BASF mit erwartet trübem Ausblick
Die Aktie des Chemieriesen BASF profitierte Anfang des Jahres von sinkenden Energiepreisen, einem der größten Belastungsfaktoren im Jahr 2022.
„Märkte können länger irrational bleiben, als Sie liquide bleiben können.“
Die Aktie des Chemieriesen BASF profitierte Anfang des Jahres von sinkenden Energiepreisen, einem der größten Belastungsfaktoren im Jahr 2022.
Der Chemieriese BASF hat lange gewartet und sich erst mit dem Jahresabschluss zur Trennung von seinen russischen Öl- und Gasaktivitäten entschlossen. Diese sind bei der Tochter WintershallDea angesiedelt und verursachten mit Wertberichtigungen einen Verlust nach Steuern von 7,3 Mrd. Euro.
Die Q3-Berichtssaison steht vor ihrem Abschluss. Die Bilanz der Bilanzen fällt dabei besser aus als im Vorfeld befürchtet. In den USA lieferten die S&P 500-Unternehmen im Schnitt bei einem Umsatzwachstum von 11% eine Gewinnsteigerung von knapp 2%. In Deutschland kamen die DAX 40-Werte nach einer Auswertung von EY sogar auf 23% Umsatz- und 28% Gewinnwachstum. Ein starkes US-Geschäft, der positive Einfluss des schwachen Euros und die eigene Preismacht halfen. Einige Unternehmen konnten sogar die Prognose für 2022 erhöhen, darunter unsere Musterdepotwerte Mercedes-Benz und Deutsche Telekom.
Unter militärischen Ehren wurde Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag (4.11.) in China empfangen. Schon im Vorfeld mahnten Kritiker die Symbolwirkung eines Besuchs an – finde dieser doch nur wenige Tage nach der Wiederwahl Xi Jinpings statt. Insbesondere mit dem aggressiveren Auftreten gegenüber Taiwan und den Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang stehen aktuell zwei Dauerbrenner im Fokus des gesellschaftlichen Interesses.
Erfreulicherweise hat BASF vergangene Woche für das Q3 dank höherer Preise und positiver Währungseinflüsse ein Umsatzplus von 12% auf 21,9 Mrd. Euro vermelden können. Beim ber. EBIT von 1,3 Mrd. Euro (-28%) sehen wir jedoch bereits den negativen Einfluss erhöhter Rohstoff- und Energiekosten.
Das US-amerikanische Unternehmen Sherwin Williams dürfte hierzulande nicht allzu vielen Anlegern bekannt sein. Dabei gehören die Amerikaner mit einem Umsatz von 19,9 Mrd. US-Dollar (2021) weltweit zu den führenden Anbietern von Farben und Lacken.
BASF startet besser ins Jahr als befürchtet. Die Ludwigshafener erzielten im Q1 ein Umsatzwachstum von 19% auf 23,1 Mrd. (Vj.: 19,4 Mrd.) Euro und schnitten damit besser ab als der Analystenkonsens (21,9 Mrd. Euro) erwartet hatte. Der Grund hierfür liegt größtenteils an höheren Verkaufspreisen sowie an positiven Währungseffekten aus dem US-Dollar.
Das Russland-Geschäft von Unternehmen rückt derzeit in den Fokus der Anleger. Je größer es ist, desto riskanter kann ein Investment sein. Konzerne, die sich erfolgreich aus dem Land zurückziehen konnten, gelten als vorbildlich. Wer hingegen weiter in Russland aktiv ist, gerät in Erklärungsnot.
Ob 2022 ein Rekordjahr an den Börsen wird, muss sich erst noch entscheiden. Aber Mitte Januar stehen die Chancen gut, dass es ein Rekordjahr bei Aktienrückkäufen wird (s. a. PLATOW Brief). Die bislang öffentlich gewordenen Pläne zum Erwerb eigener Aktien lassen jedenfalls erwarten, dass allein die DAX-Unternehmen in diesem Jahr für rd. 18 Mrd. Euro mehr Anteilscheine zurückkaufen werden als im Rekordjahr 2008 (16,9 Mrd. Euro).
Mit einem Aktienrückkaufprogramm von bis zu 3 Mrd. Euro bis Ende 2023 sendete BASF am Dienstag (4.1.) ein eindrucksvolles Signal an den Kapitalmarkt. Die zurückgekauften Aktien sollen später eingezogen werden, das Grundkapital reduzieren und entsprechend den Gewinn je Aktie um rd. 2 bis 3% pro Jahr erhöhen (vgl. PLATOW Brief v. 5.1.).
BASF gab am Montag (27.9.) Details zum neuen Produktionsstandort in China bekannt. Nach Ludwigshafen und Antwerpen entsteht in Zhanjiang die drittgrößte Produktionsstätte des Chemie-Riesen. Das neue Werk soll 4 Mrd. bis 5 Mrd. Euro zum Umsatz und 1,0 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro zum EBITDA beitragen. Produktionsbeginn der ersten Anlagen ist bereits für 2022 geplant. Der Fokus der Fertigung liegt zunächst in den stark nachgefragten Industriekunststoffen für z. B. die Turnschuh- oder Fahrzeugproduktion.
Der Chemiekonzern Covestro passt seine Prognose für 2021 – ähnlich wie zuvor bereits BASF (s. S. 1) – nach oben an. Im Fahrwasser einer starken Konjunkturerholung stellt das Unternehmen einen höheren Gewinn und bessere Margen in Aussicht.
Bei BASF läuft das Geschäft derzeit prächtig. Der Konzern erhöhte am Freitagabend (9.7.) die Prognose für das Geschäftsjahr. Demnach erwarten die Ludwigshafener einen Jahresumsatz von 74 Mrd. bis 77 Mrd. (zuvor: 68 Mrd. bis 71 Mrd.) Euro, bei einem EBIT von 7 Mrd. bis 7,5 Mrd. (zuvor: 5 Mrd. bis 5,8 Mrd.) Mrd. Euro.
In den USA gaben am Dienstag (13.7.) die Großbanken den Startschuss in die Q2-Berichtssaison (s. a. „US-Aktie der Woche“ auf S. 2). Der Knall war deutlich vernehmbar, denn sowohl JP Morgan als auch Goldman Sachs übertrafen die Erwartungen deutlich. Auch in Deutschland ist der Einstieg in den Bilanzreigen gelungen. VW, BASF (s. jeweils rechts), Traton (s. „So geht‘s weiter“ auf S. 2), Covestro (s. S. 3), SGL Carbon und Washtec erhöhten die Jahresprognosen.
2021 ist in Deutschland ein Wahljahr. Wenn am 26.9. die Bürger aufgerufen sind, zu den Urnen gehen, ist BDI-Präsident Siegfried Russwurm fast ein Jahr im Amt und geübt, für die Branche markant seine Stimme zu erheben. Der Top-Manager Russwurm, der global aufgestellte deutsche Großunternehmen wie Siemens oder Thyssenkrupp wie seine Westentasche kennt, hat aber bereits in dieser Woche beim „Tag der Industrie“, der in Berlin als eine von drei Pilot-Events mit Präsenz stattfand, klare Akzente in Richtung China gesetzt.
„Brenntag hat noch Luft nach oben“, hatten wir am 12.3. zu Recht getitelt. Denn in den vergangenen drei Monaten hat die MDAX-Aktie (75,84 Euro; DE000A1DAHH0) weitere rd. 10% zugelegt. Verantwortlich dafür sind operative Fortschritte und einige neue Vertriebspartnerschaften mit BASF, Borregaard und Marigot.
Mit Lanxess hat am Mittwoch (12.5.) der vierte große deutsche Chemiewert (nach BASF, Evonik und Covestro) schon nach dem Q1 seine Jahresprognose zumindest an den oberen Rand verlagert. CEO Matthias Zachert erwartet jetzt ein ber. EBITDA von 950 Mio. bis 1,0 Mrd. Euro; zuvor hatte die untere Schranke noch bei 900 Mio. Euro gelegen.
Die Branchenrotation hin zu Zyklikern und dividendenstarken Substanztiteln hat den DAX am Donnerstag (7.1.) erstmals über 14 000 geführt. Dank fortschreitender Impfungen wird die Wirtschaft wohl rasch zur Normalität zurückkehren und die Ausschüttungsfähigkeit und -willigkeit vieler Konzerne dürfte wieder zunehmen.
Mit mehr Engagement in der Kreislaufwirtschaft hatsich BASF ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis 2030 sollen die Umsätze mit Lösungen für die Entsorgung von mehr als 1,5 Mio. Tonnen Batteriezellen und 200 Mio. Tonnen Kunststoffabfällen jährlich auf 17 Mrd. Euro verdoppelt werden.
In den USA werden so kurz vor Weihnachten noch erfolgreiche Börsengänge wie Doordash und Airbnb bejubelt. Der Essenslieferant und der Marktplatz für Ferienwohnungen haben jeweils ihren Ausgabepreis wegen des regen Anlegerinteresses hochgeschraubt und legten dennoch fulminante Börsendebüts aufs Parkett.
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