Aktien – Was welche Bundestagspartei will

Das meistdiskutierte Thema bleibt die Aktienrente. Bereits im April 2024 hatten SPD und FDP ihre Pläne zur Aktienrente unter dem Namen „Generationenkapital in Deutschland“ vorgestellt. Seit dem Scheitern der Ampel liegen diese Pläne jedoch auf Eis. In ihren Programmen erwähnen weder die SPD noch die AfD die Aktienrente oder Aktien, wohingegen die FDP, CDU, Grüne, BSW und Die Linke dies tun. Die FDP will nach schwedischem Vorbild einen Teil der Rentenbeiträge in einen unabhängigen Fonds investieren – eine Maßnahme, die FDP-Chef Christian Lindner sogar zur Voraussetzung für Koalitionsgespräche machte.
Zudem fordert die FDP „die Wiedereinführung einer Spekulationsfrist für private Veräußerungsgewinne aus Wertpapieren“ sowie die Übertragung nicht ausgeschöpfter Steuerfreibeträge auf nachfolgende Jahre. Die CDU plant keine klassische Aktienrente, will aber eine „Frühstart-Rente“ einführen: Ein privatwirtschaftlich organisiertes Altersvorsorgedepot, in das für Kinder zwischen 6 bis 18 Jahren monatlich 10 Euro eingezahlt werden. Die Erträge sollen mit Erreichen der Regelaltersgrenze ausgezahlt werden. Ein Anfang, aber sicher nicht genug.
Die Grünen möchten über einen „Bürgerfonds“ in nachhaltige Unternehmen investieren und damit vor allem geringe und mittlere Renten stärken. Doch was genau als „nachhaltig“ gilt, ist politisch hoch umstritten. Die Eingrenzung des Investmentuniversums erhöht die Risiken und Kosten. Die Linke und das BSW positionieren sich klar gegen eine Aktienrente: „Die gesetzliche Rente gehört nicht an die Börse!“, so Die Linke. Stattdessen fordern beide Parteien sowie die SPD eine Finanztransaktionssteuer auf Wertpapiergeschäfte. Die FDP lehnt diese ab, CDU und Grüne schweigen zu dem Thema.
Während sich Linke und BSW für uns klar auf dem Holzweg befinden, setzen FDP und CDU Akzente für den Vermögensaufbau. Nicht vergessen werden darf, dass die Aufklärung junger Menschen über Finanzprodukte deutlich intensiviert werden muss – gerade in Deutschland besteht hier noch erheblicher Nachholbedarf.