Bilfinger auf Kurs zur Guidance
„Wir werden die 5,0% bei der EBITA-Marge erreichen“, rückte Finanzchef Matti Jäkel bei der Q3-PK den angestrebten Mittelwert der Zielrange (4,8 bis 5,2%) in den Fokus. Damit werde der Industriedienstleister einen „wichtigen Meilenstein“ auf dem Weg zum Mittelfristziel von 6 bis 7% im Jahr 2027 erreichen. „Das werden wir schaffen, genau wie das avisierte Umsatzwachstum von durchschnittlich 4 bis 5%“, legte der CFO nach. Die Aussichten für die vier Kundensegmente bezeichnete CEO Thomas Schulz durchweg als stabil oder positiv. Durch den Wahlausgang in den USA rechnet er mit erhöhten Investitionen in konventionelle Energien und Infrastruktur sowie generell eine Verbesserung der Investitionsmöglichkeiten. Von etwaigen Zöllen ist der Konzern nicht betroffen.
Im Q3 überzeugten die Mannheimer mit einem Umsatzwachstum von 15% (organisch: 2%), einem Auftragseingang von +31% (organisch: +18%) und einem von 0,98 Euro auf 1,45 Euro gestiegenen EPS. Die EBITA-Marge lag dank eines günstigen Produktmix bei 6,0% (Vj.: 5,1%). Nach neun Monaten weist der MDAX-Wert eine Marge von 5,2% aus, weshalb wir uns fürs Gesamtjahr auch einen Wert leicht oberhalb von 5,0% vorstellen können.
Bei dem Fähranleger-Unglück in den USA (PB v. 25.10.) ist die Ursache weiter unbekannt. Da Bilfinger bislang aber weder mit Anfragen noch mit konkreten Ansprüchen konfrontiert wurde, hat der Vorstand keine Rückstellungen für etwaige Zahlungen gebildet.
Unser Depotwert (45,90 Euro; DE0005909006) hat sich mittlerweile stabilisiert, wird trotz positiver Aussichten aber nur mit einem 2025er-KGV von gut 10 bewertet.
Bilfinger bleibt daher ein klarer Kauf. Stopp: Weiter bei 32,50 Euro.