Versicherer

Allianz – Bäte hat Puffer

Es sei wegen des drohenden Ungemachs rd. um die Structured Alpha-Fonds in den USA (s. PLATOW Brief) „eine schreckliche Woche“ gewesen, erklärte Allianz-CEO Oliver Bäte in der Telefonkonferenz am Freitag (6.8.). Aus rechtlichen Gründen wurden noch keine Rückstellungen gebildet, doch das Ereignis werde Bremsspuren in der Bilanz hinterlassen. „Aber es wird die erfolgreiche Allianz nicht vom Kurs abbringen und der angekündigte Aktienrückkauf über bis zu 750 Mio. Euro ist ein klarer Beweis dafür, dass wir nicht nur finanzielle Möglichkeiten haben, sondern sie auch einsetzen.“

Allianzflaggen und Europaflagge wehen im Wind
Allianzflaggen und Europaflagge wehen im Wind © Allianz

In der Tat hat sich der Versicherer mit einem glänzenden 1. Hj. einen Puffer geschaffen, aus dem eventuelle Rückstellungen für das Fiasko mit den 1% der Assets under Management betreffenden Fonds gespeist werden können. Der operative Gewinn ist um 36,7% auf 6,7 Mrd. Euro geklettert und lag klar über den Erwartungen. Weil zur Halbzeit schon 55% des erhofften Gewinns erwirtschaftet wurden, schielt Bäte im Gj. nun auf die obere Hälfte der von 11 Mrd. bis 13 Mrd. reichenden Spanne.

Selbst wenn es im 2. Hj. zu einer leichten Abschwächung käme, müssen Analysten bei ihrer Jahresprognose wohl nachjustieren (Konsens bislang: 12,4 Mrd. Euro). Und selbst wenn der Gewinn 2021 durch eine Rückstellung noch belastet wird, ist die Ergebnisdynamik des Versicherers (Wachstum beim Gewinn je Aktie von durchschnittlich 12% in den kommenden drei Jahren erwartet) beeindruckend. Die DAX-Aktie (197,90 Euro; DE0008404005) ist mehr wert als ihr 2022er-KGV von 9 (langfristiger Durchschnitt: 10).

Allianz bleibt ein Kauf. Der Stopp verharrt bei 173,00 Euro.

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