dividendenhits aus den vier Hauptindizes vorgestellt. Im dritten und letzten Teil unserer Dividendenserie widmen wir uns nun den Aktien, die nicht im DAX, MDAX, TecDAX oder SDAX gelistet sind, aber hohe Dividendenrenditen und ein gewisses Kurspotenzial bieten. Wer diese Kriterien erfüllt, aber (wie z. B. Atoss Software) in dieser Saison schon gezahlt hat, wird nicht berücksichtigt.