Bechtle Aktie (DE0005158703)

Die aktuelle Ausgabe von PLATOW Derivate musste kurzfristig um einen Tag vorverlegt werden. Darum war in dieser Woche bereits das am Montagabend erstellte Relative Stärke-Ranking für die Zusammensetzung unserer Aktien-Momentum-Strategie verantwortlich. Veränderungen gab es dabei keine, weil sich alle zehn Depotwerte unverändert unter den Top-20 dieser Rangliste befinden.

Hing der Börsenhimmel im April noch voller Geigen, war im Mai eher Katzenjammer angesagt. Erstmals überhaupt in diesem Jahr schlossen die vier wichtigsten DAX-Indizes einen Kalendermonat mit Minuszeichen ab. Der SDAX brach sogar regelrecht ein. Zwar hielt sich der DWS Concept Platow (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) deutlich besser, rote Zahlen waren am Ende aber dennoch nicht zu vermeiden.

Wie gestern Abend in unserem „Vorab-Service“ (eine Anmeldung dazu ist jederzeit kostenlos möglich über eine formlose E-Mail an derivate@platow.de) angekündigt, haben wir heute Morgen eine Veränderung bei unserer Aktien-Momentum-Strategie vorgenommen. Im Relative Stärke-Ranking stand die Aktie von Airbus nur noch auf Platz 23. Laut Regelwerk lassen wir die eröffneten Trades auf eine Aktie so lange laufen, wie diese bei einem RSL-Wert von über 0,95 in den Top-20 der Rangliste notiert.

Mit Infineon ist nun der erste deutsche Großkonzern zwischen die Fronten des US-chinesischen Handelskriegs geraten (s. S. 2 „So geht‘s weiter“). Nicht nur die DAX-Aktie gab daraufhin empfindlich nach, es traf auch andere europäische Chiphersteller. Und das dürfte erst der Anfang sein. Denn der sanktionierte chinesische Smartphone-Hersteller Huawei kooperiert weltweit mit zahlreichen Firmen. Diese werden sich künftig entscheiden müssen, ob sie lieber mit den USA oder mit China Geschäfte machen wollen, sollten die Streithähne zu keiner Einigung finden.

Beim Blick auf die Kursentwicklung unserer Depotwerte im Verlauf der vergangenen Tage sind wir zunächst davon ausgegangen, dass es heute Morgen zu Veränderungen in der Portfolio-Zusammensetzung kommen wird. Gerade bei dem Neuling Xing waren die Abschläge zum Teil schon sehr heftig. Nach einer „Sell“-Einstufung durch die Analysten von Berenberg verlor die Aktie innerhalb von drei Tagen über 10% an Wert.

Am Freitag (10.5.) präsentierte Bechtle einen klasse Jahresstart: Der IT-Dienstleister schraubte im Q1 den Umsatz um 29,8% auf mehr als 1,2 Mrd. Euro herauf. Darin enthalten sind größere Akquisitionseffekte, aber auch organisch zeigten die Neckarsulmer mit +15,3% ein beeindruckendes Wachstum.

Er läuft und läuft und läuft… Der Werbeslogan, der untrennbar mit dem VW Käfer verbunden ist, passt auch gut zum aktuellen Aufschwung an den Börsen. Seit Weihnachten 2018, als die Märkte abrupt ihre Richtung änderten, läuft die Hausse nun schon. Der DAX und der mit dem DWS Concept Platow besser vergleichbare SDAX haben damit einen Großteil der seit Sommer 2018 erlittenen Verluste wieder wettgemacht.

„Warum hat der Platow-Fonds nur noch vier Morningstar-Sterne?“ Diese Frage bekam pfp Advisory zuletzt einige Male gestellt, auch während der Verleihung der Morningstar-Awards vor wenigen Tagen. Nun, zuallererst ist am Verlust des fünften Sterns unser schwaches Abschneiden im 2. Hj. 2018 schuld.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Morningstar der (risikoadjustierten) Zehnjahresrendite und der Fünfjahresrendite mit 80% hohes Gewicht beimisst, längere Zeiträume indes nicht berücksichtigt. Daher spielte der DWS Concept Platow zuletzt mit „doppeltem Handicap“. Denn 2013 und 2008 gehörten nicht nur gemessen an SDAX und DAX zu den Jahren mit der höchsten Outperformance, sondern auch im Vergleich zu vielen anderen Fonds. Exakt diese beiden Zeiträume fielen aber zuletzt Monat für Monat aus der Wertung über zehn (2008) bzw. fünf Jahre (2013).

Vergangene Woche machte Bechtle die angekündigte Übernahme von IBM-Servicegeschäften perfekt. Gut 350 Mitarbeiter wechseln zum 1.4. und erbringen bei Kunden Dienstleistungen für die Beratung und den Betrieb von Applikationen sowie Datacenter-Services.

Der Februar nimmt im Jahresverlauf seit jeher eine Sonderrolle ein: Er ist so kurz wie kein anderer Monat und hat als einziger keine gleich bleibende Anzahl von Tagen. Was übrigens daher rührt, dass der nach dem Sühne- und Reinigungsfest „Februa“ benannte Monat der letzte im römischen Kalender war und deshalb bei Bedarf noch den einen oder anderen Schalttag angehängt bekam. An der Börse blieb der altdeutsch auch „Hornung“ genannte Monat dagegen oft unauffällig: kurz ja, knackig nein. In den vergangenen Jahrzehnten brachte er DAX-Investoren im Durchschnitt nur knapp positive Renditen. Gemessen daran verlief der Februar 2019 für Aktionäre erfreulich: DAX, MDAX und SDAX landeten solide im Plus, der TecDAX nur knapp. Wie schon im Vormonat übertraf der DWS Concept Platow den wegen seiner Zusammensetzung am besten vergleichbaren SDAX im Wertzuwachs, musste dem DAX aber dieses Mal knapp den Vortritt lassen.

Wie Bechtle am Mittwoch (6.2.) berichtete, war das vergangene Gj. mit neuen Rekorden gespickt: Die Erlöse des IT-Dienstleisters kletterten dank Zukäufen auf 4,3 Mrd. Euro (+21%). Aber auch ohne Akquisitionen stieg der Umsatz organisch um rd. 15%. Nach neun Monaten drückten gestiegenen Akquisitionskosten auf die Vorsteuermarge (EBT). Diese Belastungen sehen wir eher als temporär an und Bechtle scheint sie inzwischen im Griff zu haben. So erreichte die EBT-Marge im Gj. 2018 einen Wert von 4,5% (Vj.: 4,6%). Im Q4 lag die Profitabilitätsgröße schon wieder bei 5,0%.

Es hat Tradition, dass sich der IT-Dienstleiser Bechtle alle zehn Jahre ein neues langfristiges Ziel setzt. Mit der nun veröffentlichten „Vision 2030“ wollen die Neckarsulmer den Umsatz auf 10 Mrd. Euro und das Margenniveau auf 5% ausweiten. Letzteres fiel nach neun Monaten mit 4,2% auf Grund von höheren Akquisitionskosten noch unbefriedigend aus. Das angepeilte Erlöswachstum klingt mit Blick auf den 2018 zu erwartenden Umsatz von ca. 4,3 Mrd. Euro. ambitioniert. Über die Zeit verteilt entspricht es jedoch einem machbaren Zuwachs von 7,4% pro Jahr. Erst Recht, wenn Bechtle wie in der Vergangenheit mit Zukäufen arbeitet. Ein weiterer Baustein sind die großen Aufträge europäischer Behörden: Mit der EU-Kommission wurde gerade ein neuer Rahmenvertrag für Infrastrukturlösungen über rd. 622 Mio. Euro geschlossen.

Am 29.11. begann die bis zum 4.12. dauernde Umwandlung des „DB Platinum IV Platow“ in den „DWS Concept Platow“ (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871). Während dieser Zeit konnten Fondsanteile nicht direkt mit der Fondsgesellschaft gehandelt werden. Investoren finden unter https://pfp-advisory.de/index.php?id=93 zwei Dokumente, die den Vorgang beschreiben. Das Wichtigste: Der Anlageberater pfp Advisory bleibt in unveränderter personeller Zusammensetzung zuständig, die Gesamthöhe der Gebühren gleich und der Übertragungsvorgang gilt als steuerneutral.

Anfang September vollzog Bechtle mit Inmac Wstore den bisher größten Zukauf. Die Franzosen passen mit ihrem identischen Geschäftsmodell und einem Jahresumsatz von 420 Mio. Euro gut zum stark expandierenden deutschen IT-Dienstleister.

Heiße Temperaturen und noch am Abend gefüllte Straßencafés – der Oktober 2018 verlief klimatisch eher sommerlich als herbstlich. Leider galt das für die Aktienmärkte ganz und gar nicht. Im Gegenteil, statt Sommerfrische herrschte auf dem Parkett eher Schüttelfrost. Deutsche Aktien verloren binnen eines Kalendermonats im Schnitt so viel wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Bis Januar 2016 muss beispielsweise zurückgehen, wer eine stärkere Einbuße bei Deutschlands Leitindex DAX sucht.

Herbstzeit ist Prognosezeit – auch bei uns. Aktuell schreibt die Redaktion an der „PLATOW Prognose 2019“, die Ende November erscheinen wird. Ohne Kristallkugel ist der Blick nach vorne allerdings gar nicht so leicht, zumal das Börsenjahr 2019 eher noch anspruchsvoller wird als das laufende.

Unruhig war der September an der Börse – wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten. Zur verlustreichen und volatilen Entwicklung bei den Aktienkursen gesellte sich 2018 ein weiterer Unruheherd: Das grundlegend überarbeitete Regelwerk für die vier DAX-Auswahlindizes trat in Kraft. Die auffälligste Änderung hierbei: Die Deutsche Börse schaffte die Trennung zwischen „klassischen Branchen“ und Technologie ab, wodurch Aktien fortan in zwei Indizes gleichzeitig enthalten sein können, und stockte den MDAX von 50 auf 60 sowie den SDAX von 50 auf 70 Mitglieder auf.

Seit Anfang Juli hat die Aktie (88,70 Euro; DE0005158703) von Bechtle ein beeindruckendes Kursplus von 34% erzielt. Der wichtigste Treiber war in unseren Augen der rasche Abschluss der bisher größten Akquisitionen von Inmac Wstore am 1.9. (vgl. PB v. 13.7.).

Privatanleger werden oft mit der Dividendenstrategie gelockt, um einen Ausgleich für geringe Zinsen zu erwirtschaften. Ein langfristiger Erfolg mit Aktien basiert aber immer auf den beiden Säulen Dividende und Kurszuwachs und ist zudem vom Wirtschaftsumfeld abhängig. Aus dem Vergleich zwischen der reinen Preis- und der Performance-Variante des TecDAX in den vergangenen zehn Jahren wird der Rendite-Unterschied deutlich: Während die Kurse 165,7% zulegten, bescherten die Ausschüttungen Anlegern zusätzlich einen Gewinn von 52,4%.