Prüfstand

Borussia Dortmund – Klotzen, nicht kleckern

Denkbar knapp hat Borussia Dortmund am letzten Bundesliga-Spieltag die Meisterschaft verpasst. Ärgerlich ist das vor allem, weil die Mannschaft zwischenzeitlich neun Punkte Vorsprung auf den FC Bayern München hatte. Der unbedingte Siegeswille habe gefehlt, heißt es jetzt, aber auch die Erfahrung. Dies soll dem Club in der kommenden Saison nicht erneut zum Verhängnis werden, weshalb sich die Ereignisse zuletzt überschlugen. Innerhalb von zwei Tagen vermeldete der BVB Vollzug bei den Transfers der deutschen Nationalspieler Nico Schulz (kommt aus Hoffenheim) und Julian Brandt (aus Leverkusen) sowie des belgischen Auswahlspielers
Thorgan Hazard (aus Mönchengladbach).

Bekommen Fans und Aktionäre des BVB wieder Grund zum Jubeln?
Bekommen Fans und Aktionäre des BVB wieder Grund zum Jubeln? © Borussia Dortmung

Dass für das Trio insgesamt nur gut 75 Mio. Euro fällig werden, ist in Zeiten inflationärer Transfersummen durchaus beachtlich. Zum Vergleich: Die Bayern haben für einen neuen Abwehrspieler satte 80 Mio. Euro hingelegt. Wenn die Dortmunder aber wie angekündigt noch einen Stürmer und einen Defensiven holen, dürften sie ihren bisherigen Transfer-Rekord von 112,5 Mio. Euro aus dem Sommer 2016 knacken. Die Schwarz-Gelben kleckern nicht mehr, jetzt wird geklotzt. Und zwar auch verbal, wie Clubchef Hans-Joachim Watzke kürzlich ankündigte. Er will die „Kommunikationsstrategie etwas mehr akzentuieren.“ Heißt übersetzt: „Wir werden noch ambitionierter auftreten.“ Dass diesen Worten mit den drei prominenten Zukäufen, die auch bei anderen Top-Clubs auf dem Zettel standen, Taten folgen, ist eine Ansage an die nationale und internationale Konkurrenz. Der erneute Einzug in die Champions League sollte damit gelingen.

Die SDAX-Aktie (9,04 Euro; DE0005493092) wurde durch die Nachrichten in die Höhe getrieben. Wir hatten bereits am 10.4. zum Verkauf geraten und einen Gewinn von rd. 40% eingesackt. Für die kommende Saison halten wir das Papier weiterhin für sehr aussichtreich, aktuell ist uns das Kursniveau für einen Wiedereinstieg aber zu hoch. Außerdem kann in der Sommer-Transferperiode noch eine Menge passieren. Warten Sie bei Borussia Dortmund zunächst ab.

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